Bis Weihnachten will der 1. FC Köln in der Trainerfrage seiner abstiegsbedrohten Frauen-Bundesliga-Mannschaft entscheiden. Inzwischen gibt es eine klare Tendenz.
Frauen des 1. FC KölnJacqueline Dünker wird wohl zur Dauerlösung
Jacqueline Dünker (38) hat gute Karten, auf dem Trainerstuhl des abstiegsbedrohten Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Köln von der Interims- zur Dauerlösung befördert zu werden. „Jacqui kennt die Mannschaft und die Mitarbeiter und hat ein sehr gutes Standing. Sie ist ein Alphatier und war in der vergangenen Saison schon beim FC Zürich als Trainerin tätig. Sie macht es einfach gut, arbeitet sehr konzentriert und sehr akribisch. Daher sprechen einige Dinge für sie“, erklärte FC-Sportchefin Nicole Bender-Rummler nach der 1:3-Heimniederlage im letzten Spiel des Jahres gegen RB Leipzig. Mit einer Entscheidung sei „sehr wahrscheinlich noch vor Weihnachten“ zu rechnen.
Einziger Haken: Da Dünker nicht über die vom DFB vorgeschriebene Uefa-Pro-Lizenz verfügt, müsste der FC Strafzahlungen in Kauf nehmen. Parallel zu den Verhandlungen mit Dünker prüft Bender-Rummler den Trainermarkt. „Es laufen auch Gespräche mit externen Kandidaten“, sagte die FC-Sportchefin. Sollte die Wahl wider Erwarten auf eine externe Lösung fallen, soll Dünker dennoch Teil des Trainerteams bleiben: „Jacqui hat über Sommer 2025 hinaus Vertrag. Daher bleibt sie in jedem Fall. Es kommt nur darauf an, in welcher Funktion.“
Obendrein soll der dünn besetzte Kader im Winter mit mindestens zwei neuen Spielerinnen verstärkt werden. Gesucht werden allen voran eine Torhüterin und eine Stürmerin. Stammkeeperin Jasmin Pal fällt nach einer Bandscheiben-Operation noch bis ins Frühjahr hinein aus. Ihre junge Stellvertreterin Paula Hoppe leistete sich auch gegen Leipzig folgenschwere Fehler. Zudem war es nicht gelungen, den Abgang von Torjägerin Selina Cerci aufzufangen. „Was uns aktuell fehlt, ist jemand, der vorne das Tor trifft“, analysierte Bender-Rummler.
Mit indiskutablen fünf Punkten aus zwölf Spielen belegen die ursprünglich mit Mittelfeld-Ambitionen gestarteten Kölnerinnen abermals nur einen Platz im Tabellenkeller. „Das ist nicht die Ausbeute, die wir uns vorgestellt haben. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen, und da haben wir einige gemacht“, räumte die FC-Sportchefin ein. Vor einem Monat hatte sich der Club von Chefcoach Daniel Weber getrennt. Im ersten der beiden bisherigen Spiele unter Dünker war ein wichtiger 1:0-Sieg bei Schlusslicht Turbine Potsdam gelungen. Der Vorsprung auf den einzigen Abstiegsplatz beträgt vier Punkte.