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Gerichtsanhörung ignoriertMutmaßlicher Reichsbürger verletzt in Windeck Polizisten

Lesezeit 2 Minuten
Polizeiwesten

Zwei Polizisten mit Westen (Symbolbild)

Windeck – Zwei Polizisten sind bei der Unterstützung für eine Gerichtsvollzieherin am Mittwochmorgen durch einen 49 Jahre alten Mann, der vermutlich zur Reichsbürgerbewegung gehört, so schwer verletzt worden, dass sie ihren Dienst nicht fortsetzen konnten.

Das Amtsgericht Waldbröl hatte die Gerichtsvollzieherin beauftragt, weil der 49-Jährige einer Aufforderung zur Anhörung nicht gefolgt war. Er sollte zwangsweise vorgeführt werden. Sie bat die beiden Bezirksbeamten um Amtshilfe.

Verbale Auseinandersetzung an der Wohnungstüre

Schon an der Wohnungstür kam es zur zunächst verbalen Auseinandersetzung. Der Windecker argumentierte mit typischen Phrasen aus der Reichsbürgerbewegung. Die Legitimation der drei Amtsträger stellte er grundsätzlich in Frage. Als er die Tür wieder schloss, drängten ihn die Polizisten in Wohnung zurück.

Offensichtlich, so die Polizei, hatte er die ganze Zeit eine Sprühdose mit Reizgas in der Hand gehalten. Damit griff er die beiden 60-Jährigen an. Trotz massiver Beeinträchtigung rangen sie ihn nieder und hielten ihn auf dem Boden fest.

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Unterstützungskräfte fixierten den Mann, der Widerstand leistete und brachten ihn zur Wache. Das Reizgas wurde sichergestellt. Die beiden Verletzten hatten neben Schleimhautreizungen Prellungen und Schürfwunden erlitten, die Krankenhaus behandelt werden mussten. Sie werden wohl einige Tage ausfallen, die Gerichtsvollzieherin blieb unverletzt.

Gegen den 49-Jährigen bestand ein Haftbefehl, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlen wollte. Er kam zum Vollzug der Ersatzfreiheitsstrafe, so der offizielle Begriff, in eine Justizvollzugsanstalt. Ihn erwartet zudem ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte. (rvg)