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CoronaRuf nach zweitem Impfzentrum im Rhein-Sieg-Kreis wird lauter

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Impfzentrum Asklepios

Der Eingang zum Impfzentrum in der Asklepios Klinik in Sankt Augustin befindet sich auf der Rückseite. Im Kreis werden die Rufe nach einem zweiten Impfzentrum lauter.

Rhein-Sieg-Kreis – Der Ruf nach einem zweiten Impfzentrum im Kreis wird lauter. Die Vorsitzenden der SPD-Fraktionen aller sechs linksrheinischen Kommunen haben sich schriftlich an Ministerpräsident Armin Laschet gewandt und fordern ihn auf, neben Sankt Augustin schnellstmöglich auch auf der linken Rheinseite ein Impfzentrum in Betrieb zu nehmen. Auch die CDU Rheinbach macht sich für ein zweites Impfzentrum im Kreis stark und schlägt als Standort Rheinbach vor.

Senioren im eigenen Haushalt sollen berücksichtig werden

Die SPD erinnert an die Senioren, die im eigenen Haushalt leben und „sich selbst auf die Reise machen“ müssen. Der Aufwand für alle „Linksrheiner“ wäre unverhältnismäßig hoch, „denn mit den Verkehrsverbindungen nach Sankt Augustin mit öffentlichen Verkehrsmitteln steht es auch nicht zum Besten“.

Mit der Linie 66 dauere die Fahrt von Rheinbach zum Beispiel 55 Minuten, mit dem Bus eine Stunde und 36 Minuten. „Das ist unzumutbar“, erklären Stefan Pohl (Meckenheim), Martina Koch (Rheinbach), Joachim Euler (Swisttal), Thomas Klaus (Alfter), Andreas Wollmann (Wachtberg) und Wilfried Hanft (Bornheim).

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Dass der Weg zum Impfzentrum gerade für Senioren ein großes Hindernis sei, unterstreicht auch Oliver Funken, Landesvorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein und sachkundiger Bürger für die CDU in Rheinbach. Aus Sicht der CDU seien folgende Voraussetzungen für ein reibungslos funktionierendes Impfzentrum linksrheinisch entscheidend: zentrale Lage im Kreisgebiet, eine gute Erreichbarkeit durch den öffentlichen Nahverkehr, schnelle An- und Abreise sowie ausreichend große Räume. Die Stadt Rheinbach erfülle alle diese Kriterien und sei daher in der Lage, dieses Vorhaben schnell und unkompliziert umzusetzen.

Software zur Koordinierung

Jedoch werde ein zusätzliches Impfzentrum allein nicht den gewünschten Erfolg bringen, warnt Funken. Vielmehr müsse man überlegen, wie man die Impfkapazität und die Geschwindigkeit erhöhen sowie den Prozess erleichtern könne. Dafür schlage der Hausärzteverband Nordrhein vor, mit einer Software-Lösung, die bereits in Berlin eingesetzt werde, genau an diesen Punkten anzusetzen. Dabei werde die An- und Abreise der Patienten mit einem Terminierungsverfahren koordiniert, das viele administrative Schritte erleichtere.

Zugleich ermögliche die Software eine Dokumentation von Impfnebenwirkungen und gebe damit wichtigen Aufschluss über die Verträglichkeit des Impfstoffes. Entscheidend sei die schnelle und koordinierte Impfung möglichst vieler Menschen. „Die Hausärzte nehmen hierbei eine Schlüsselposition ein, da der Gang zum Hausarzt einfacher ist als in jedes Impfzentrum.“