Nur an zwei Tagen in der Woche ist das Café geöffnet, der Andrang ist groß.
Genießen in WindeckDas Café „Zum Tiroler“ in Schladern serviert Torten wie aus Österreich
Ausgesuchte Einzelstücke aus Holz, handgefertigt in Tirol: Jedes Detail stimmt. Der Gast soll in eine andere Welt eintauchen, wenn er das Café in der Bodenbergstraße 9 betritt, und das Gefühl haben, mitten in Österreich zu sein. Hier werde mit Liebe gebacken, betonen Manuela und Manni Lohmberg. Sie haben ihr Café „Zum Tiroler“ im März 2020 in Schladern eröffnet, weil sie gerne Gastgeber sind.
Die Torten und Kuchen gibt es in Windeck-Schladern nur an zwei Tagen in der Woche
Torten und Kuchen sind eine Leidenschaft des Ehepaares. Mehr als 100 Rezepte wurden schon erfolgreich ausprobiert. Manni Lohmberg hat in seiner Jugend eine Ausbildung als Bäcker und Konditor im Zillertal absolviert. Davon profitiert das Café. Allerdings möchten beide ihr Angebot weiter als „Hobby mit Leidenschaft“ sehen. Deswegen werden Gäste nur Sonn- und Feiertag von 13 bis 18 Uhr sowie Montag von 15 bis 17.30 Uhr empfangen. Mehr Zeit hätten sie auch nicht, betonen beide.
Manuela Lohmberg ist im Hauptberuf Fleischereifachverkäuferin bei Edeka Jung in Ruppichteroth. Manni Lohmberg ist zu Hause und kümmert sich um die Vorbereitungen. Nach einem schweren Motorradunfall ist sein rechter Arm nicht mehr bewegungsfähig. „Ich habe dort eine Plexuslähmung, die Nerven im Schultergelenk sind gerissen“, erklärt der 55-Jährige. Doch auch als Berufsunfähiger kann er seine Frau unterstützen. „Der Manni hat tolle Rezepte aus Tirol mitgebracht und kennt so manchen Kniff beim Backen“, schwärmt die 59-Jährige.
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Sechs bis acht Torten sind im Angebot im Preis von etwa vier Euro pro Stück, dazu noch Trockenkuchen. So gibt es an diesem Sonntag, 1. September, Marzipan-Nusstorte, Himbeer-Nougat-Creme-Torte, Obst-Joghurt-Torte, Heidelbeer-Käse-Sahne-Torte, Pfirsich-Pudding-Torte, Rübli-Kuchen, Pfirsich-Schmandschnitten, Zwetschgen-Hefestreusel und Mohn-Schmandkuchen.
Als beide das Haus im Windeck-Schladern kauften, fiel ihnen gleich der große Verkaufsraum auf, der jedoch schon lange als Wohnraum genutzt wurde. „Da machen wir ein Café rein“, lautete der Entschluss. Allerdings war dafür eine spezielle Genehmigung nötig, denn die Torten, die verkauft werden sollten, sind Lebensmittel. „Uns war klar, dass eine schnelle Genehmigung nicht einfach wird“, berichtet Manuela Lohmberg, die sich als Fleischereifachverkäuferin mit Hygienevorschriften auskennt.
Sogar aus Köln und Düsseldorf kommen Gäste, um die Torten im Café „Zum Tiroler“ zu kosten
Doch das Ehepaar hatte Glück. Der Raum war bei der Baubehörde noch immer als Lebensmittelgeschäft angemeldet, weil dort früher ein Tante-Emma-Laden zu finden war. So mussten nur noch Hygieneschulungen absolviert werden, und der Verkauf konnte beginnen. Dann kam jedoch Corona. „Unser Konzept stand, wir haben einfach einen Außer-Haus-Verkauf angeboten“, berichtet Manuela Lohmberg.
Schnell sprach sich herum, dass es bei den Lohmbergs ausgezeichneten Kuchen gab. Die Nachfrage stieg stetig, und als das Café mit seinen 55 Plätzen in drei Räumen wieder geöffnet werden konnte, waren alle Tische schnell belegt. Sogar aus Köln und Düsseldorf kommen inzwischen regelmäßig Gäste.
Angesichts des Angebots fällt die Auswahl natürlich schwer. „Viele Gäste nehmen deswegen einfach zwei Stücke“, verrät Manuela Lohmberg. Dazu wurden extra große Kuchenteller angeschafft. Und wer einfach auf gut Glück vorbeikommt, darf nicht mehr als sechs Kuchenstücke mitnehmen, damit andere Besucher ohne Reservierung auch etwas bekommen.
Die Vorbereitung ist wichtig. „Man muss ab Dienstag vorbestellen, damit wir planen können“, betont Manni Lohmberg. „Am Donnerstag werden die Kuchenböden gebacken, am Samstag wird alles fertiggestellt.“ Bis Sonntag seien die Torten dann durchgezogen und hätten ihr perfektes Aroma erreicht.
Obwohl sie keine Haustiere haben, findet sich bei den Lohmbergs in ihrem Café zum Tiroler ein eigener Hunderaum. Das war nötig, weil Tiere nicht in Lebensmittelgeschäfte mitgenommen werden dürfen. Das ist ihr Café der Form halber ja noch immer. Viele Wanderer des Siegsteigs hätten aber ihre Hunde dabei, und „ein guter Gastgeber schickt niemanden weg“, sagt Manni Lohmberg.
Damit auch Rollstuhlfahrer gut ins Café kommen, wurde eine Rampe eingebaut. Das hat sich ebenfalls herumgesprochen. „Benachbarte Seniorenresidenzen machen gerne Ausflüge ins romantische Windecker Tirol für Kaffee und Kuchen“, schildert Manuela Lohmberg. Sie wählten für ihre Besuche gern den Termin am Montag.
Wer sicher sein will, dass er seine Torte bekommt, sollte unter 02292/9563186 bis Mittwoch anrufen oder eine Bestellung per E-Mail aufgeben.