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Aufwendige RettungIn Ruppichteroth ist erneut ein Gleitschirmflieger in einem Baum gestrandet

Lesezeit 3 Minuten
Ein Gleitschirmflieger hängt im Baum, ein Feuerwehrmann ist bei ihm.

Ein 67 Jahre alter Gleitschirmflieger ist beim Landen an der Stachelhardt in einem Baum hängen geblieben, weil sein Schirm plötzlich eingeklappt sei.

Ein 67 Jahre alter Gleitschirmflieger ist beim Landeanflug auf der Stachelhardt in Not geraten. Sein Schirm klappte weg, er landete in einem gut 20 Meter hohen Baum fast ganz oben in der Spitze.

Ein 67 Jahre alter Gleitschirmflieger hatte am Sonntagnachmittag die gute Thermik für seinen Flug genutzt. Fahrradfahrer hatte ihn beobachtet, wie er zunächst nahe der Sieg beinahe zu Boden gekommen wäre. Doch dann schraubte er sich wieder in die Höhe und erklomm die Höhe des Startplatzes an der Stachelhardt in Ruppichteroth.

Der 67-Jährige landete in der Krone eines gut 20 Meter hohen Baumes

„Ich wollte dort oben wieder landen“, berichtete er, „doch erst klappte die eine Seite des Schirms ein, dann die andere.“ Er steuerte eine Baumreihe an, um sicher in den Wipfeln zu landen, statt aus größerer Höhe zu Boden stürzen. Allerdings erwischte einen gut 20 Meter hohen Stamm. Fast ganz oben in der Spitze kam er in einer Astgabel herunter.

Ein Hubschrauber landet hinter zwei Feuerwehrfahrzeugen.

Ein SAR-Hubschrauber landete nahe des Startplatzes an der Stachelhardt, eine Rettung über eine Seilwinde war aber zu riskant.

Dort konnte er sich zwar sichern. Allerdings gab es keine Möglichkeit für ihn, selbst wieder herunterzuklettern - keine Äste oder anderen Trittmöglichkeiten. Also wurde die Feuerwehr alarmiert, sowohl die Freiwilligen aus Ruppichteroth als auch die aus Hennef. Insbesondere gefragt war die Gruppe der erweiterten Absturzsicherung aus Söven.

Parallel dazu ließ Einsatzleiter Ralf Schneider aus Ruppichteroth-Winterscheid aber einen Hubschrauber mit einer Winde anfragen. Denn der Ast, in dem der 67-Jährige hing, wirkte zunächst wenig tragfähig für zwei Erwachsene. Während der Abfrage für einen Helikopter kletterte ein Feuerwehrmann aus Söven zuerst über eine 14 Meter lange Leiter, später mit Steigeisen und Seilschlingen zu dem Mann hinauf.

Vier Feuerwehrleute begleiten einen Gleitschirmflieger zum Rettungsdienst.

Unverletzt kehrte der Pilot nach gut zwei Stunden wieder auf dem Boden zurück.

Ihm gelang es schließlich, so weit an ihn heranzukommen, dass er ihn mit einer stabileren Bandschlinge sichern konnte. Sie sprachen über die Möglichkeiten, entweder abzusteigen oder den Piloten abzuseilen. Davor indes sollte die Expertise der Hubschrauber-Crew eingeholt werden. Aus Nörvenich machte sich ein SAR (Search and Rescue)-Eurocopter 145 auf den Weg, inklusive eines erfahrenen Höhenretters.

Eine Rettung mit dem Hubschrauber erwies sich als zu riskant

Der ließ sich von den Führungskräften der Feuerwehr die Lage zeigen und entschied sofort, dass der Helikopter an dieser Stelle nicht die sicherste Option sei. Der Gleitschirm hing noch an dem Mann, hätte aber gelöst werden können. Möglicherweise wäre der Schirm dann aber in den Rotor gelangt und hätte sich dort verfangen können.

Als letzte Option hätte die Möglichkeit bestanden, einen Retter an einem sehr langen Seil an die Winde zu nehmen und von oben einschweben zu lassen. Weitaus sicherer jedoch, so bewerteten es Einsatzleitung und Spezialisten, sei es, den Piloten abzuseilen. Feuerwehrmann David Tietz hatte diese Aktion bereits vorbereitet und mit dem Gleitschirmflieger besprochen. Der wurde in das 100 Meter lange Sicherungsseil eingehängt, nach dem er einige Meter abgestiegen war.

Langsam und behutsam seilten ihn andere Einsatzkräfte ab, bis er nach rund zwei Stunden wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. Der Rettungsdienst untersuchte ihn vorsorglich, gab indes schnell grünes Licht - er war unverletzt.