AboAbonnieren

Fußball-KreispokalPaul Becker trifft auf die alte Liebe

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Paul Becker und der HFV wollen dem FC Hennef ein würdiger Finalgegner sein.

Rhein-Sieg-Kreis – Die einen greifen nach dem Titel, die anderen nach dem letzten Ticket für den Fußball-Verbandspokal. Am Samstag finden das Cup-Endspiel und das kleine Finale auf Kreisebene statt. Stolzer Gastgeber ist der SC Uckerath, der vor wenigen Wochen seinen 100. Geburtstag feierte.

Das könnte Sie auch interessieren:

FC Hennef 05 – FV Bad Honnef (Sa., 15 Uhr). Alte Liebe rostet nicht. Vor dem Finale schwingt bei Paul Becker ein wenig Wehmut mit. „Hennef ist und bleibt ein Herzensverein für mich“, sagt der Trainer des Landesligisten FV Bad Honnef. „Ich habe dort sieben glückliche Jahre verbracht.“ Vor allem als Jugendcoach, aber auch als Co-Trainer der ersten Mannschaft in der Regionalliga-Saison 2014/15.

Mit Dennis Eck (31) steht heute immerhin noch ein Spieler im Aufgebot der 05er, der diese historische Spielzeit miterlebte. Auch mit Angreifer Michael Okoroafor (22) verbindet Becker ein besonderes Erlebnis. Ihn lotste er einst vom TuS Pützchen in die Nachwuchsabteilung des FCH. „Ich habe Oko sogar zum ersten Probetraining abgeholt und war schuld, dass er zu spät kam. Ich hatte mich leider in der Hausnummer geirrt.“

Neuer Inhalt

Michael Okoroafor (vorne) vom FC Hennef und HFV-Trainer Paul Becker verbindet eine amüsante Anekdote.  

Am Samstag schlägt Beckers Herz aber nur für einen Klub. „Wir sind der Titelverteidiger und immer noch der HFV“, sagt er. „Wir wollen ein würdiger Finalgegner sein. Trotzdem ist es ein Duell David gegen Goliath.“

Sein Gegenüber Sascha Glatzel räumt ein: „Als Mittelrheinligist sind wir der Favorit und werden dieser Rolle auch gerecht werden.“ Zumal man seit August 2017 (0:2 in Siegburg) kein Kreispokalspiel mehr verloren habe. Dass man trotzdem kein Titelverteidiger ist, liegt am Corona-bedingten „Wettbewerbsausschluss“ in der vergangenen Spielzeit. Eine Wild-Card für die Verbandspokal-Saison 2021/22 hatte eine Teilnahme quasi überflüssig gemacht. Den freien Startplatz hatte der FCH erhalten, da der Verbandspokal-Sieger 2020/21 nur unter den Profiteams ermittelt worden war.

Auch für Glatzel kommt es am Samstag zum Wiedersehen mit seinem Ex-Verein. Drei Jahre lang trug er das grün-weiße Trikot; als Trainer verließ er den HFV nach nur einer (nahezu perfekten) Halbserie im Winter 2016 Richtung FC Hennef. „Es war eine sehr intensive Zeit“, sagt er. „Bad Honnef ist nach wie vor ein besonderer Klub für mich.“

1. FC Spich – FSV Neunkirchen-Seelscheid (Sa., 12 Uhr). Das kleine Finale bietet Spich die große Chance auf eine schnelle Revanche. Keine vier Wochen ist es her, als man in der Landesliga mit 1:4 (1:0) in Neunkirchen-Seelscheid verlor. „Das Resultat hat wehgetan“, sagt Coach Stefan Bung. Zumal man beim Stande von 1:0 einen „Foulelfmeter hätte bekommen müssen“. Die Szene bewertete auch Trainerkollege Michael Theuer als „strittig. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir uns die drei Punkte trotzdem verdient.“

Theuer trifft auf Ex-Klub

Auch diesmal will der FSV-Coach keine Rücksicht auf seinen Ex-Verein nehmen. Dort steht mit Mane Andonov inzwischen nur noch ein Akteur im Kader, mit dem Theuer zwischen 2012 und 2014 noch selbst zusammenspielte. Sein einstiger Trainer Axel Linden fungiert mittlerweile als Fußball-Abteilungsleiter des 1. FC Spich. Bung hätte Theuer beinahe selbst gecoacht: „Als ich 2010 mit dem VfB Linz in die Rheinlandliga aufgestiegen bin, wollte ich Bungi unbedingt verpflichten. Aber er ist lieber vom VfL Alfter nach Endenich gewechselt.“

Am Samstag verfolgen beide Trainer dasselbe Ziel: den Einzug in den Verbandspokal. Dort marschierte Spich in der Vorsaison bis ins Halbfinale (0:8 gegen den FC Viktoria Köln). Der FSV schrammte 2018 an einer Cup-Teilnahme auf Verbandsebene vorbei, indem man im kleinen Kreispokal-Endspiel dem SV Leuscheid unterlag (3:4).