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WeihnachtswünscheDiese Persönlichkeiten aus dem Kreis bekamen nicht, was sie wollten

Lesezeit 6 Minuten
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Nicht immer bekommt man zu Weihnachten das geschenkt, was man sich wirklich wünscht.

Rhein-Sieg-Kreis – An die schönsten Weihnachtsgeschenke erinnert man sich lang – aber auch an jene, die es nie auf den Gabentisch schafften. Wir haben Persönlichkeiten aus dem Kreis nach ihren unerfüllten Wünschen gefragt.

Großes Neujahrskonzert

Manfred Baltes

Manfred Baltes (71), Pressewart im TV Hangelar: „Mein größter Wunsch wäre es, einmal mit meiner Frau Hedwig das Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern in Wien zu erleben.“ Die beiden sind große Freunde der Strauß-Musik, und für sie wäre es eine tolle Sache, diese einmal live in Österreichs Hauptstadt zu hören. In Konzerte geht das Ehepaar sonst eher selten, ab und zu in Musicals, ins Varieté oder ins Contrakreis-Theater in Bonn. Das Hobby der beiden sind E-Bike-Touren.

Kein Schnee am Atlantik

Catherine Collin

Catherine Collin (49), Vorsitzende des Integrationsrates Niederkassel: „Ich bin in der Bretagne groß geworden, und bei uns zu Hause kam weder das Christkind noch der Weihnachtsmann. Aber ich habe trotzdem an die Magie der Weihnacht geglaubt und die ganzen Lichter auf dem Weihnachtsbaum geliebt.“ Als Kind habe sie sich immer gewünscht, dass es am Weihnachtstag schneit. „Was selbstverständlich nie geklappt hat. Ich wohnte an der Atlantikküste, wo es wegen des Golfstroms nie so richtig kalt wird.“

Verspätetes Schwesterchen

Nicola Denuell

Nicola Denuell (57), Kalligrafin und Dozentin an der Kreativ-Werkstatt Troisdorf: „Als Kind der 60er Jahre wünschte man sich noch keinen Fernseher und kein Smartphone. Damals brachte das Christkind den Jungs Playmobil-Figuren oder Lego-Elemente und den Mädchen Puppen oder vielleicht ein Brettspiel. Aus einem Künstlerhaushalt stammend, spielte ich lieber selbst Verkleiden mit Papas Model-Kostümen oder mit Mamas selbst gebastelten Kasperle-Figuren, darunter meine Lieblinge: der einäugige Riese und ein fürchterlicher Löwe mit Kaninchenfell.“

Mit vier Jahren wünschte sie sich ein Schwesterchen, das an Weihnachten jedoch ausblieb und schmerzlich vermisst wurde. „Das Baby Natascha wurde dann mit zehn Monaten Verspätung geliefert und war so ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Erst nur Gebrabbel und später dann Widerworte! Wie gerne hätte ich unseren Familienzuwachs zurückgegeben! Heute bin ich froh, dass das Christkind solche Retouren nicht annimmt.“

Noch einmal Meister werden

Michael Hennecken

Michael Hennecken (47), Siegburger Karnevalsprinz in der Session 2017/2018: „Das war 1978, da war ich noch ein kleiner Junge.“ Lang ist es her, dass der 1. FC Köln die Meisterschale holte, mehr als vier Jahrzehnte. Und deshalb wünscht sich Michael Hennecken, mit dem Herz bei den Geißböcken und im Karneval, nichts sehnlicher, als dass es noch einmal klappt mit der Fußball-Meisterschaft. „Aber so richtig glaube ich nicht mehr daran.“ In der Kindheit auf dem Brückberg gab es zu Weihnachten die damals üblichen Klassiker: Fahrrad, Modelleisenbahn, Carrera-Bahn, Dampfmaschine und ein großes Autoparkhaus aus Plastik mit Aufzug, Rampe und Werkstatt, womit er sich stundenlang beschäftigen konnte. „Das war wirklich cool“, sagt Hennecken, der sich als „relativ genügsam“ bezeichnet und deshalb nie lange Wunschzettel aufschrieb.

Das falsche Instrument

Hans Peter Lindlar

Hans Peter Lindlar (73), ehemaliger Kölner Regierungspräsident aus Hennef: „Ich wollte Trompete spielen.“ Deshalb hatte sich Hans Peter Lindlar im Alter von zwölf oder 13 Jahren eine Trompete gewünscht.

Weil er seinerzeit aber Probleme mit Asthma hatte, machten sich die Eltern Sorge um seine Gesundheit und schenkten ihm stattdessen ein Akkordeon – eine enttäuschende Überraschung. „Zu diesem Instrument habe ich nie eine innere Liebe aufgebaut“, erzählt Lindlar. Auch der Akkordeon-Unterricht konnte daran nichts ändern. Eine Trompete hat er bis heute nicht.

Bonanza-Rad nur geliehen

Conny Oberhauser

Conny Oberhauser (61), Sängerin von „Strings to Voices“ aus Eitorf: „Ich war zehn Jahre alt, es gab die tollen Bonanza-Räder – und so eins wollte ich!“ Doch ein Bonanza-Rad war teuer, der Traum mit hoher Rückenlehne und wehendem Fuchsschwanz stand nie unter dem Weihnachtsbaum im Elternhaus an der damals noch unbefestigten Leyenbergstraße.

Wenn schon kein Bonanza-Rad, dann wenigstens ein Kettcar zu Weihnachten – das hätte die mit den Jungs spielende Conny Oberhauser damals getröstet. Aber auch das sollte ein Traum bleiben. Immerhin – es gab Dieter, den Nachbarssohn, acht oder neun Jahre alt; und Dieter besaß nicht nur ein Bonanza-Rad, sondern auch ein großes Herz: „Ich durfte mit seinem Rad fahren“, erinnert sich die Sängerin. Das allerdings ausschließlich unter Dieters Aufsicht, versteht sich, „damit ich nix kaputt mache“.

Bisons statt Indianer

Tor Michael Sönksen

Tor Michael Sönksen (76), freiberuflicher Künstler und Grafiker aus Troisdorf: „Eine ganze Menge Figuren aus Ton besaß ich schon“, sagt Tor Michael Sönksen und blickt zurück auf die Weihnachtszeit, als er neun oder zehn Jahre alt war.

Was noch fehlte? Drei Indianer und eine Postkutsche, dazu ein Karl-May-Buch. „Schon Wochen hatte ich mir an einem Spielzeugladen die Nase platt gedrückt und bestimmte Figuren ausgesucht.“

Am Weihnachtstag saß er dann mit einem Freund aus dem Haus ungeduldig auf den Treppenstufen im Flur. Endlich war es soweit: „Michael, das Christkind war da! Du kannst kommen!“ Im Wohnzimmer wanderten seine Augen sofort zu den Päckchen unter dem Christbaum. Dann musste erst noch ein Weihnachtslied gesungen werden.

„Kaum war der letzte Ton verklungen, fiel ich auf die Knie und griff das erste Päckchen. Ein Pullover? Das nächste: ein Füllfederhalter. Dann noch ein Aquarellblock und Farben. Endlich ein Buch, nur das verkehrte. Noch immer keine Indianer und Cowboys. Im letzten Päckchen zwei Bisons, ein Marterpfahl und . . . Ich vermisse bis heute meine Cowboys und Indianer.“ Deshalb schreibe er auch keine Wunschzettel mehr.

VW-Bus als Ersatzjeep

Peter Sonnet

Peter Sonnet (63), Pressesprecher der Stadt Troisdorf: Ein allradgetriebenes Auto stand lange auf dem Wunschzettel von Peter Sonnet. „Ich fand die schon als kleines Kind toll.“

Vor allem die amerikanischen Modelle, wie sie auch etliche Jahre nach dem Krieg noch durch Sonnets Geburtsstadt Köln rollten, hatten es ihm angetan. Auch in Koblenz, wo er später aufwuchs, rollte das Objekt der Begierde auf den Straßen. „So was wollte ich immer geschenkt haben“, doch blieb es „ein unerfüllter Wunsch“.

Immerhin: Als Modellauto besaß er den Jeep eines Tages. „Ich weiß aber nicht mehr, ob Wiking oder Matchbox.“ Und als Erwachsener kaufte er sich wenigstens „einen Ersatzjeep“ – einen VW-Bus.

Über den Dächern schweben

Eva Tritschler

Eva Tritschler (63), Pressesprecherin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: „Ich würde gerne einmal eine Ballonfahrt machen.“ Das wünscht sich Eva Tritschler seit frühester Jugend. Sie wollte immer schon von oben auf Landschaften und Häuser schauen. Und das ohne Motorenlärm mit dem Wind um die Ohren.

„Ich habe zwar gehört, dass ein Ballon zischende Geräusche macht, aber trotzdem stelle ich mir eine Ballonfahrt ein wenig wie Fliegen vor.“

Großer Name für Kabelmetal

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Heike Hamann

Heike Hamann (51), Mitarbeiterin der Gemeinde Windeck und eine der Geschäftsführerinnen des Bürgerkulturzentrums Kabelmetal: Sie wünscht sich schon seit Jahren, ihren Schwarm Andreas Frege persönlich kennen zu lernen. Der 57-Jährige, besser bekannt als Campino, ist Frontmann der Düsseldorfer Band Die Toten Hosen.

„Ich bin schon lange ein Fan von ihm“, erklärt Hamann. „Vielleicht haben wir ja die Chance, die Toten Hosen und Campino mal nach Kabelmetal zu holen.“