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Pfarrkirche St. Laurentius in WindeckSiegtaldom erstrahlt in Rot und Grau

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Die Arbeiten im Kircheninneren sind weitgehend abgeschlossen. 

Windeck – Fünf Jahre hatten Planung, denkmalrechtliche Genehmigung und kirchliche Baugenehmigung durch das Erzbischöfliche Generalvikariat in Anspruch genommen, bevor im vergangenen Frühjahr umfassende Renovierungsarbeiten an der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius in Windeck-Dattenfeld begannen. Zwar sind nicht alle Arbeiten abgeschlossen, doch innen erstrahlt der „Siegtaldom“, wie der imposante Kirchenbau genannt wird, in beeindruckendem Glanz.

Der Bauausschuss des Kirchenvorstands begleitet die Arbeiten. „Wir sind Laien, aber wir haben dem Erzbistum in Köln vorgeschlagen, was gemacht werden soll. Unsere Aufgabe ist es zu schauen, dass ausgeführt wird, was im Angebot der einzelnen Gewerke steht, dass Zeiten und der finanzielle Rahmen eingehalten werden“, berichtet Friedbert Röhrig vom Kirchenvorstand. Den Auftrag für Planung und Bauleitung bekam das Architekturbüro Hassel & Kolb aus Hamm, die technischen Leistungen betreut die Firma Integ aus Morsbach.

Letzte Renovierung in den 1980er Jahren

Die letzte umfassende Renovierung lag 40 Jahre zurück, als im Februar 2021 die Außenarbeiten anliefen. „Am Nordturm regnete es an den Ecken durchs Dach“, erklärt Michael Witte, ebenfalls vom Kirchenvorstand. „Ein Gutachter stellte fest, dass der Schiefer auf den Seitenschiffen ursprünglich falsch verlegt worden war. Weil er nicht genügend überlappt, dringt Feuchtigkeit ein.“ Dies zu beheben, habe nicht eingeplante Zusatzkosten verursacht. Aber in fünf bis zehn Jahren hätte das gesamte Dach neu gedeckt werden müssen.

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Wir schauen uns von außen die überarbeiteten Simse und die ausgebesserten Fugen an der Kirche an. Dann betreten wir die dreischiffige neugotische Säulenbasilika, die warm und hell ihre Besucher empfängt. Die Wände sind in gebrochenem Weiß gestrichen, Wand- und Deckenfassungen in dezentem Grau abgesetzt, sodass das Ziegelrot an Säulen und den schmalen Gewölbeleisten seine Wirkung voll entfalten kann.

Die gewünschte Farbkombination wählten der leitende Pfarrer Christoph Heinzen und der Kirchenvorstand gemeinsam aus. Restauratoren nahmen sich der zahlreichen Kunstgegenstände aus dem Kirchenraum an. „Kirchenbänke und Beichtstuhl wurden gegen Holzwurm behandelt“, zeigt Röhrig auf die imposante Holzarbeit. Er ergänzt, dass vor dem Beichtstuhl eine Spielecke für Kinder geplant sei.

Erste Kirche im neunten Jahrhundert

Die Geschichte des Ortes Dattenfeld und der Kirche St. Laurentius reicht zurück bis ins neunte Jahrhundert. In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 895 an das Cassius-Stift in Bonn wurden beide erwähnt.

Es geht darin um eine Kirche in Dateleveld mit einem Hof, bestehend aus 30 Joch Saatland, Haus und Scheune. Aus dem zwölften Jahrhundert stammte der romanische Vorgänger der heutigen Kirche, der 1887 abgerissen wurde. St. Laurentius ist die einzige doppeltürmige Kirche (56 Meter hoch) im Rhein-Sieg-Kreis. (sys)

Wunderschön kommen die Mosaike der Fenster nach der Ausbesserung und Reinigung zur Geltung und entwerfen ihr Farbenspiel je nach Lichteinfall immer neu. Diese Arbeiten übernahm die Firma Oidtmann, die in den 60er Jahren die Fenster in Chorraum und Obergaden geliefert hatte. Die gesamte Elektrik ist erneuert, alle Lampen sind ausgetauscht, Bewegungsmelder und Überwachungskameras eingebaut worden.

Zwei Lautsprecher tragen den Schall in den Kirchenraum. Die Sonntags- und Festtagsmessen werden im Live-Stream übertragen.

Orgel ist in ein paar Wochen wieder einsatzbereit

Die Orgelbaufirma Weimbs hat die Orgel auseinandergenommen und gereinigt. Die Elektrik müsse auch hier noch erneuert werden. Die Orgel sei vermutlich Anfang Februar wieder bespielbar, erklären Witte und Röhrig, die viele positive Reaktionen der Kirchenbesucher auf die Renovierung erhalten. Die Arbeiten am Taufbrunnen wurden allerdings zunächst unterbrochen, weil ihr Umfang den Genehmigungsrahmen überschritt.

Von den Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten im mittleren sechsstelligen Bereich muss die Pfarrgemeinde nur einen kleinen Teil übernehmen. Der Gemeindefonds der Kreissparkasse Köln unterstützt die Restaurierung der ältesten Skulpturen auf dem Chorgestühl. Mehr als 95 Prozent der Kosten finanziert das Erzbistum Köln.