Unser Redakteur hat trotz Bauarbeiten am Autobahnkreuz Bonn/Siegburg versucht, im Berufsverkehr pünktlich in Köln anzukommen. Die Fahrt wurde zur Geduldsprobe.
SelbstversuchSperrung an A3 und A560 in Siegburg macht Fahrt nach Köln zu Geduldsprobe
Hennef, früher Mittwochmorgen, 5.50 Uhr, der Termin ist um 8 Uhr in Köln. Aber die Verbindung von der Autobahn 560 zur A 3 ist am Autobahnkreuz Bonn/Siegburg dicht. Für jeden Hennefer, jeden, der aus dem östlichen Kreis oder dem Westerwald kommt, ist das eine Herausforderung.
Um 6.11 Uhr zeigen Verkehrsvorhersage und Stauvorschau noch keine Störungen an. Welchen Weg nehmen? Am Tag zuvor war um kurz nach 7 Uhr Stau auf der A 560, der sich am Ende auf gut acht Kilometer oder eine Stunde mehr Fahrzeit steigerte – keine Option.
Beschilderung wurde an Autobahnauffahrt in Lohmar geklaut
Der Abzweig auf die A 59 ist der Schwachpunkt, nach Bonn wie nach Köln. Wenn der komplette Verkehr, der sonst über die A 3 geht, nur darüber fließt, wird es eng. Aber es gibt ja noch Alternativen, rein ins E-Auto. Minus fünf Grad Celsius, Nebel. Wie wäre es mit der Bundesstraße 56, dann rüber auf die B 484 und in Lohmar auf die A 3?
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Inzwischen ist es 7.05 Uhr, die Entscheidung muss fallen. Die Stauschau zeigt nur rote Linien vor der Auffahrt Lohmar, die mäandern auch in die Nebenstraßen. Über Telefon kommt die Information, dass es da doch nicht auf die Autobahn gehe. Keine Beschilderung zeigt den Weg, dabei war das doch extra so kommuniziert worden von der Autobahn GmbH auf ihrer Seite autobahn.de. Mancher Autofahrer verzweifelt in dieser unübersichtlichen Situation. Die Autos stauen sich durch Lohmar.
Ein Anruf bei der Betreibergesellschaft bringt Aufklärung. Im Laufe des Wochenendes sei die Beschilderung, die die Auffahrt über die ursprüngliche Ausfahrt deutlich machen sollte, gestohlen worden, erzählt Sprecherin Sabrina Kieback. Kein Verkehrsteilnehmer konnte in der unübersichtlichen Lage erkennen, dass er in Lohmar fahren durfte. Und auf die Schnelle war kein Ersatz für das speziell gedruckte Schild aufzutreiben.
Über die B 507 quält sich eine Fahrzeugschlange nach Pohlhausen
Um 7.11 Uhr ist die Staulänge weiter angewachsen. Weder die Strecke durch Lohmar noch die A 560 sind akzeptable Varianten. Aber es gibt ja weitere Alternativen, über Neunkirchen-Seelscheid und durch das Wahnbachtal zum Jabachtal. Über die B 507 quält sich eine Fahrzeugschlange hoch nach Pohlhausen, aber es läuft.
Bis zum Donrather Dreieck freie Fahrt, das sieht gut aus. Doch bei Meigermühle ist Schluss mit Gasgeben. War die Strecke um 7.20 Uhr nur mit der Farbe für „Starker Verkehr“ markiert, stehen Autos und Lastwagen jetzt, um 7.25 Uhr Stoßstange an Stoßstange.
75 Minuten Fahrtzeit – normalerweise sind es 35 bis 40
Die Hoffnung ganz aufzugeben ist aber auch keine Option. Und plötzlich bewegt sich wieder was. Quälend langsam zwar, aber die Kreuzung am Krewelshof kommt in Sicht. Nur noch drei Ampelphasen, es wird knapp mit dem 8-Uhr-Termin, aber aussichtslos ist es noch nicht. Wie von Zauberhand löst sich der Stauspuk dahinter auf, aufgepasst an der Blitze in Rambrücken, jetzt nur nicht übermütig werden.
Tatsächlich gibt es nur noch eine kurze Wartezeit, an der Ampel zur A 3-Auffahrt in Rösrath. Der Rest ist Köln, zähflüssig, viele Ampeln, ein paar Baustellen. Um 8.02 Uhr habe ich den Termin knapp eingehalten, nach 75 Minuten Fahrzeit, sonst sind es 35 bis 40.