Der ehemalige Bundesliga-Torhüter Georg Koch ist unheilbar an Krebs erkrankt. Zum Benefizzspiel sollen auch ehemalige Profis kommen.
VfR MarienfeldFortuna Düsseldorf spielt zu Ehren des krebskranken Georg Koch in Much
Im Mai hatte Ex-Bundesliga-Keeper Georg Koch seine unheilbare Krebserkrankung bekanntgegeben. Die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekam der Mucher 2023, damals gaben ihm die Ärzte noch sechs Monate. Dass er sterben wird, damit geht der 52-Jährige offen um. In seinem Namen findet nun am Samstag, 12. Oktober, bei seinem ersten Verein, dem VfR Marienfeld, ein Benefizspiel statt.
Die Erlöse sollen an die Elterninitiative krebskranker Kinder in Sankt Augustin gehen. Georg Koch, der im Nebenort wohnt, wolle unbedingt zum Spiel kommen, wenn es ihm gesundheitlich gut genug gehe, sagt VfR-Vorsitzender Johannes Kaltenbach. „Wir hoffen, dass er ein paar Stunden dabei sein kann, wobei Georg Koch betont, dass es nicht um ihn, sondern um den guten Zweck geht.“
Drei Wochen hatte der VfR Marienfeld Zeit, das Benefizturnier in Much vorzubereiten
„Nachdem er die Krebsdiagnose öffentlich gemacht hat, haben sich einige seiner ehemaligen Profivereine gemeldet und wollten ihn zu einem Spiel überreden“, berichtet Kaltenbach. „Aber er wollte, dass die zu seinem alten Heimatverein, also zu uns, kommen!“
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In Marienfeld wuchs Koch auf, wurde im Verein groß, wechselte in den Profifußball. Er spielte bei Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld, dem 1. FC Kaiserslautern, Energie Cottbus und dem MSV Duisburg sowie im Ausland bei der PSV Eindhoven, Dinamo Zagreb und Rapid Wien. 213 Erst- und 165 Zweitligaspiele bestritt Koch, war Torwart-Trainer und Teammanager bei Viktoria Köln. Den Kontakt zu seinem Heimatverein in Much hat er immer gehalten.
Mitte August sei im Vorstand die Idee entwickelt worden, ein Spiel in Kochs Namen zu veranstalten, sagt Kaltenbach. Zunächst habe man versucht, eine Partie gegen den MSV Duisburg auf die Beine zu stellen, das sei aber aus terminlichen Grünen nicht zustande gekommen. Und plötzlich ging alles hoppla hopp: Die Traditionself von Fortuna Düsseldorf sagte sich an, dazu „Georgs Allstars“, ehemalige Profifußballer und Wegbegleiter von Georg Koch. Drei Wochen Zeit hatte der Verein, um die Partie am Samstag und das Event drumherum vorzubereiten.
„Wir haben organisatorisch sehr viel stricken müssen“, berichtet Kaltenbach. „Wir sind ja ein kleiner Dorfverein, haben einen kleinen Sportplatz.“ Genehmigungen bei der Gemeinde mussten eingeholt werden, „die sind uns da sehr wohlgesonnen und haben uns unterstützt“, so Kaltenbach. Zusätzliche Gastronomieangebote mussten über den üblichen Pommes-Stand und Getränkeausschank hinaus organisiert werden, zudem mobile Miet-WCs und Parkmöglichkeiten.
„Die Unterstützung im Dorf ist groß“, freut sich Kaltenbach. „Ein Landwirt und eine Gastwirtschaft stellen ihre Parkplätze zur Verfügung, wir dürfen auch Weiden zum Parken benutzen.“ Dennoch habe man die Anwohner vorgewarnt, dass am Samstag einiges los sein könnte.
Denn auf dem Sportplatz, der 1000 bis 1500 Zuschauer fasst, laufen große Namen der Bundesliga auf, um sich um 15 Uhr mit den Alten Herren des VfR zu messen. Zugesagt haben: Trainer Friedhelm Funkel, Markus Pröll, Stephan Engels und Markus Anfang, die die Düsseldorfer Elf verstärken. Auch die Führungsetage der Fortuna Düsseldorf will nach Much kommen. Matthias Arenz, der für den VfR die Spiele kommentiert, wird dies beim Benefizspiel im Duett mit Ilja Ludendorf machen, dem Ex-Sprecher von Fortuna.
Der Mucher Dorfbäcker Friedhelm Funken buk Weckmänner für das Spiel – und darf mitkicken
Mit der Düsseldorfer Elf kicken auch zwei Mucher: Dorfbäcker Friedhelm Funken und ein Mitarbeiter dürfen ein paar Minuten mitspielen, als Dankeschön. Funken spendierte für den Benefiztag Brötchen und Kanapees und buk jede Menge Weckmänner, die ein Trikot mit den Vereinsemblemen des VfR und der Fortuna tragen.
Rund 100 Vereinsmitglieder helfen ehrenamtlich beim Turnier, bei dem auch es auch Live-Musik gibt. Zusätzlich werden signierte Trikots von Profimannschaften sowie ein signierter Fußball verlost. Alles fließt, wie der Eintritt von einem Euro sowie Spenden, in eine Sammlung zugunsten der Elterninitiative krebskranker Kinder in Sankt Augustin. Ein Vorschlag, der aus dem Verein selbst kam. Georg Koch, den Kaltenbach kennt, „seit er eine Rotznase war“, habe sich gewünscht, dass die Summe zugunsten einer Initiative gegen Krebs verwendet werde.
Im Interview mit dem Portal Sport 1 sagte Koch: „Es gibt so viele Menschen, die mit Krebs und anderen Krankheiten leben müssen. Ich möchte mich da auch gar nicht in den Vordergrund stellen. (…) Ich denke auch an die Kinder auf den Krankenstationen. Ich habe alles erlebt. Die kranken Kinder haben noch gar nichts gesehen. Sie waren wahrscheinlich nicht einmal im Urlaub mit ihren Eltern, weil sie nur auf den Stationen liegen müssen. Das hat mich total bewegt.“