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Zweite Nacht der TechnikUnternehmen im Rhein-Sieg-Kreis öffnen ihre Tore

Lesezeit 4 Minuten
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Harte Prüfung für Sicherheitsglas: Aus mehreren Meter Höhe fällt die 2,6 Kilo schwere Kugel auf das Glas.

Rhein-Sieg-Kreis – Unter dem Motto „Technik sehen, verstehen, erleben“ steht die zweite Nacht der Technik im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn am 1. Oktober. Insgesamt 30 Unternehmen im Rechtsrheinischen und in der Bundesstadt öffnen an diesem Abend ihre Pforten für Besucher. „Auch oftmals geschlossene Türen“, wie Andrea Niehaus warb, die Leiterin des Deutschen Museums in Bonn, das sich ebenfalls beteiligt.

„Die Menschen zum Staunen einladen“ sei das Ziel der zum zweiten Mal vom Kölner Bezirksverein des VDI sowie dem VDE Köln organisierten Veranstaltung, sagte der VDI-Vorsitzende Horst Behr. Immer wieder wird es aber auch um Fragen der Nachhaltigkeit angesichts des Klimawandels gehen.

Zum Gelingen tragen einige Sponsoren sowie als Unterstützer der Rhein-Sieg-Kreis, die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg und die Bundesstadt Bonn bei. Als Medienpartner präsentieren „Rhein-Sieg Rundschau“ und „Bonner Rundschau“ erneut die außergewöhnliche Veranstaltung.

Alles zum Thema Technisches Hilfswerk

Man wolle es vielleicht gar nicht so genau wissen, scherzte Andrea Vogt, Geschäftsführerin der Stadtwerke Troisdorf. Und doch erfahren Besucher in der Kläranlage genau, was mit ihrem Abwasser passiert. Weitere Anlaufpunkte bei dem Versorgungsunternehmen sind das Umspannwerk in Spich und das Freizeitbad Aggua – nach dem Brand wieder im neuen Glanz und mit neuer Technik. Andrea Vogt lud zum „Anfassen und Ausprobieren“ ein, auch bei der „Nacht der Technik“-Expo mit insgesamt acht Ausstellern auf dem Gelände der Stadtwerke an der Troisdorfer Poststraße.

Shuttlebus mit Wasserstofftechnik bringt Besucher zu den Firmen

Dort ist übrigens auch eines der Drehkreuze für den Shuttlebus zu den Veranstaltungsorten: Emissionsfrei dank Wasserstofftechnik bringen Busse der Regionalverkehr Köln die Interessierten zu den Locations. Zum Beispiel zur Maschinenfabrik Steimel in Hennef oder Lemo Maschinenbau in Niederkassel.

Nur wenige Minuten dauert die Fahrt in den Industriepark Troisdorf, wo unter anderem die Firma Kuraray Europe GmbH die lange Kunststofftradition des Standorts hochhält. Mit Spezialfolien für Sicherheitsglas, zum Beispiel für Architektur und Automobilindustrie, hat sich das Unternehmen längst einen Platz an der Weltspitze gesichert. Wer dort am 1. Oktober aus dem Shuttlebus steigt, kann Einblicke in die Produktion gewinnen – und beim „Kugelfalltest“ erfahren, wie die Hersteller ihr Produkt testen.

Erst spät konnten die etwa zehn ehrenamtlich engagierten Organisatoren aus VDI und VDE mit der Organisation beginnen, Corona durchkreuzte manchen Plan, sorgte für Absagen von Firmen, die bisweilen auf Konzernrichtlinien etwa aus den USA zu achten hatten. Auch deshalb ist das Team um Projektleiter Michael Schmidt zu Recht stolz auf das Portfolio der teilnehmenden Unternehmen.

Große Player des produzierenden Gewerbes öffnen sich an diesem Freitagabend; dabei sind aber auch Start-ups wie Digitalhub in Bonn. Der Fleischbetrieb Willms in Ruppichteroth beteiligt sich ebenso wie die Bonner Steep GmbH, wo seit 2003 an der Harley-Davidson University geschult werden muss, wer als Mechaniker an den Bikes der Traditionsmarke arbeiten will.

Zuschauer sollen selbst testen und ausprobieren können

Allen Teilnehmenden ist eines gemeinsam: Weg von der Zuschauerbank wollen sie Kinder, Jugendliche und Familien gleichermaßen holen. Selbst testen, forschen und ausprobieren wird vielerorts möglich sein – auch im Deutschen Museum, das sich gerade im Umbruch befindet. Die Besucher könnten eine kleine Vorschau auf die neue Ausrichtung des Museums erhalten, „Mission KI“ genannt, sagte Leiterin Niehaus. Aber auch das Thema „Künstliche Intelligenz“ lasse sich für Kinder begreifbar aufbereiten, wie sie am 1. Oktober beweisen möchte.

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An einem Strang ziehen viele Partner und tragen dazu bei, auch aus der zweiten Nacht der Technik eine spannende und interessante Veranstaltung zu machen.

Nicht zuletzt soll die zweite „Nacht der Technik“ auch eine Chance sein für junge Menschen, sich vor der Berufswahl umzusehen – und vielleicht für die Technik zu entscheiden: „Wir wollen Kinder und Jugendliche animieren, einmal unsere Nachfolge anzutreten“, sagte Projektleiter Michael Schmidt.

Das Programm der Nacht der Technik

Am 1. Oktober geht die zweite Nacht der Technik von 18 bis 24 Uhr in Bonn/Rhein-Sieg an den Start. Tickets sind bei Bonn-Ticket für zehn/ermäßigt fünf Euro erhältlich, ein Familienticket (maximal zwei Erwachsene) kostet 20 Euro. Die Tickets berechtigen zur Reservierung von zwei Programmpunkten, der Eintritt zur Techniknacht Expo und ins Deutsche Museum ist frei. Es gelten die 3G-Regeln zum Coronaschutz.

Vom „Drehkreuz Troisdorf“ aus sind im Rhein-Sieg-Kreis 13 Unternehmen zu erreichen, darunter die Stadtwerke und der Abwasserbetrieb Troisdorf, Kuraray und das Aggua in Troisdorf, der Tiefbauer Schlechtriem, Lemo Maschinenbau Niederkassel, die Steimel-Maschinenfabrik und der RSVG-Betriebshof Hennef, Hennecke und das Institut für Arbeitsschutz in Sankt Augustin, Westnetz Siegburg und Willms-Fleisch in Ruppichteroth. Dazu präsentieren sich auf der Expo Ingenieure und Kreative.

Auch Bad Godesberg und Bonn sind Drehkreuze: Künstliche Intelligenz im Deutschen Museum, Wasserstoff als Antriebstechnologie bei GKN, innovative Energiebereitstellung von Ecovision sind ebenso Stationen bei der Nacht der Technik wie das THW, das Startup-Förderprogramm Digitalhub und die MVA Bon. Um Forschen, Gesundheit und Zukunftsthemen geht es im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, bei Köttgen Hörakustik und der Steep GmbH, die elektromagnetische Verträglichkeit untersucht.