AboAbonnieren

1000 GästeSo bereitet sich das Hennefer Hotel Landsknecht auf die große Silvester-Sause vor

Lesezeit 3 Minuten
Menschen auf der Tanzfläche einer Diskothek.

Der legendäre Schaukelkeller wird zu Silvester voll sein.

Im legendären Schaukelkeller traten schon Peter Maffay und Andrea Berg auf. In der Silvesternacht wird die Tanzfläche voll sein.

Die Dekoration glitzert an den Wänden, die Tische sind fein säuberlich mit Besteck und Servietten bestückt. Im Hotel Landsknecht in Hennef-Uckerath laufen die Vorbereitungen für die Silvester-Sause. Ob im über die Landesgrenzen hinaus bekannten Schaukelkeller, der Tenne, dem Rosensaal oder der Roten Mühle: Auf gleich vier Tanzflächen können die Gäste ins neue Jahr feiern.

Für das Landsknecht geht ein besonderes Jahr zu Ende, das Lokal feierte 2024 sein 60. Jubiläum. Geschäftsführerin Sybille Landsknecht-Thiesen blickt auf so manche wilde Silvesterfeier zurück und weiß, wie sich die Tanzkultur der in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.

Den Hennefer Schaukelkeller gibt es bereits seit 55 Jahren

Vor genau 60 Jahren übernahmen ihre Eltern Anke und Günther den Gasthof am namensgebenden Alten Zoll. Doch weil dort keine Lastwagen mehr halten durften, fiel dem Ehepaar eine wichtige Einnahmequelle weg. Sie stellten das Fachwerkanwesen auf Pfeiler und schufen so unterirdisch Platz für ein neues Konzept.

Eine Frau steht in einem Festsaal.

Geschäftsführerin Sybille Landsknecht-Thiesen freut sich auf eine tolle Silvesterparty mit vielen Gästen.

„1969 wurde der Schaukelkeller eröffnet, den gibt es jetzt schon 55 Jahre“, resümiert Landsknecht-Thiesen. Es war die erste Großraumdisco im Rheinland. Peter Maffay trat dort zu Beginn seiner Karriere auf, Marianne Rosenberg und Andrea Berg.

„Am Wochenende kam die Dorfjugend und hat hier ihr Geld gelassen, das sie auf den Feldern verdient hat. Das hat dazu beigetragen, dass der Schaukelkeller einen größeren Bekanntheitsgrad als Uckerath hat. Den Ort kennen nicht viele, die Disco schon“, sagt Landsknecht-Thiesen.

Zur Silvesterparty werden im Hotel Landsknecht 1000 Gäste erwartet

In den 70er Jahren sei die Tenne dazukommen, Ende der 80er der Rosensaal, ein paar Jahre später die Rote Mühle. Und weil das auch schon wieder ein paar Jährchen her ist, hat sich der urige Charakter des Tanzlokals bis heute bewahrt. Den Erfolg erklärt sich Landsknecht-Thiesen so: „Es ist ein Eigentum im Familienbetrieb. Es gab Höhen und Tiefen, aber wir haben uns durchgeboxt.“

Zu Silvester erwartet sie an die tausend Gäste. „Im Rosensaal gibt es ein Buffet, dann schieben wir die Tische zusammen und eröffnen die Tanzfläche“, sagt sie. Auch auf den anderen drei Flächen wird einiges los sein. „Der Eintritt beträgt zehn Euro, damit können die Gäste in allen vier Räumen tanzen. Einen Einlassstopp gibt es nicht.“ Zwischen 18 und 80 Jahren sei für jeden etwas dabei, „wobei die meisten doch Ende 30, Anfang 40 sind“, weiß sie.

Das Feuerwerk um Mitternacht besorgten die Gäste. „Wir haben so viel Feuerwerk auf dem Parkplatz, wir brauchen gar kein eigenes machen“, sagt Landsknecht-Thiesen. Die 240 Betten des benachbarten Hotels, das 1994 eröffnet wurde, seien ausgebucht. „Wir hatten vier Mal so viele Anfragen.“ Viele Leute kämen über das Jahr mit ihren Vereinen und Kegelclubs her und an Silvester mit ihren Ehepartnern wieder.

Die Kegelclubs seien es auch gewesen, die den Ganzjahresbetrieb des Tanzlokals vorantrieben. „Anfangs war hier zwischen November und Karneval zu, das haben die Leute im Steeger Saal gefeiert. Dann aber kam die Nachfrage nach Silvesterpartys.“

Die Tanzkultur habe sich verändert: „Es kommen viele Singles, aber trotzdem fordert kaum noch jemand eine Frau zum Tanzen auf. Früher haben viele Foxtrott im Schaukelkeller getanzt, das sieht man heute nicht mehr, alle tanzen für sich. Es ist anonym geworden“, sagt Landsknecht-Thiesen. Es gebe eben andere Möglichkeiten, einen festen Freund oder Freundin zu finden. „Früher geschah das eben beim Tanzen. Viele haben ihre Liebe fürs Leben im Schaukelkeller getroffen.“