Eine Frau ist in den Flammen ums Leben gekommen, ein Feuerwehrmann musste ins Krankenhaus. Am Morgen wurde der Einsatz in Eulenbruch beendet.
GroßeinsatzWohnhaus brennt in Windeck komplett nieder – Tote Frau geborgen
In Windeck ist in der Nacht zu Freitag ein Zweifamilienhaus vollständig ausgebrannt. Eine weibliche Leiche wurde geborgen. Die ältere Bewohnerin des Hauses galt seit Ausbruch des Feuers als vermisst, ob es sich bei der Toten um diese Frau handelt, ist aber noch nicht abschließend bestätigt. Ein Feuerwehrmann musste mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Die gesamte Feuerwehr Windecks war im Einsatz.
Die Wehrleute waren um 1.45 Uhr nach Eulenbruch alarmiert worden. Das Wohnhaus in der Straße Eulenwinkel habe bei Eintreffen vollständig in Flammen gestanden, berichtete Pressesprecher Marco Brauner. Zweimal hallten die Sirenen durch die Gemeinde.
Windeckerin berichtete von dem Moment, in dem sie die Rauchsäule sah
Nachbarin Samanta Kraiser hatte den Notruf gewählt: „Ich bin um zwanzig nach eins von einem piepsenden Rauchmelder wachgeworden. Ein paar Minuten später erneut, als es laut geknallt hat, wie bei einem Feuerwerk“, schilderte die 23-Jährige. „Ich bin rausgegangen, um zu gucken, woher das Geräusch kam und habe die große Rauchwolke gesehen – da habe ich direkt die 112 gewählt“, sagte sie.
Kraiser berichtete auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern: Unten lebte eine ältere Frau, oben eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Für die Feuerwehrleute galt deswegen das Alarmstichwort „Menschenleben in Gefahr“.
Nach nur fünf Minuten wurde die Alarmstufe erhöht, weitere Kräfte beordert. Aus Waldbröl wurden die Drehleiter und ein Tanklöschfahrzeug mit 4000 Litern Wassern an Bord alarmiert.
Die gesamte Windecker Feuerwehr war bei Brand von Zweifamilienhaus im Einsatz
Die Löscheinheit aus Rosbach war als erste vor Ort. Doch die Wehrleute konnten nicht ins Innere vordringen, die Hitze war zu groß. Das Feuer hatte sich binnen Minuten vom Vordach eines Wintergartens in die Räume gefressen.
Abermals erhöhte Einsatzleiter Daniel Walter die Alarmstufe, nun war die gesamte Feuerwehr Windecks im Einsatz. Beide Stockwerke des Hauses standen vollständig in Flammen, aus jedem Fenster quoll dichter Rauch hervor.
Mittlerweile war die Drehleiter eingetroffen und in Position gebracht worden. Die Waldbröler Wehrleute mussten sie rückwärts den Hang hinauf fahren. Etwa eine Stunde nach dem Alarm konnten sie mit dem Löschangriff aus dem Korb beginnen. Der Dachstuhl des Hauses hatte da bereits Feuer gefangen, der Schornstein ging in Flammen auf.
Nachlöscharbeiten in Windeck dauern immer noch an
„Wir hatten zeitweise vier Trupps im Innenangriff und vier Trupps im Außenangriff“, sagte Brauner. Was mit den fünf Bewohnerinnen und Bewohnern geschehen war, galt lange als unklar. „Zwischenzeitlich hatten wir fünf Vermisste.“ Die Nachbarinnen und Nachbarn hatten der Polizei geschildert, dass die vierköpfige Familie in Urlaub sei.
Das Schicksal der vermissten älteren Frau war am Freitag noch nicht abschließend geklärt. Feuerwehrleute bargen eine weibliche Leiche, die Obduktion steht derzeit noch aus. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass es sich bei der Toten um die 62-Jährige handelt“, sagte Polizeisprecher Stefan Birk auf Anfrage.
Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den Freitagmorgen. Gegen 9 Uhr wurde der Einsatz beendet. Die Lüfter, die den Rauch aus dem Haus bliesen, liefen auf Hochtouren. „Bei dem Einsatz erlitt ein Feuerwehrmann der Löscheinheit Rosbach eine Rauchgasvergiftung und musste ins Krankenhaus gebracht werden“, sagte Brauner. Ihm gehe es aber wieder besser.
Großbrand in Windeck: Bundesstraße 256 hinter Rosbach zeitweise gesperrt
Im Einsatz waren mehr als 80 Feuerwehrleute aus Windeck und Waldbröl, zusätzlich Angehörige von Polizei und Rettungsdienst. Die Feuerwehr Eitorf stellte im Gerätehaus Dattenfeld den Grundschutz für die Gemeinde Windeck sicher. Die Hygieneeinheit der Windecker Ehrenamtlichen baute eine Station auf, an der sich die Kameradinnen und Kameraden umziehen konnten. Eine Verpflegungsstelle mit heißen Getränken wurde eingerichtet.
Die Bundesstraße 256 blieb hinter Rosbach zeitweise gesperrt. Die Kriminalpolizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf, um die Ursache für das Feuer zu ermitteln.