Windeck – Ab und an austoben, weit weg von Naturschutzgebieten und Wäldern ohne Leine mit dem Rudel voll aufdrehen: Die Hundefreunde Windeck machen das für ihre Vierbeiner Maila, Cooper, Blue und Sammy möglich. In Rosbach hat der Verein von der Gemeinde ein großes Grundstück gepachtet, auf dem sich die Tiere frei bewegen können. Auch Fynn, Immola, Ursel, Happy und Monty zeigen, welche Energie in ihnen steckt, wenn sie losgelassen werden.
„Die Idee wurde in der Hochphase von Corona geboren“, berichtet Petra Sonntag, die Vorsitzende der im September 2020 gegründeten Hundefreunde Windeck.
Im Hauptberuf Kämmerin der Gemeinde Windeck, erfuhr sie, dass der Verein Outdoor Oberberg den Pachtvertrag für das Grundstück gekündigt hatte, auf dem neben dem Rosbacher Sportplatz noch der Kletterpark steht. Die Hundefreunde traten als Nachfolger an.
Hundewiese in Windeck mit Zaun, Schleuse und Bänken
Der Zaun wurde repariert, eine Schleuse eingebaut. Ein Container für das Agility-Material wie Tunnel, Wippen, Hürden und Slalomstangen soll folgen. Für die Hundebesitzer wurden Bänke aufgestellt, das ungenutzte Klettergerüst wurde eingezäunt. Der Platz bleibt sauber, Hundehaufen landen, ordentlich eingebeutelt, im Mülleimer.
Im April des vergangenen Jahres durften Abby, Faye, Natcho, Ares und Pepper erstmals toben – nicht lange, denn der Corona-Schutz ließ zeitweise keine öffentlichen Treffen zu. Mit den Lockerungen kommen die Hundefreunde aber zurück auf ihre neue Wiese. 70 Mitglieder und etwa 100 Hunde zähle der Verein inzwischen, berichtet Petra Sonntag. „Vom Chihuahua bis zur Dogge, vom Welpen bis zum 15-Jährigen ist alles vertreten.“ Die Vierbeiner und ihre Besitzer träfen sich in Gruppen. „Wir hatten schon mal 35 Hunde auf einen Schlag hier. In der Regel sind es aber um die zehn.“
Mit einer Hundeschule habe der Verein nichts zu tun. Er komme außer für die Pacht und die Kosten für die Pflege des Platzes auch für die Haftpflichtversicherung auf. Für die Hunde stehe Toben und Sport im Vordergrund.
Die Besitzer schätzten die Hundewiese inzwischen als Kommunikationstreffpunkt. Da würden Verabredungen zum gegenseitigen Hundesitten oder Tipps ausgetauscht und Hilfe angeboten – auch abseits von Hunden und Tierhaltung.
Andere Hundewiesen
Die Suche in Eitorf
In Eitorf sieht sich die Gemeindeverwaltung bislang außerstande, einen Platz zu führen und zu pflegen, und würde einen Verein als Verantwortlichen bevorzugen. Das sagte Tobias Engels aus der Stabsstelle Wirtschaftsförderung in der Sitzung des Tourismusausschusses. Auch ein Grundstück sei bislang nicht gefunden worden. Die Pächterin des Biergartens am Schwimmbad lehne es ab, dass die Fläche neben ihrer Gastronomie genutzt werde. (rö)
In Lohmar
In Lohmar macht sich vor allem die UWG für eine von Bürgern geforderte Hundewiese stark, 20.000 Euro hat die Koalition (Grüne, SPD, UWG) dafür in den Haushalt eingestellt, unter anderem für einen Zaun. Bislang fand sich aber kein geeignetes (städtisches) Grundstück, das weit genug von der Wohnbebauung entfernt ist und Platz für parkende Autos bietet. (coh)
In Troisdorf
Die Stadt Troisdorf hat drei Freilaufflächen eingerichtet: am Sportpark Oberlar, am Friedhof in Spich – auf einer nicht benötigten Erweiterungsfläche – sowie auf dem Schellerod (ebenfalls Oberlar). Die unterschiedlich großen Flächen sind stabil eingezäunt, es gibt Mülleimer und die Stadt achtet auf Schatten für Hunde und Besitzer. (dk)
In Sankt Augustin
In Sankt Augustin gibt es eine Hundeauslauffläche in Niederpleis an der Schulstraße. Das Areal ist 20.500 Quadratmeter groß und teilweise eingezäunt. Die CDU hat im Stadtrat einen Antrag zum Ausweisen weiterer Flächen gestellt. (vr)
In Hennef
In Hennef ist die Hundeauslauffläche hinter dem Hennefer Stadion und den beiden angrenzenden Sportplätzen zu finden. Sie zieht sich auf einer Wiese entlang zwischen der Teichanlage und dem Wolfsbach. Nach dem Toben ohne Leine ist also ein Schluck frisches Wasser möglich. Die Fläche ist rund 7500 Quadratmeter groß und gekennzeichnet. (rvg)
In Windeck könnten die Wiese und die Treffen dort nur ein Anfang sein. „Ideen haben wir viele“, berichtet Ralf Sonntag. Mantrailing gehört dazu, gemeinsame Ausflüge und mehr – und im November ein Martinsfeuer.