AboAbonnieren

KommentarGesunder Menschenverstand hätte beim Windecker Schulkonto gereicht

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Gesamtschule Windeck Standort Rosbach Haupteingeng

Die Gesamtschule Windeck am Standort Rosbach

Fast 150.000 Euro hatten sich zeitweise auf dem Schulkonto der Gesamtschule angesammelt – unter anderem aus überhöhten Elternbeiträgen.

Über Windeck hinaus genießt die Gesamtschule einen guten Ruf. Was Melanie Grabowy und Frank Sauerzweig an den beiden Standorten im vergangenen Jahrzehnt auf die Beine gestellt haben, verdient Respekt.

Der Prüfbericht aus Herne wirft jedoch einen dunklen Schatten auf das helle Licht an der Oberen Sieg. Verstöße gegen Haushaltsrecht, zweckfremde Verwendung von Geld, das die Eltern der Schule anvertraut haben, Zuschüsse für Kollegiumsfeten, fehlende Inventarisierung von Allgemeinbesitz und dann auch noch die private Nutzung eines schulischen Accounts. Das wirft kein gutes Licht auf die beiden Akteure.

Grabowy und Sauerzweig sind in Bonnund Siegburg erfahrene Kommunalpolitiker

Dieser Umgang mit fremder Leute Geld ist nicht einfach naiv oder sorglos, das ist schon arrogant. Ob es auch rechtlich relevant ist, sollten Gemeinde und Regierungspräsident schnellstens und ohne falsche Scheu prüfen lassen.

Die Entschuldigung, über keinerlei Verwaltungsausbildung zu verfügen, klingt in den Ohren all derer wie Hohn, die jemals in irgendeiner Form fremdes Geld verwaltet haben, übrigens auch bei den Führern der Klassenkassen in der Gesamtschule. Ein wenig gesunder Menschenverstand hätte gereicht, um zu wissen, dass das so nicht geht.

Bei Grabowy und Sauerzweig kommt noch erschwerend hinzu, dass sie beide erfahrene Kommunalpolitiker sind. Die stellvertretende Bürgermeisterin der Grünen in der Bundesstadt Bonn und der Fraktionschef der SPD in Siegburg kontrollieren als Ratsmitglieder seit Jahren die jeweilige Verwaltung ihrer Stadt, Sauerzweig sogar als Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss.

Beide müssen wissen, welche Kontrollen nötig sind, wenn es um das Geld der Bürger geht. Beide müssen wissen, dass auch Schulleiter nicht einfach freihändig über die anvertrauten Pfunde entscheiden können. Spätestens, als sich für Schulverhältnisse enorme Summen auf ihrem Konto anhäuften, hätten sie stutzig werden müssen.


„Wie war’s in der Schule?“ Abonnieren Sie hier unseren Newsletter für Familien und Lehrende in der Kölner Region – immer mittwochs.