Die Deutsche Bahn sucht einen Standort für ein neues ICE-Instandsetzungswerk – der Rhein-Erft-Kreis wurde hierbei auch geprüft.
Hoffnung bleibtRhein-Erft-Kreis spricht weiter mit Deutscher Bahn über mögliches ICE-Werk
Der Zug schien schon abgefahren – dessen ungeachtet sprechen Experten aus der Kreisverwaltung in Bergheim mit der Deutschen Bahn über geeignete Standorte im Rhein-Erft-Kreis für ein neues ICE-Instandsetzungswerk.
Nach Einschätzung von Landrat Frank Rock (CDU) biete die Region mehrere Standorte „mit ausgezeichneter Infrastruktur und geringem Bebauungsstand“, die sich für die Pläne der Bahn eignen würden. Durch seine günstige geografische Lage und die Anbindung an wichtige Verkehrsknotenpunkte wie Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen sei der Rhein-Erft-Kreis optimal für eine solche Einrichtung positioniert.
Die Deutsche Bahn hatte Anfang Mai 2023 bestätigt, dass sie verschiedene Optionen für den Standort eines zusätzlichen Werks bundesweit prüfe, das für die Wartung, Reinigung und Reparatur der wachsenden Fahrzeugflotte benötigt wird. Der Bedarf ist auf die konsequente Ausweitung der Fahrzeugflotte der Bahn zurückzuführen, die bis zum Ende des Jahrzehnts auf 450 ICE-Züge anwachsen soll.
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ICE-Werk bei Nürnberg gescheitert – Deutsche Bahn sucht ganz bestimmten Standort
Nachdem die Bahn wegen Akzeptanzproblemen auf den Bau eines solchen Werkes im Raum Nürnberg, das rund 400 Millionen Euro kostet, verzichtet hatte, haben sich Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Verkehrsminister Oliver Krischer (beide Grüne) in einem Brief an Bahnchef Richard Lutz für das Rheinische Revier starkgemacht.
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sieht man das bei der Bahn anders. Der Standort für ein ICE-Werk müsse möglichst nah an End- oder Knotenpunkten mehrerer ICE-Linien liegen, da die Züge vor allem in den Nachtstunden gereinigt und gewartet werden und weite Anfahrten zu den Einsatzorten unwirtschaftlich seien.
Eine offizielle Absage der Bahn an das Land gibt es noch nicht. Landrat Rock zufolge habe das Unternehmen zugesagt, den Rhein-Erft-Kreis in den weiteren Verlauf der Standortprüfung einzubeziehen. Der CDU-Politiker ist überzeugt: Ein solches Werk – die Rede ist von rund 400 Arbeitsplätzen — könnte einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel und der Energiewende im Rheinischen Revier leisten.