Die Kölner Bezirksregierung hat Strafanzeige gegen Melanie Grabowy und Frank Sauerzweig wegen möglicher Straftaten erstattet und sie beurlaubt.
Schulkonto-AffäreLeitung der Gesamtschule Windeck mit sofortiger Wirkung beurlaubt
Nach zweieinhalb Jahren Prüfung hat die Bezirksregierung in Köln am Donnerstag Strafanzeige in der Schulkonto-Affäre erstattet. Schulleiterin Melanie Grabowy und ihr Stellvertreter Frank Sauerzweig wurden außerdem mit sofortiger Wirkung beurlaubt. „Die neue juristische Bewertung hat zu der Einschätzung geführt, dass durch den Umgang der Schulleitung mit dem Schulkonto bei einzelnen Buchungs-/Verrechnungsvorgängen möglicherweise Straftaten verwirklicht wurden“, heißt es in der Mitteilung aus Köln.
Um den Schulbetrieb zu sichern, setzt die Kölner Behörde eine kommissarische Schulleitung ein. Außerdem werde eine zusätzliche Lehrkraft eingesetzt, „um die weitere Aufarbeitung der Vorgänge bezüglich Schulkontos voranzubringen“. Schulleitung und Zusatzkraft würden von einer anderen Schule nach Windeck geschickt.
Grabowy und Sauerzweig äußern sich nicht mehr öffentlich
„Neben der Sicherung des Schulbetriebes, ist es weiterhin das Ziel der Bezirksregierung, dass die nötigen Schritte zur lückenlosen Aufarbeitung des Sachverhaltes in der Zusammenarbeit zwischen Kommune und Gesamtschule schnellstmöglich umgesetzt werden“, schreibt die Bezirksregierung. Demnach hätten neue Unterlagen, die in dieser Woche in Köln ankamen, das schnelle Handeln bewirkt.
Angedeutet hatten sich die Ereignisse schon am Vorabend. Grabowy und Sauerzweig hatten die Eltern im Rahmen der üblichen Klassenpflegschaftssitzungen am Standort Herchen ins Foyer eingeladen, um zu berichten. Dort verlas der didaktische Leiter der Schule, Keno Schulz, eine Erklärung. Demnach hatte die Kölner Bezirksregierung der Schulleitung verboten, sich zu äußern.
Eltern verließen verärgert die Veranstaltung an der Gesamtschule
Einige Eltern, die nur wegen des Themas Schulkonto gekommen seien, hätten die Veranstaltung verärgert verlassen, berichtet der Vorsitzende der Elternpflegschaft Andreas Hombach am Donnerstag. Er wusste auch, dass Sauerzweig und Grabowy schon erste Änderungen eingeleitet hatten. So führe jetzt jede Klasse ihre eigene Kasse mit Kassiererin oder Kassierer und zwei Kassenprüfern, vergleichbar einer Vereinskasse. Darüber würden dann Klassenfahrten und womöglich auch das Büchergeld abgerechnet, erklärte Hombach.
Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn jemand Externes das jetzt begutachtet, kommentierte der Elternsprecher die Beurlaubung der Schulleitung. Die vergangenen Wochen hätten viel Unruhe gebracht, auch bei den Lehrern, die ständig von den Schüler befragt worden seien.
Die Schulleitung selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Kein Kommentar auch von Bürgermeisterin Alexandra Gauß. Sie müsse sich jetzt erst einmal einen Überblick beschaffen, welche Bedeutung die Entscheidung der Bezirksregierung für Windeck und seine Schule hat, erklärte sie.