Windeck – Den beantragten Zuschüssen sollen an der Dattenfelder Siegpromenade bald auch die Taten folgen. So stellte der Gemeinderat einen Monat nach dem Antrag auf Landesförderung mit einem Bebauungsplan die ersten Weichen für seine Planung. Gegen die Pläne stimmte einzig Peter Inden von den Ökopiraten.
Der Bebauungsplan für das Siegufer zwischen der Brücke nach Übersetzig und der Straße im Ünken weist die „drei Fenster zur Sieg“ mit der Verbindung zur Hauptstraße, dem Bürgergarten und der Kanu-Einlassstelle sowie den verbindenden Rad-Gehweg aus. Zwischen dem geplanten Holzdeck am Siegufer und dem zu bebauenden Grundstück des ehemaligen Westerwälder Hofes soll ein Kiosk stehen. Außerdem plant die Gemeinde, die Parkplätze an der Hauptstraße neu anzulegen.
Dass dem nicht so ist, bestätigte die Pressestelle der Bezirksregierung in dieser Woche auf Anfrage. Derzeit untersuche eine Machbarkeitsstudie, wie die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen seien. Dabei gehe es um „eine Verbesserung der Durchgängigkeit“ und einen „guten ökologischen Zustand“ im Sinne der Richtlinie. Es sei offen, ob das Wehr unangetastet bleibe, nur zum Teil oder ganz entfernt werde, berichtete Sprecherin Vanessa Nolte. „Die Frage, ob und wann eine Maßnahme umgesetzt wird, ist daher noch offen.“
Das Holzdeck biete unabhängig vom Wasserstand der Sieg eine Aufenthaltsqualität, die es entlang der Sieg nirgendwo gebe, betonte Bürgermeisterin Alexandra Gauß im Gespräch mit dieser Zeitung. Schon vor einem Monat hatte sie betont, dass die neue Promenade notfalls auch ohne Bootshafen attraktiv bleibe.
Die jetzt angestoßenen Pläne in Dattenfeld müssten im Zusammenhang mit der neuen Gestaltung der Hauptstraße und der zukünftigen Bebauung des Grundstücks Westerwälder Hof gesehen werden. Sie seien auf die nächsten 15 Jahre angelegt. Was auch immer bei den Untersuchungen der Bezirksregierung herauskomme, sei mit allen Genehmigungsverfahren auf einen längeren Zeitraum anzusetzen.
Haus auf dem Grundstück Westerwälder Hof wird abgerissen
Das Grundstück Westerwälder Hof ist nicht Teil des Bebauungsplanes. Das marode Gebäude dort, das der Gemeinde gehört, soll abgerissen werden. Was an seiner Stelle entstehen könnte, steht noch nicht fest. Ein Investorenwettbewerb soll Klarheit schaffen.
Zu Diskussionen hatte der Plan geführt, die Bäume am Weg zu fällen und durch neue zu ersetzen. Das sei nötig, um den Rad-Geh-Weg mit der erforderlichen Breite für den Begegnungsverkehr von drei Metern Breite anzulegen, hatten die Planer erläutert. Gespräche mit Eigentümern mit dem Ziel, den Weg in Richtung Ort zu verbreitern, seien ergebnislos verlaufen, erläuterten Gauß und der Beigeordnete Thomas Becher.