Rhein-Erft-Kreis/Neurath – Ein ellipsenförmiger Lichtschein erhellte in der Nacht zum Donnerstag den Himmel und die Abluftwolken über der Kraftwerksgalerie Niederaußem, Frimmersdorf, Neurath. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde für ein Tomatengewächshaus eine Wachstumsbeleuchtung zum Testlauf eingeschaltet.

Der Gartenbaubetrieb Neurather Gärtner baut im Schatten des dortigen Kraftwerks seit 2011 auf 16 Hektar Land Tomaten an. Ein 2,5 Hektar (mehr als drei Fußballfelder) großes Gewächshaus wurde jetzt mit Tageslichtlampen versehen, wie Betriebsleiter Ludwig Zeitheim informierte. Damit werde für die Tomaten die Tageslichtzeit in den dunkleren Monaten verlängert. „Millionen von LED-Lampen“, die über den Pflanzen und auch in Strauchnähe angebracht wurden, sollen das Wachstum und die Photosynthese fördern, wie Zeitheim ausführte.

Anrufe in RWE-Werken

Das weithin sichtbare Schauspiel am Himmel hatte nach Angaben eines RWE-Sprechers zu vielen besorgten Anrufen in den Werken geführt. Befürchtet wurde gar ein Großbrand in einem Kraftwerksblock. Viele Menschen waren nach Angaben des Gartenbauunternehmens direkt zum Ort des Geschehens gekommen.

Die Beleuchtung, die künftig täglich einige Abendstunden lang den Tomatenwuchs antreiben soll, wurde erstmals eingeschaltet um die Funktion zu testen. „Eigentlich sollte in der vergangenen Woche ein Abdunklungsschirm installiert werden“ sagt Zeitheim. Bei der Montage habe es aber eine Verzögerung gegeben.

Der Schirm werde in der nächsten Woche montiert. Bis dahin wird das Licht ausgeschaltet bleiben. Die Erscheinung am Abendhimmel wird, anders als die bevorstehende Weihnachtsbäckerei, „ein einmaliges Ereignis“ bleiben, wie die Neurather Gartenbauer zusicherten.