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Platz für 36 PersonenRuppichteroth baut Wohncontainer für Geflüchtete am Hallenbad

Lesezeit 2 Minuten
Wohncontainer auf einem Schotterplatz. Vor den Containern stehen Lüftungsgeräte, an einige sind Fahrräder angelehnt.

Ähnlich wie hier im Gewerbegebiet Krahfeld in Königswinter-Oberpleis könnte die Wohnanlage am Bröltalbad in Ruppichteroth aussehen.

Die Kommune hofft, eine seit 2022 belegte Turnhalle wieder für den Sport öffnen zu können.

Die Gemeinde Ruppichteroth wird eine Containerwohnanlage zur Aufnahme von Geflüchteten errichten. Einstimmig sprachen sich in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag, 19. März, alle Fraktionen dafür aus. Die Einrichtung mit Plätzen für 36 Personen soll zwischen dem Bröltalbad und dem Netto-Supermarkt entstehen.

Geplant ist der Bau einer nur eingeschossigen Anlage mit Wohncontainern. Es gebe an der Straße In der Schleeharth schon seit 2016 eine weitere Unterkunft für Geflüchtete, erklärte Bürgermeister Mario Loskill gegenüber der Redaktion. „Wir wollten die Straße nicht überfrachten.“

In der Straße gibt es bereits eine Unterkunft

„Wir hatten das Thema schon 2023 beraten“, sagte Bürgermeister Mario Loskill der Redaktion. Wegen der akuten Finanznot der Kommune sei der Plan nicht weiter verfolgt worden. „Doch jetzt ziehen die Zuweisungen wieder an“. Zudem hofften Politik und Verwaltung, „dass wir die Turnhalle in Schönenberg wieder freibekommen“.

Noch kommen wir hin.
Mario Loskill, Bürgermeister von Ruppichteroth

Die steht seit Juni 2022 nicht für Schul- und Vereinssport zu Verfügung; von den 36 dort verfügbaren Plätzen sind aktuell 22 belegt. Mit der Containeranlage könnte die Gemeinde also rein rechnerisch die Kapazität der Halle ausgleichen; das große Fragezeichen steht allerdings hinter den Zuweisungen.

Aktuell hat die Gemeinde 171 Personen untergebracht. Wöchentlich werden ein bis zwei Personen neu zugewiesen, so der Bürgermeister. „Noch kommen wir hin“, zumal es auch in anderen der insgesamt 18 Unterkünfte in der Gemeinde einige freie Plätze gebe. Bis zum Sommer soll die neue Wohnanlage fertig sein.

Vier Standorte in Ruppichteroth wurden geprüft

Vier Standorte seien geprüft worden, sagte Mario Loskill, der in einer schriftlich verbreiteten Bürgerinformation die Aufnahme von Geflüchteten als „unsere gesetzlich festgeschriebene Pflicht, aber auch ein Zeichen von Menschlichkeit“ bezeichnete. Das Gelände am Bröltalbad habe sich vor allem wirtschaftlich als das geeignetste erwiesen.

Die Fläche in der Straße In der Schleeharth stehe im Besitz der Gemeinde, sagte Loskill. An allen anderen Standorten sei Pacht fällig geworden. Auch die Topographie des Grundstücks sei vorteilhaft: Die Tiefbauarbeiten, die bereits am kommenden Montag, 25. März, beginnen sollen, würden dadurch weniger teuer.

Ruppichteroth muss Kosten teilweise selber tragen

Die Herrichtung des Geländes sei allerdings auch der einzige Kostenfaktor, der schon jetzt konkret benannt werden könne, sagte der Bürgermeister: 150.000 Euro werde das kosten. Alles andere – so wird die Gemeinde die Anlage auch nicht mieten, sondern kaufen – müsse die Ausschreibung zeigen, die nun beginne.

337.000 Euro kommen als Zuschuss für die Unterbringung Geflüchteter vom Land. Das aber, davon ist Loskill überzeugt, „wird nur einen Teil decken.“