Windeck – „Hier gibt es coole Firmen, die zudem innovativ sind. Das Leben ist noch finanzierbar, wir haben einen bombastischen Bahnanschluss und saubere Luft.“ Wenn der Hennefer Martin Müller von der Oberen Sieg spricht, gerät der Chef des Windecker Maschinenbauers WMV ins Schwärmen. Seine Frau Barbro hat auf dem Firmengelände im Maueler Siegbogen den B7-Campus mit gegründet. Dieser startet als Außenstelle des „Innovation Hub“ Bergisches Rheinland mit eigenem Programm durch.
„Für mich als Unternehmer ist der Innovation Hub cool“, sagt Martin Müller. Kommunen und Unternehmen tauschten sich aus, um gemeinsam Probleme zu lösen. Eine eigene Modellfabrik wie in Gummersbach gibt es in Mauel bei WMV bereits länger.
Forschungs- und Förderaufträge werden entwickelt
Im Gespräch mit Professoren und Studierenden des Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln würden Projekte, Forschungs- und Förderaufträge entwickelt, die Betrieben unmittelbar zugute kämen, berichtet Timo Geilenberg von der WMV. Müller ergänzt: „Egal, welche Frage man stellt, irgendwer hat immer eine Idee.“ Ziel sei es, miteinander zu lernen, „keiner will oder muss etwas verkaufen“. Verabschieden müssten sich Mittelständler aber vom Gedanken, alles selbst stemmen zu können. Stattdessen gelte es, die Wirtschaft der Region gemeinsam voran zu bringen.
Müllers WMV ist als einzige Firma aus dem Rhein-Sieg-Kreis Mitglied des „Innovation Hub“, der als Förderprojekt schnell den A-Status der Regionale 2025 bekam. Die Mitgliedschaft sei schon jetzt „ein Invest, der sich lohnt“, meint Müller: „Wir sind auf einem Zukunftsweg. Da explodieren die Ideen, die man vorher nie gehabt hätte.“
Timo Geilenberg und WMV-Kollege Christian Hertel arbeiten im „Innovation Hub“ mit anderen Firmen und der TH-Gummersbach an einem Projekt, bei dem Maschinen, die im Computer bereits konstruiert sind, virtuell in Betrieb genommen werden, noch bevor sie tatsächlich gebaut wurden. Da könnten Fehler entdeckt und bei der Realisierung vermieden werden.
Mit Technikern des Berufskollegs Troisdorf hat WMV bereits ein Gerät entwickelt, das mit einer Spezialbrille und Bedienelementen Blicke in und Gänge durch Maschinen erlaubt.
Beim Innovation Hub dabei ist auch die Gemeinde Windeck. „Wissen hier behalten und generieren“ nennt Bürgermeisterin Alexandra Gauß als ein wesentliches Ziel. Auf dem Programm des B7-Campus steht ein „Städte-Talk“ neben „Neuigkeiten aus dem Arbeitsrecht“ und einer Exkursion zum WMV.