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Spektakuläre ÜbungIn Wesseling trainieren Feuerwehrleute in leerestehendem Haus

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In Wesseling trainierte die Feuerwehr für den Ernstfall.

Wesseling – Jeder Atemzug war deutlich zu hören. Gleichmäßig saugten die beiden Feuerwehrleute die Luft aus ihrem Atemschutzgerät und stießen sie im nächsten Augenblick wieder aus. Auf allen vieren krochen sie dabei über den Boden des Zimmers in einem der leerstehenden Mehrfamilienhäuser an der Odenwaldstraße. Die Siedlung soll in Kürze abgebrochen werden. Zuvor jedoch darf die Feuerwehr darin noch mit ihren Auszubildenden einige Übungen unter nahezu realen Bedienungen abhalten.

Jeweils in Zweiertrupps drang dabei der Feuerwehrnachwuchs in das Gebäude vor. Ihre Brillen waren mit lichtundurchlässigen Stoffen bedeckt. In einer Hand hielten die Übenden das Seil, das sie miteinander verband, in der anderen Hand eine Axt, als Verlängerung ihres Arms, um die Räume noch schneller absuchen zu können. „So simulieren wir eine Personenrettung in einem völlig verrauchten Raum“, erklärte Ausbildungskoordinator Frank Mirbach. Dabei zähle jede Sekunde. Im Ernstfall müssten die Einsatzkräfte neben der oft völligen Dunkelheit auch mit enormer Hitze klarkommen.

Feuerwehrleute aus Rhein-Erft arbeiten als Team

Ganz genau hielten Mirbach und seine Kollegen Tim Kluckhuhn von der Werksfeuerwehr Yncoris in Hürth und Stefan Schüren, von der Feuerwehr Wesseling die jungen Einsatzkräfte im Auge. „Übung unter Nullsicht heißt dieser spezielle praktische Teil der Grundausbildung“, berichtete Mirbach. Dabei war es kein Zufall, dass angehende Feuerwehrleute aus Wesseling, Brühl, Pulheim, RWE und der Infineum GmbH & Co. KG aus Köln als Teams zusammenarbeiteten – insgesamt fast 20 Männer im Alter zwischen 24 und 37 Jahren.

Gerade bei aufwendig inszenierten Übungen arbeiten die Feuerwehren im Rhein-Erft-Kreis bei der Ausbildung ihres Feuerwehrnachwuchses schon länger zusammen, auch, um sich auszutauschen und gegenseitig über die Schultern zu schauen.

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Die Ausbildung dauert 18 Monate. Für die jungen Leute steht im nächsten Monat zunächst die Abnahme der Grundausbildung an. Danach geht es für sie zu ihren jeweiligen Feuerwehrwachen in die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Ihre Abschlussprüfung findet im August 2023 statt. Nachwuchsprobleme hat die Feuerwehr zurzeit nicht. Wie Mirbach berichtete, hätten sich auf die zehn allein in Wesseling ausgeschriebenen Stelle mehr als 90 junge Leute beworben.