Wohin in den Sommerferien, wenn nicht hinaus in die weite Welt? Natürlich in die Region.
An Rhein und Sieg gibt es immer eine Menge zu entdecken. Wo genau, das verraten wir von nun an in den Sommerferien regelmäßig donnerstags.
Dabei sollte jedes Ziel mit Bus oder Bahn zu erreichen sein.
Windeck – Über die Kreisgrenze hinweg und in luftige Höhen führt der Wandertipp der Redaktion für die erste Ferienwoche. Los geht es am Bahnhof Windeck-Schladern. Der ist erreichbar mit S12, S19 und RE9. Wer nicht wandern möchte, kann den Bus 142 Richtung Waldbröl nehmen.
Zu Fuß geht es zunächst durch den Ort Schladern hinauf Richtung Burgruine Windeck. Wer den Ausblick über die Sieg von dort aus genießen möchte, macht einen kurzen Abstecher zu dem alten Gemäuer. Ohne den Umweg geht’s unmittelbar am Ortsrand von Altwindeck rechts ab.
Durch beeindruckende Hohlwege, die über die Jahrhunderte entstanden sind, führt der Pfad den Berg hinauf. Auf der Höhe heißt es links abbiegen. Der Weg führt durch den Weiler Hönrath ein kleines Stück über die Teerstraße und dann wieder in die vom Borkenkäfer arg gebeutelten Wälder der Nutscheid.
Weg zum Naturerlebnispark: Alternativroute für alle, die Wälder meiden wollen
Nach wenigen Kilometern geht es an einer Kreuzung, die südlich an Wiesen, nördlich an Wald angrenzt, rechts ab und immer dem Weg nach, zuletzt etwas steil hinauf zur Nutscheidstraße, wo vier Waldwege aufeinander treffen. Wer die erste Kreuzung verpasst hat, erreicht die Nutscheidstraße noch etwas früher an den Drei Eichen, unweit der ehemaligen Hinrichtungsstätte des Amtes Windeck, dem Galgenberg.
Wer Waldwege meidet, kann nun der Nutscheidstraße Richtung Osten folgen. Die Alternative führt von der Sechsfach-Kreuzung ein Stück parallel zur Nutscheidstraße Richtung Osten. Wenige hundert Meter nach dem Erreichen einer Asphaltdecke, geht’s links ab und schließlich wieder zur Nutscheidstraße. Der folgt der Wanderer Richtung Osten, bis zum Kreisverkehr an der B256. Von dort ist es nicht mehr weit zum Naturerlebnispark Panarbora. Hunde sind dort nicht erlaubt.
Wanderung über 10,5 Kilometer von Schladern zum Naturerlebnispark Panarbora
Die Strecke ist ohne Abstecher zur Burg etwa 10,5 Kilometer lang. Wer nicht unbedingt strammen Schrittes marschiert, sollte drei Stunden einplanen.
Im Anschluss an die Wanderung können für 10,90 Euro (Kinder 7,40 Euro) der 40 Meter hohe Aussichtsturm mit Weitblick über die Region, Baumwipfelpfad und Sinnesparcours auf Panarbora besichtigt werden. Im Restaurant besteht die Möglichkeit, sich zu stärken. Für den Rückweg nach Schladern steht die Buslinie 342 bereit.
Weitere Ausflug-Tipps in der Region:
Waldschwimmbad Hamm
Gerade jetzt, wo das Geld knapp wird und das Reisen womöglich flach fällt, ist die Einladung der Verbandsgemeinde Hamm an der Sieg, wenige Kilometer hinter der östlichen Kreisgrenze zu Altenkirchen, besonders attraktiv: Ihr Waldschwimmbad Thalhausermühle eignet sich für einen „kleinen Urlaub zwischendurch.“
Das Bad hat eine riesige, 1,5 Hektar große Wasserfläche und noch einmal so viel Liegewiesen. Es bietet chemiefreies Wasser aus dem Seelbach und dem Marienthaler Stollen, also „Natur pur“ in jeglicher Hinsicht. Die Wasserqualität wird regelmäßig vom Landesamt für Umwelt überprüft. Die Ruhe des Seelbachtales besticht. „Ein kleiner Chiemsee im Westerwald“, wird ein Besucher zitiert. Zum Bad gehören die Riesenrutsche, ein Sprungturm mit Ein- und Drei-Meter-Brett sowie Klettermöglichkeiten sieben Meter über der Wasseroberfläche ohne Seil, ohne Sicherungspartner, ohne Erfahrung, ohne spezielle Ausrüstung.
Wer möchte, kann sich den ganzen Tag dort aufhalten. Seit 26. Juni ist das Baden wochentags von 14 Uhr an, am Wochenende von 10 bis 20 Uhr möglich. Geöffnet ist auch der Kiosk ebenso wie die sanitären Anlagen. Duschen und Umkleiden dürfen nur Einzelbesucher nutzen oder Gruppen aus einem Haushalt. Das Tagesticket kostet 3 beziehungsweise 2 Euro. Erreichbar ist das Waldfreibad über die Siegtalstrecke mit RE9, S12 und S19 nach Windeck-Au, mit der Buslinie 284 Richtung Breitscheidt, Haltestelle Thalhausen.
Besuch beim ersten Kanzler
Der Mann, der die erste Autobahn eröffnete, Oberbürgermeister von Köln war und nach dem Zweiten Weltkrieg erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, steht im Mittelpunkt der Gedenkstätte der Stiftung Konrad Adenauer.
Schon kurz nach dem Tod des Altkanzlers am 19. April 1967 in seinem Wohnhaus und nach der Beisetzung auf dem nahen Waldfriedhof kamen immer wieder Menschen, um zu sehen, wo er gelebt hatte. Das Interesse ist bis heute geblieben, sich vor Ort an Leben und Wirken des Politikers, Staatsmanns und großen Europäers erinnern zu lassen.
1970 konnten die ersten Besucher in kleinen Gruppen durch Adenauers Rosengarten und in einige Räume des Hauses geführt werden. Bald danach kam am Fuße des Grundstücks ein Neubau hinzu, in dem 1975 die Ausstellung „Konrad Adenauer – Dokumente aus vier Epochen deutscher Geschichte“ eröffnet wurde. Seit 1997 präsentiert sich die Dauerausstellung im neuen Gewand. Zum 50. Todestag wurde das Ausstellungsgebäude neu gestaltet und am 19. April 2017 wiedereröffnet.
Die Dauerausstellung „Konrad Adenauer 1876-1967. Rheinländer, Deutscher, Europäer“ gibt spannende Einblicke in die deutsche Geschichte. Vom Ausstellungsgebäude ausgehend gibt es Führungen durch den Garten hoch zum Wohnhaus. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung sinnvoll unter 02224/92 12 34. Zum Rhöndorfer Bahnhof geht es mit dem RE8 Richtung Koblenz oder mit der Stadtbahn Linie 66.
Affen, Vögel und vieles mehr
Am Anfang stand eine Vogelsammlung in einem Gehege auf einer 3000 Quadratmeter großen Sumpfwiese in Oberbayern. Dort sollte vergleichende Verhaltensforschung nach dem Vorbild des Tierforschers Konrad Lorenz stattfinden. Dann fiel der Entschluss, einen Vogelpark zu gründen. Dieser entstand auf dem Gelände des Kirchengutes Wiedenhof bei Eckenhagen in der oberbergischen Gemeinde Reichshof und wurde am 1. Mai 1981 eröffnet. Damals waren acht Mitarbeiter in dem Tierpark tätig, rund 40 sind es inzwischen. 1981 gab es 150 Vogelarten mit mehr als 1000 Tieren, es kamen 65.000 Besucher.
Mittlerweile misst das Gelände acht Hektar. Durch den Park führt ein drei Kilometer langer Rundweg. Es gibt circa 140 Tierarten, einen Streichelzoo, Spielgeräte für Kinder und ein Gartencafé. Für die Präsentation der Vogelwelt des Donaudeltas wurde eine mehr als 500 Quadratmeter große und bis zu acht Meter hohe Freiflughalle gebaut. Auf regelmäßigen Märkten werden Hühner und Kleintiere angeboten.
Den Namen verdankt der Park auch den Berber- und Totenkopfaffen, die angefasst und gefüttert werden können. Sie leben in begehbaren Gehegen. Seit Mai ist der Park wieder täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Preise: Kinder bis 14 Jahre 15 Euro, Erwachsene 17 Euro. Erreichbar ist der Affen- und Vogelpark mit der Bahn über Hennef, SB53 bis Waldbröl, Linie 303 bis Eckenhagen und anderthalb Kilometer Fußweg.