In einem Waldstück in Windeck ist am Freitag ein Brand auf 20.000 Quadratmetern Fläche ausgebrochen.
Die Feuerwehr konnte den Brand löschen – letzte Glutnester wurden am Samstag beseitigt.
Mittlerweile gibt es einen konkreten Verdacht, was den Großbrand ausgelöst haben könnte.
Der heiße Auspuff eines Gräders, einer Wegebaumaschine, hat wohl nach Informationen dieser Zeitung den Großbrand in Windeck von Freitagabend verursacht. Es wäre schon eine besondere Ironie, dass ein Gerät, das der Feuerwehr die Zuwegung im Wald ermöglicht, um besser löschen zu können, die Flammen entfacht. Die Brandermittlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
Am Freitagnachmittag um 15.15 Uhr war die Feuerwehr erstmals alarmiert worden. Erst am Abend gegen 22 Uhr bestätigte der Einsatzleiter und Windecker Wehrleiter, Daniel Walter: „Das Feuer ist aus.“ Auf dem gut zwei Hektar großen Waldstück suchten Einsatzkräfte aus Eitorf, Bad Honnef und Königswinter nach letzten Glutnestern. Um 22.45 Uhr ließ Walter die Arbeiten einstellen. Zwei Wehrleute wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Waldbrand in Windeck: Feuerwehr zieht nach Einsatz positive Bilanz
Am Samstagmorgen trafen sich die Windecker Wehrleute, um das Schlauchmaterial abzuholen. Wegen sechs Glutnestern wässerten sie die schwarz verkohlte Fläche ein weiteres Mal.
Walter zog eine positive Bilanz des Einsatzes: „Wichtig war die Vernetzung, die wir durch die Waldbrandübung vom 25. Juni geschaffen haben.“ Das Zusammenspiel der Wehren des Kreises habe nahezu reibungslos funktioniert. Drohnen aus Sankt Augustin und Königswinter überflogen das Areal, die Wasserzüge und Waldbrandspezialisten waren eingebunden.
Insbesondere lobte Walter die Landwirte, die mit Tanks und Güllefässern sofort Löschwasser geliefert hatten. Kanalsanierer Thomas Bastian habe sämtliche Fahrzeuge von den Baustellen abgezogen. „»Die Heimat brennt, wir müssen helfen. Und ihr fahrt so lange, bis die Feuerwehr euch nicht mehr braucht«, hat er seinen Leuten gesagt“, erzählt der Wehrleiter, „»und wenn ihr euch Zahnstocher zwischen die Lider klemmt«.“
Nach Großrand: Großes Lob für Windecker Landwirte
Tatsächlich standen die Traktoren und Tankfahrzeuge in Kolonne vor dem Becken, aus dem die Löschwasserversorgung gespeist wurde. Andere fuhren direkt an den Brandort und befüllten weitere mobile Becken. Weit mehr als 200 Kubikmeter waren im Pendelverkehr auf den Straßen, die fast 300 Einsatzkräfte hatten nach ersten Schwierigkeiten stets ausreichend Wasser.
„Gold wert war auch der Hubschrauber der Bundespolizei“, betonte Walter. So konnte er nicht nur die Lage aus der Luft erkunden, sondern hatte auch einen Löschhubschrauber, der im Minutentakt aus der Sieg an der Unkelmühle 800 Liter holte und gezielt abwerfen konnte. An dem Parkplatz dort standen zahlreiche Neugierige, die das Manöver fasziniert beobachteten. Wie viele andere sahen auch sie die Rauchwolke, die vorüberzog – sie stammte allerdings von einem Waldbrand in Hessen.