AboAbonnieren

Roncalli-Pony Mario und Co.Diese 16 Tierschicksale bewegten den Rhein-Sieg-Kreis

Lesezeit 9 Minuten

Shetland-Pony Mario aus Troisdorf (Archivbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Zahlreiche Tierschicksale haben die Menschen im Rhein-Sieg-Kreis in den vergangenen Jahren bewegt. Erinnern Sie sich noch an den Tod von Roncalli-Pony Mario in Troisdorf? Oder an die zehn Husky-Mischlinge im Troisdorfer Tierheim? Wir haben die bewegenden Geschichten für Sie gesammelt.

Zehn Husky-Mischlinge aus schlechter Haltung befreit

Der Auszubildende Ben van Melkebeke mit zwei der zehn Husky-Mischlinge, die vorige Woche im Tierheim eingeliefert wurden.

Im Februar 2020 war ein Rudel von zehn Husky-Mischlingen ins Tierheim nach Troisdorf gekommen. Der Kreis als Aufsichtsbehörde hatte dazu den Auftrag gegeben. „Das Rudel stammte aus schlechter Haltung und wurde von uns befreit“, berichtet Helga Berben, Vorsitzende des Tierschutzvereines Rhein-Sieg.

„Wir haben die Hunde mit unserem Tiertransporter abgeholt“, ergänzt Pflegerin Bianca Jurisch. Einen solchen Fall jedoch hatte sie noch nicht erlebt. „Da einige Hunde körperlich in einem schlechten Zustand beziehungsweise beeinträchtigt sind, hat die tierärztliche Versorgung sowie die Unterbringung dieser Schützlinge in einem schönen Zuhause eine hohe Priorität für uns Tierschützer“, so Berben.

Dreibeiniger Hund

Sicher auf seinen drei Beinen steht Don. 

Einer der Hunde lag den Pflegern ganz besonders am Herzen. Er hat nur drei Beine. Und tatsächlich. Es hat nicht lange gedauert, da hat Don ein neues Zuhause gefunden. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Illegaler Tiertransport mit 4000 Hamstern und Vögeln

IMG_8699

Ein Zufall sorgte im Juli 2017 dafür, dass ein umfangreicher illegaler Tiertransport in Siegburg aufflog: Ein Mercedes Viano war nach einem Fahrzeugschaden in eine Halle der RKG an der Wahnbachtalstraße gebracht worden.

Die Werkstatt-Mitarbeiter entdeckten bei den Reparaturarbeiten Hunderte lebende Kleintiere im Inneren des Transporters. Sie alarmierten dann die Kreisveterinäre. Rund 3500 Hamster und an die 500 Vögel kamen ins Tierheim nach Troisdorf.

Zusammengepfercht in kleinen Käfigen waren die Tiere der Hitze ausgesetzt – ohne ausreichende Versorgung. (Jetzt lesen mit PLUS!) „Wir mussten die nicht artgerechten und zugenagelten Transportkisten gewaltsam öffnen und die toten von den lebenden Hamstern trennen“, berichtete Tierpflegerin Bianca Jurisch.

Roncalli-Pony Mario in Troisdorf getötet

Shetland-Pony Mario aus Troisdorf (Archivbild)

In der Nacht zum 31. Mai 2015 brannte der Unterstand auf der Weide und Mini-Pony Mario, das früher ein Star bei „Circus Roncalli“ war, blieb verschwunden. Fünf Tage später fanden Spaziergänger Körperteile des Tieres, auf einer Parkbank und am Siegdamm in Troisdorf. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Als ein Krefelder Polizeibeamter von der Tat las, erinnerte er sich, dass auch in seinem Bereich im Jahr 2013 ein solches Delikt stattgefunden hatte. Er fand heraus, dass die damalige Täterin in Troisdorf wohnt. Er informierte die Kollegen – so kam die Polizei der Frau die Spur. Sie wurde verhaftet und psychiatrisch behandelt. Die sterblichen Überreste von Pony Mario wurden von einer Tierbestatterin Lea Schenker verbrannt – die Asche erhielten sowohl der Circus Roncalli und seine letzte Besitzerin.

Hündin Hope vor Tierheim ausgesetzt

Der schwer kranke Hund wurde in Troisdorf aufgefunden.

Die Hündin wurde im Juli 2015 nachts heimlich vor der Tür des Tierheimes in Troisdorf ausgesetzt. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Sie hatte am Körperende einen kinderkopfgroßen Tumor. Anfangs war nicht klar, ob es ein Krebsgeschwür ist. Nach ärztlicher Untersuchung stellte sich jedoch heraus, dass es ein ungefährliches Lipom ist, das operativ entfernt werden konnte.

Die Mitarbeiter gaben der Hündin den Namen „Hope“, um zu verdeutlichen, dass man nie die Hoffnung auf Gesundung aufgeben darf.

Hündin auf Parkplatz gefunden

So sah Klümpchen aus, als sie ausgesetzt wurde.

Klümpchen hatte ein schweres Schicksal. Im April des Jahres 2013 wurde die Rhodesian-Ridgeback-Hündin auf einem Parkplatz in Windeck gefunden. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Später stellte sich heraus, dass es eine Verzweiflungstat war. Die frühere Besitzerin von Klümpchen ist Hartz-IV-Empfängerin und konnte die teure Behandlung des Tieres nicht bezahlen.

Der kleine Welpe kommt langsam wieder zu Kräften. Jogger hatten den Hund auf einem Parkplatz in Windeck gefunden.

Deshalb setzte sie den herzkranken Welpen am 12. April am Parkplatz an der Kreisstraße 55 in Windeck aus. Dort wurde das völlig verängstigte Tier gefunden und zum Tierschutzverein Thea gebracht. Vorsitzender Wilhelm Muth kam durch intensive Recherchen auf die Spur der Besitzerin. „Nachdem der junge Hund auf dem Parkplatz angebunden war“, so Muth, „ist die Frau noch am Abend erneut zu der Stelle gefahren, um sicher zu stellen, dass das hilflose Tier nicht über Nacht in der Kälte dort ausharren muss.“

Klümpchen kam zu einer Pflegefamilie, dort lebte sie noch viele Monate fröhlich und vergnügt, starb dann jedoch an ihrem schweren Herzleiden.

Katze überlebt Zehn-Meter-Sturz

In einer mächtigen Kastanie an der Kümpeler Straße zwischen Edgoven und Kümpel war eine fast durchgängig weiße Katze bis in gut zehn Meter Höhe geklettert, wusste sich aber dann nicht mehr zu helfen.

Zu einer dramatischen Katzenrettungs-Aktion rückte an einem Sonntagvormittag im November 2014 die Freiwillige Feuerwehr aus. In einer mächtigen Kastanie an der Kümpeler Straße zwischen Edgoven und Kümpel war eine fast durchgängig weiße Katze bis in gut zehn Meter Höhe geklettert, wusste sich aber dann nicht mehr zu helfen. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Schon am Samstagnachmittag hatten Anwohner das Tier miauen gehört, es aber nicht entdecken können. Die Feuerwehr wurde alarmiert, um dem Tier in Not zu helfen. In mehreren Anläufen versuchten die Wehrleute, an die Katze heranzukommen, die floh jedoch vor den Helfern. Letztlich kletterte sie auf ganz dünne Zweige und verlor den Halt. Sie stürzte zehn Meter in die Tiefe, wurde von Ästen abgebremst und landete so geschickt mit ihren Pfoten auf dem weichen Waldboden, dass sie den tiefen Absturz ohne Verletzung überlebte.

Hundetransport gestoppt

Nur durch einen Zufall konnte ein wohl illegaler Hundetransport in Bad Honnef im Juli 2014 gestoppt werden. (Jetzt lesen mit PLUS!)

„Wir vermuten, dass dies wieder eine Lieferung der Hundemafia war“, so die Tierschützer damals. Ein Transporter mit ungarischem Kennzeichen stand am Straßenrand mit einem Motorschaden.

Die Polizei wollte helfen und entdeckte sechs hilflose Welpen im Laderaum. Der Fahrer konnte keine Papiere für die Tiere vorweisen. Die Hunde kamen alle ins Troisdorfer Tierheim. Da die Welpen intensive Betreuung brauchten, wurden sie Übergangsweise an Pflegefamilien vermittelt.

Es begann ein Streit mit den ungarischen Besitzern, um die Zukunft der jungen Hunde. Die Tierschützer einigten sich schließlich nach monatelangen Verhandlungen mit den Besitzern und kauften ihnen die Tiere ab.

Ringelnatter sorgt für Aufregung

Zunächst war unklar, um was für eine Schlange es sich handelt. Symbolbild

Eine „große grüne Schlange“ versetzte im Juli des Jahres 2013 Anwohner im Dorf Stranzenbach in helle Aufregung. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Sie meldeten den Fund der Leitstelle der Feuerwehr in Siegburg. Darauf rückte die Ruppichterother Feuerwehr mit mehreren Mann an, um den Sachverhalt zu überprüfen.

Das Tier war zwischenzeitlich in einen Betonkübel gesperrt worden, der mit einer Zementplatte als Deckel gesichert war. Die Anwohner hatten das Tier als 80 Zentimeter langes, giftgrünes Exemplar mit breitem Kopf beschrieben. Das könnte ja ein ausgebüchstes exotisches Tier aus einem Terrarium sein. Grüne Mamba oder Baumschlange? Hundskopfwürger? Die Spekulationen schossen ins Kraut, und deshalb wurden angesichts der unklaren Bestimmung des Tieres Experten angefordert. Während Fachleute aus Bad Honnef und vom Troisdorfer Tierheim auf dem Weg waren, fassten sich die Feuerwehrleute ein Herz und lüfteten die Zementplatte, um diese gegen eine Glasplatte auszutauschen.

Da erwies sich die „große grüne Schlange“ als harmlose Ringelnatter, die wohl die Katzen des Hausbesitzers aufgestöbert hatten. Die Natter erfreute sich daraufhin wieder unbeschadet ihrer Freiheit.

Tierquäler töten Kater

Tierquäler hatten an der Schleheckerstraße in Lohmar im September 2015 einen jungen Kater auf grausame Weise getötet. Die Unbekannten hängten das Tier mit einer Drahtschlinge an einem Gartenzaun in Durbusch, direkt an der Ortsgrenze zu Rösrath, auf. (Jetzt lesen mit PLUS!)

„Wir haben unseren Kater Tamba jeden Abend gegen 17 Uhr ins Haus geholt. Am 3. September hat er auf unsere Lockversuche nicht reagiert und ist nicht gekommen“, sagte die Besitzerin Carla Bhatti. Bis kurz vor Mitternacht suchte die Katzenliebhaberin mit ihrem Mann nach dem geliebten Tier. Vergeblich: Der eineinhalb Jahre alte, rotweiße Kater war nicht zu finden. Am nächsten Tag entdeckte das Ehepaar ihn rund 200 Meter von ihrem Haus entfernt. Tamba hing stranguliert am Zaun einer leerstehenden Immobilie.

Kleine Katzen ausgesetzt

Glücklicherweise konnten alle zehn Katzen gerettet werden.

Hilflos lagen die Katzen im Straßengraben Mitte Dezember 2014 auf der Sternstraße, die nach Eischeid führt. Zwei Tierfreunde sahen die kleinen Fellknäule in der eisigen Kälte und hielten an. „Drei etwa zehn Wochen alte Jungkatzen kauerten zusammen, um sich zu wärmen“ berichtete Tierschützerin Susanne Wanninger, Vorsitzende vom Verein Katzenschutz Bonn/Rhein-Sieg aus Bornheim. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Als eines der Tiere plötzlich die Straße überqueren wollte, stoppten andere Wagen, um die Katze nicht zu überfahren. Zusammen suchten nun mehrere Autofahrer die Umgebung ab und fanden insgesamt zehn Junge, die zum Teil hilflos im Unterholz kauerten. Am nächsten Tag wurde dann noch einmal zwei weitere Tiere an der Stelle gefunden.

Fuchs stürzt in Schwimmbecken

In eine ausweglose Lage hat sich ein Fuchs im September 2015 in Sankt Augustin gebracht. In Hangelar war er in ein fast leeres Schwimmbecken gefallen. Um das Tier zu befreien, benötigte die Feuerwehr eine Spezialausrüstung. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Aufgeschichtete Grasbüschel dienten dem Fuchs in dem Pool als „Rettungsinsel“.

Juristisches Tauziehen um Pony „Nicky“

Symbolbild

Drei Jahre lang hat eine Besitzerin aus Sankt Augustin Pony „Nicky“ liebevoll gepflegt. Doch dann beanspruchte eine Pferdezüchterin das Tier plötzlich für sich. Vor Gericht im September 2015 ging es nun um die Frage: Wem gehört das Pony? (Jetzt lesen mit PLUS)

Andalusier stürzt in Wasserloch

In dieses Loch ist das Pferd namens Reverte am Mittwoch eingebrochen.

Andalusier „Reverte“ wurde Ende Juni 2015 mittags auf die Weide gebracht. Als seine Besitzerin am Nachmittag nach ihm schauen wollte, war er nicht mehr sehen. Sie lief auf das Grundstück und begann mit der Suche.

Gegen 17 Uhr hörte sie ein Platschen und fand ein mit Wasser gefüllte Loch, das sich plötzlich unter dem Andalusier aufgetan hatte. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Diese Hohlräume unter der Oberfläche gibt es häufiger, vermutlich werden sie nach Regenfällen durch unterirdische Ströme ausgehöhlt. Bis zur Brust stand das Pferd hilflos im schlammigen Wasser, den Kopf noch einen halben Meter unter der Grasnarbe.

Er kam nicht mehr alleine heraus, trotz Ziehens half das Aufbäumen nicht mehr. Die Feuerwehr entschied, den Traktor zunächst nicht einzusetzen, sondern die Öffnung zu vergrößern und eine Rampe zu schaufeln. Mehrere Einsatzkräfte trugen vorsichtig Erde ab, parallel dazu wurde Wasser abgepumpt. Schließlich zogen die Wehrleute am Halfter und mit einem Seil kräftig an, „Reverte“ konnte sich mit dieser Unterstützung selbst befreien.

A 59 wegen Entenfamilie gesperrt

Eine Entenfamilie hat für eine Vollsperrung der A59 gesorgt. (Symbolbild)

Die Kölner Polizei hat im Juni 2015 eine Entenfamilie auf der A 59 in Troisdorf-Spich gerettet. Die Entenmama hatte sich mit ihren vier Kindern zwischen die Mittelschutzplanken gekauert.

Die Polizei sperrte die Strecke und begleitete die Tiere bis zum angrenzenden Grün. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Feuerwehr befreit Katze aus Wand

Symbolbild

Durch ein Geräusch ist der Gast eines China-Restaurants in Niederpleis auf eine Katze aufmerksam geworden, die offenbar in der Wand saß. Nur mit einer Flex konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr das Tier schließlich befreien. (Jetzt lesen mit PLUS!)

Tödlicher Einsatz gegen Maulwürfe

Ohne Erfolg blieben die Bemühungen von Pitt (vorne) und Axel Linden mit Wasser; nun wurden die Maulwürfe vergiftet.

Maulwürfe haben in den Wintermonaten den Fußballplatz des 1. FC Spich untergraben. Die Hilfe kam dann von der Stadt. Eine Fachfirma griff zum letzten Mittel: „eine Begasung mit einem Benzin-Diesel-Gemisch“. Laut Angaben der Stadt war das Vorgehen mit der Landschaftsbehörde abgestimmt. (Jetzt lesen mit PLUS!)