Beim 66. Winterfest des TV Ruppichteroth bekam auch Donald Trump sein Fett weg.
Karnevalistisches WinterfestWarum der US-Präsident Ruppichteroth kaufen sollte
Das 66. Winterfest des TV Ruppichteroth wurde zum Hochfest des hiesigen Karnevals. Die (fast) komplett selvsjemaate Sitzung war gespickt mit zwerchfellquälenden Pointen und raderdollen Einfällen. Roter Faden war die Jahresbilanz des döörperschen Alltags und Miteinanders, gnadenlos vermittelt mit Wurzelbehandlungseffekt.
Zwei echte Keerls und der Dörper Prätscher zeigten spitze Zunge
Dessen nahmen sich wie gewohnt die Elferratsherren an. Zunächst in kurzer Abfolge der „Döörper Prätscher“ und „Die zwei echten Keerls“, die das Ortsgeschehen der Kerngemeinde und der Ortsteile auf links drehten, wobei Honger Kuchem nicht fehlte. Dieser Platzhalter für Wöngtesch (Winterscheid) wurde einst von Prätscher Hans-Peter Hohn erfunden, weil der Ortsteil aus Ruppichterother Sicht hinter viel Wald und dem Ort Kuchem liegt.
Die spitzzüngigen Analysen des Dauernörglers waren für Außenstehende wegen des knorrigen Platts bisweilen kryptisch, also verschlüsselt und blieben somit im Haus. Etwa als er sich über Bürgermeisterkandidaten ausließ und einem Matthias Jedich vorschlug, über den Rat des Esels an die übrigen Bremer Stadtmusikanten nachzudenken: „Etwas Besseres als den Tod findest du überall.“ Tiersegnung, ein Sonnenkönig oder der jährliche Weihnachtsbeleuchtungswettbewerb waren weitere bizarre Ziele Hohns, der seit 28 Jahren nimmermüde in seinem Biedermann-Outfit begeistert.
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„Time to say goodbye“ für Ruppichteroths Bürgermeister
Dem neuen US-Präsidenten verblüffend nah hinsichtlich des Aussehens und der Gönner-Gesten kam Markus Neuber beim Auftritt der zwei echten Keerls. Als „glorreicher Imperator“ zeigte er im Interview mit Ulrich Deppendöörper (Arno Schiefen) Interesse, wegen der wärmeren Temperaturen und des hohen „Püffertvorkommens“ Ruppichteroth anstelle von Grönland zu kaufen.
Die Döörper-Platt-Nachhilfe für Trump sorgte für Lachsalven. So wurde Bröleck zu „Shout-Corner“ oder aus Mittelsaurenbach wurde „Middlesourstream.“ Mit lautem Tenor schmetterte Schiefen „Time To Say Goodbye“, das er an den scheidenden Bürgermeister Mario Loskill adressierte: „Jung, parteilos, kompetent und konsequent und ungehemmt.“
Der Rettungsaktion eines Pferdes, das sich im vergangenen Jahr auf ein Scheunendach verirrt hatte, nahm sich der Elferrat im fernsehreifen „Döörper Tatort“-Krimi an. Die örtliche Polizeihauptkommissarin (Bastian Rosner) und der Ordnungsamtsleiter (Christoph Schmidt) ermittelten, wer die missliche Lage des Pferdes Talsch zu verantworten hat. Dabei war auch der Bürgermeister, bei seiner beruflichen Neuorientierung gleich in fünf Tätigkeiten von Pferdewirt bis Feuerwehrmann-Anwärter (alle Rollen: Markus Neuber). Typisch Film: Selbst die Bettszene des Ermittler-Duos einschließlich eines überraschenden Bettgastes fehlte nicht. Sensationelle Gaudi, die zu später Stunde noch zündete.
In Ruppichteroth wird aus dem Zapfhahn ein Zapfhuhn
Stolz darf der gastgebende TV Ruppichteroth auf seine Tanzgruppen sein, wobei die Minifunken ihre Eisbrecher-Rolle strahlend mit feiner Choreografie und bereits sehr ausgeprägte Musikalität meisterten. Dem standen die Bröltalpänz, die zum Thema „Feuer und Eis“ mit komplexen Schrittfolgen und schnellen Wechsel der Formationen punkteten, in nichts nach. Atemberaubende Hebefiguren en masse und ausgeklügelte Tänze zeigte die dritte TV-Gruppe Blue Girls.
Erstmals trat die Tanzgruppe des Rot-Weiß Hänscheid auf und gab mit einer tollen Präsentation zu verstehen, dass sie zu Recht eingeladen wurden. Überraschungsgast war „Ne bergische Jung“ Willibert Pauels, der die hohe Kunst der Rede zelebrierte: Bestusst, entlarvend, nie verletzend und urkomisch. „Eine genderaffine Frau bestellt in der Kneipe eine Radler*in. Der Wirt: Das Zapfhuhn ist defekt.“