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TrendHype um Dubai-Schokolade erreicht Rhein-Sieg – Wo die Süßigkeit verkauft wird

Lesezeit 4 Minuten
Eine Frau in einem Süßwarengeschäft beißt in ein Stück Schokolade.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis greift der Hype um die Dubai-Schokolade um sich: Einen Monat hat Sylvia Bernardini auf die Lieferung gewartet, jetzt kann sie endlich kosten.

Bäckereien, Eisdielen und Cafés im Rhein-Sieg-Kreis greifen den Trend auf und erleben einen regelrechten Ansturm auf die Produkte.

Aus Dubai in die Welt: Alle wollen sie kaufen, kosten, selbst kreieren – und natürlich online teilen. Die Dubai-Schokolade wurde dank der sozialen Medien zum internationalen Trend. Gefüllt mit Pistaziencreme und Kadayif, knusprigen Teigfäden, hierzulande besser als Engelshaar bekannt, sorgt sie seit Monaten vor allem auf Tiktok und Instagram für Aufsehen.

Dubai Cheesecake läuft gut im Siegburger Museumscafé

Lindt brachte sie mit der „Dubai Chocolate Edition“ für satte 14,99 Euro pro Tafel nach Deutschland und seitdem greift in deutschen Großstädten der Schoko-Wahnsinn um sich: Jugendliche stehen zu Hunderten vor den Filialen an, stundenlang, schon in der Nacht, um ein Stück der glamourösen Köstlichkeit ergattern zu können.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis greifen viele Anbieter aus Verkauf und Gastronomie den Trend auf – und erleben große Nachfrage. Das Museumscafé am Siegburger Markt bietet beispielsweise einen „Dubai Chocolate Pancake“ für elf Euro und den „Dubai Cheesecake“ für 5,30 Euro an.

Hersteller in Bad Honnef kommt kaum nach mit der Produktion

Vor allem letzterer werde gut angenommen und auch von älteren Kunden gerne probiert, hat Mitarbeiterin Jolina Baum festgestellt. Aber der Internettrend bewege vor allem junge Kunden ab 15 Jahren bis Mitte 20 dazu, sich für die neuen Sorten zu entscheiden.

„Wir kommen gar nicht hinterher mit der Nachlieferung“, sagt Manuela Dott von der Coppeneur-Filiale in Bonn. Auch sie schreibt die enorme Nachfrage vor allem dem medialen Hype zu. Trotzdem seien die Abnehmer im Alter „von 16 bis 60“. Die Nachfrage sei unter den Altersklassen relativ gleichmäßig verteilt.

Coppeneur stellt die beliebte Schokolade an seinem Standort in Bad Honnef selbst her – zu wenig aber für die augenblickliche Nachfrage: „Ich warte seit einem Monat auf die Lieferung“, klagt Sylvia Bernardini, Inhaberin des „Tout Chocolat“ an der Kaiserstraße in Siegburg.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis greift der Hype um die Dubai-Schokolade um sich.
Einen Monat hat Sylvia Bernardini auf die Lieferung gewartet.

Auch im Rhein-Sieg-Kreis greift der Hype um die Dubai-Schokolade um sich. Einen Monat hat Sylvia Bernardini auf die Lieferung gewartet.

Sie wolle die Dubai-Schokolade wegen der hohen Nachfrage in ihr Sortiment aufnehmen, obwohl sie ihrem persönlichen Geschmack nicht entspreche, sagt Bernardini: „Ich habe die Schokolade probiert, aber ich kenne bessere Produkte mit Pistazien.“ Ihr sei die begehrte Süßigkeit zu butter- und zuckerhaltig.

„Aber mit guter Pistaziencreme aus Italien kann sie schon schön saftig werden. Sie knuspert und ist in Ordnung.“ Inzwischen ist auch die Lieferung für ihr Geschäft eingetroffen und ihre Tochter habe Dubai-Schokolade sogar schon selbst hergestellt.

Ich esse selbst mehrere Kugeln am Tag
Antonio Varacalli, Eiscafé Teatro, über die Sorte Dubai Chocolate

Antonio Varacalli, Inhaber des Eiscafé Teatro am Siegburger Markt, ist voll von seiner neuen Eis-Sorte „Dubai Chocolate“ überzeugt: „Ich esse selbst mehrere Kugeln am Tag.“ Das Eis enthalte zu 100 Prozent echte Pistazien und sogar die Kadayif-Streifen koche das Café selbst. Die teuren Zutaten und die aufwendige Zubereitung schlagen sich im Preis nieder – die Sorte kostet zwei Euro pro Kugel. Besonders der Crunch-Effekt, betont er, mache das Eis auch bei den Kundinnen und Kunden sehr beliebt. Die Dubai-Chocolate-Crepes, die das Eiscafé eine Zeit lang ebenfalls angeboten habe, hätten sich allerdings langfristig nicht halten können.

Eine junge Frau reicht einen Becher mit Eis über die Theke.

Zwei Euro kostet eine Kugel des aufwendigen Eises in der Eisdiele Teatro in Siegburg, wo Maria Elena Jieanu arbeitet.

Auch die Bäckerei Rott aus Bonn mit Filialen unter anderem in Hennef und Sankt Augustin hat sich von der medialen Begeisterung inspirieren lassen und ihrem Angebot eine Dubai-Schokoladen-Schnitte hinzugefügt. „Den Hype hatten wir schon vorher mitbekommen, aber von der Dubai-Schokoladen-Schnitte haben wir auf der Bäckermesse Südback in Stuttgart erfahren“, erklärt Junior-Chef Domenik Rott.

Nicht jeder im Rhein-Sieg-Kreis macht beim Dubai-Trend mit

Es handelt sich dabei um einen Schokoladenrührkuchen mit der typischen Pistazien- und Engelshaarfüllung und Schokoladenüberzug, die Schnitte kostet 4,50 Euro. „Das Engelshaar ist schwierig zu bekommen.“ Auch die Zutaten für die Trend-Schokolade sind oft ausverkauft. Aber die neue Schnitte komme bei den Kunden gut an. „Sie ist sehr lecker, saftig und bleibt auch lange frisch“, befindet Rott.

Ein Stück Kuchen.

Cheesecake und Pancakes mit Dubai-Schokolade überzogen servieren Leonie Helbig, Elisabetta Piazza und Sina Kulig im Museumscafé am Siegburger Markt.

Doch nicht jeder springt auf den Trend auf. Obwohl die Nachfrage hoch sei, habe der Edeka-Markt Breil im Huma-Einkaufszentrum in Sankt Augustin die Dubai-Schokolade inzwischen wieder aus seinem Angebot herausgenommen, sagte ein Mitarbeiter der Filiale. Neben Problemen bei der Nachbestellung schrecke auch die gewöhnliche Kurzlebigkeit von Online-Phänomenen dieser Art ab. Und eine Mitarbeiterin des Eiscafé Garibaldi in Siegburg erklärt: „Wir hatten kein Interesse, weil es alle gemacht haben“.