Rhein-SiegKreis erhält weniger Impfdosen als erwartet
Rhein-Sieg-Kreis – Direkt nach dem Start kommt der Impfprozess ins Stocken. Wie auch andernorts hakt es im Rhein-Sieg-Kreis am Impfstoff-Nachschub. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, erklärte Landrat Sebastian Schuster am Dienstag. Den Fehler vermutet er „auf der Verantwortlichkeitskette zwischen Kassenärztlicher Vereinigung und Gesundheitsministerium“. Es sei müßig, jetzt mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Gleichwohl will der Kreis die Panne aufklären und über das Ergebnis informieren.
Geplant war, dass die mobilen Corona-Impfteams diese Woche in 13 Alten- und Pflegeheimen loslegen. Für Dienstag und für Donnerstag waren dafür jeweils 2150 Impfdosen angefordert. Stattdessen werden nur 600 geliefert. „Heute kommen 250 Dosen und morgen 350“, sagte Kreis-Pressesprecherin Rita Lorenz gestern. Statt in den 13 werden jetzt nur in vier Heimen Bewohner und Personal geimpft. Die vier Einrichtungen befinden sich in Eitorf, Niederkassel, Königswinter und Rheinbach. Start war am Sonntag in einem Troisdorfer Heim mit 120 Impfungen.
Hoffen auf zweites Zentrum
Im Kreishaus muss man nun die sogenannte Priorisierungsliste überarbeiten. Darauf stehen neben den insgesamt 140 Alten- und Pflegeheimen die Behinderten-Einrichtungen und Krankenhäuser vorn. Alter, Pflegegrade und die dementielle Lage zählen zu den Kriterien. Die Frage, wann und wie die zu Hause lebenden Über-80-Jährigen in das Impfzentrum nach Sankt Augustin einbestellt werden, kann die Kreisverwaltung zurzeit nicht beantworten. „Das Anmeldeverfahren liegt in der Zuständigkeit der Kassenärztlichen Vereinigung“, erläutert Lorenz. Es gebe eine Rufnummer, die jedoch noch nicht freigeschaltet sei.
Nach wie vor ungewiss ist, ob der Rhein-Sieg-Kreis ein zweites Impfzentrum erhält. „Es ist schon so, dass unser Bedarf besonders dringlich ist“, sagt Schuster mit Blick auf 600 000 Einwohner und die Teilung des Kreisgebietes durch den Rhein. Froh ist der Landrat über die Unterstützung durch den NRW-Landkreistag in dieser Frage. 50 Prozent der Kreise hätten inzwischen ein zweites Impfzentrum, das Bund und Land finanzieren, beantragt.
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Ein zusätzliches Zentrum ist denn auch das vordringliche Thema, das Schuster bei einem Treffen mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ansprechen will. Laumann soll am Dienstag, 5. Januar, nach Siegburg kommen.