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Viel HilfeSo funktioniert die Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten in Windeck

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Windeck_Rathaus

Das Rathaus in Windeck (Symbolbild) 

Windeck – Privat und dezentral, das sind die beiden Leitworte bei der Unterbringung von Geflüchteten an der Oberen Sieg. Windecker Bürger hätten in den Tagen seit dem russischen Angriff auf die Ukraine private Unterkünfte zur Verfügung gestellt, berichtete Bürgermeisterin Alexandra Gauß am Dienstag im Gemeinderat.

Turnhalle als Unterkunft nur „allerletzte Lösung“

Außerdem sei die Gemeinde aktuell in Verhandlungen, um ein Gebäude anzumieten, in dem dann Wohnungen eingerichtet werden könnten. Das könne schon in wenigen Tagen spruchreif sein. Turnhallen herzurichten sei die allerletzte Lösung.

„Ich glaube schon, dass wir gut vorbereitet sind“, lautete ihr Resümee. Um die angebotenen Wohnungen auf ihre Eignung kontrollieren zu können, hat die Gemeinde inzwischen einen Hausmeister angestellt. Er soll das Team des Sozialamtes unterstützen. Bis zum vergangenen Dienstag waren 80 Menschen auf der Flucht vor dem Krieg aus der Ukraine in Windeck angekommen. Stand Mittwoch waren es schon 100. „Das ist ein dynamischer Prozess“, sagte Alexandra Gauß im Gespräch mit dieser Zeitung.

Nahezu täglich gebe es Zuweisungen durch das Land. Wie in anderen Kommunen kommen aber auch Ukrainer in die Gemeinde, die Freunde oder Familie in Windeck haben. Der eine oder die andere Angemeldete schaffe es dann nicht immer pünktlich bis Windeck und komme einen Tag später. „Wir haben einzelne, die eigene Ziele verfolgen, zu Verwandten wollen oder schlicht an einen anderen Ort“, berichtete Gauß. Manche seien nach einem Tag wieder weg, andere kämen auch zurück nach Windeck.

Jobangebote von örtlichen Arbeitgebern

Mit der Registrierung durch das Sozialamt der Gemeinde Windeck seien die Geflüchteten dann krankenversichert und würden Asylbewerbern gleichgestellt. Der gesamte Prozess laufe in enger Abstimmung mit dem Kreis.

Offen sei derzeit noch, wann die Menschen aus der Ukraine in Deutschland arbeiten dürften. „Viele wollen sich selbst versorgen“, berichtete die Rathauschefin. Zudem gebe es von örtlichen Arbeitgebern Angebote. Jetzt gelte es, schnell die Voraussetzungen für Arbeitsverhältnisse zu schaffen.

Nicht ohne Stolz berichtete Gauß vom Engagement der Windecker. Flüchtlingshelfer seien erneut aktiv geworden. Ganze Dorfgemeinschaften kümmerten sich um die Menschen aus der Ukraine. Das sei „unsere Stärke“. Die Integration in den Arbeitsmarkt laufe an. Offensiv warb die Bürgermeisterin im Gemeinderat um Mithilfe: „Ich lade Sie ein. Ich glaube, bald brauchen wir jede helfende Hand.“

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Noch kein Thema ist für die Rathauschefin derzeit die Finanzierung der Hilfe. Angesichts des Leids gelte es jetzt erst einmal ganz praktisch, die Menschen zu unterstützen, die nach Windeck kämen.

„Wir verlassen uns auf die Zusagen von Bund und Land“, sagte sie und zeigte sich optimistisch, dass diese auch eingehalten würden. Ob es am Ende Personenpauschalen gebe und wie hoch diese ausfielen, stehe noch nicht fest. Die Gemeinde erfasse die zusätzlichen Kosten, um sie gegebenenfalls nachweisen zu können.