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Blutspende ohne NarrenNüchterner Termin in Windeck – „Es ist traurig“

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Blutspende_Schladern

Eher nüchtern ging es beim Blutspenden in Windeck diesmal zu. Dort treffen sich sonst Jecke aus der Region.

Windeck – Auf dem großen Bildschirm im Foyer läuft Sport, und dort, wo sonst die Karnevalisten aufmarschieren, sind im großen Saal der Halle Kabelmetal Liegen für Blutspender aufgestellt – mit Abstand selbstverständlich. Die „Närrische Blutspende“ kann auch in diesem Jahr nicht stattfinden, es wäre das zehnte Mal gewesen. Coronabedingt geht es in Schladern am Dienstag eher nüchtern zu.

„Es ist traurig“, sagt Bereitschaftsleiter Christian Grasshoff. Beim Blutspenden ist er wie vier weitere Mitarbeiter des Ortsvereins Windeck im Deutschen Roten Kreuz (DRK) ehrenamtlich im Einsatz, um die acht Mitarbeiter des Blutspendedienstes West zu unterstützen. 210 Blutspender hatte das DRK zuletzt vor zwei Jahren in Schladern gezählt.

Diesmal waren es immerhin mit 83 etwas mehr als im Schnitt der vergangenen Jahre. Im Rhein-Sieg-Kreis gab es 2021 mit 14.916 Spendern 486 weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erstspender sank von 1909 auf 1358.

In Windeck lieferten sich in den vergangenen Jahren Vereine einen kleinen Wettbewerb, wer die meisten Mitglieder bringen konnte. Am Ende gewann 2020 die Windecker Feuerwehr mit 84 Teilnehmern.

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Rein optisch bestimmen seit 2011 traditionell die Narren im Ornat das Bild beim Windecker Blutspendetermin im Januar. Vom damaligen Herchener Prinzen Matthias Ennenbach initiiert, wurde die „Närrische Blutspende“ zum Selbstläufer. Prinzenpaare, Dreigestirne und jeckes Gefolge aus den Rhein-Sieg-Kreis und dem angrenzenden Oberberg kamen zunächst in der Windecker DRK-Zentrale in Roth zusammen.

Zuletzt organisierte Ennenbach ein kleines karnevalistisches Programm in der Halle Kabelmetal. Am Ende gab es für Blutspender und Helfer einen eigens entworfenen Orden.

Orden für 2022 gerade noch storniert

Die Entscheidung, einen ganz normalen Blutspendetermin anzubieten, sei vor sechs Wochen getroffen worden. Mehr sei coronabedingt nicht zu verantworten, erklärt Christian Grashoff. Die Orden hätten gerade noch storniert werden können. Von Coronabeschränkungen und 3G-Regeln beim Einlass lassen sich die Stammspender in Windeck nicht abhalten.

„Wir zählen im Schnitt 80 Spender bei den zwölf Terminen pro Jahr“, berichtet Grashoff. Dass wegen der Pandemie im Vorfeld Termine gebucht werden müssten, werde von den meisten Spenden inzwischen positiv bewertet. Es gebe keine Wartezeiten mehr. Vermisst werde von allen das gemütliche Zusammensein zum Klönen nach der Spende.

Wie im Jahr 2022 die Jubiläumsspender mit 25 und mehr Terminen belohnt werden, steht in Windeck noch nicht fest. Im vergangenen Jahr wurde die übliche Einladung zum Büfett durch ein geliefertes Essen ersetzt. Auch da komme aber der zwischenmenschliche Kontakt viel zu kurz, betont Grashoff.