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Zahlreiche PublikationenStommelner erhält Preis für Arbeit zur jüdischen Geschichte

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Immer wieder bietet der Historiker Josef Wißkirchen historische Spaziergänge zu den Spuren jüdischen Lebens in Stommeln an. 

Pulheim-Stommeln/Berlin – Die Nachricht kam überraschend für Josef Wißkirchen. Der Historiker ist einer der sechs Preisträger der renommierten Obermayer Awards 2022.

Diese Auszeichnung erhalten deutsche Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen, die sich in herausragender Weise für die Bewahrung jüdischer Geschichte und den Kampf gegen Vorurteile und Rassismus einsetzen. Dr. Arthur S. Obermayer, ein US-amerikanischer Unternehmer, und seine Frau Dr. Judith H. Obermayer riefen die nach ihnen benannten Preise im Jahr 2000 ins Leben gerufen.

Mehr als 20 Bücher veröffentlicht

Die gemeinnützige Organisation Widen the Circle, die die Awards verwaltet, zählt den Stommelner Josef Wißkirchen zu den „produktivsten deutschen Autoren zu jüdischer Lokalgeschichte“. Schon Anfang der 80er-Jahre habe er begonnen, die Geschichte der ehemaligen jüdischen Bevölkerung in Städten und Dörfern im Rheinland, wie etwa Stommeln und Rommerskirchen, zu dokumentieren und aufzuarbeiten, teilt die Organisation mit. Zu seinen zahlreichen Publikationen – mehr als 20 Bücher und 40 Aufsätze – zähle das Werk „Juden in Stommeln“. Oft begleite Josef Wißkirchen jüdische Nachfahren bei ihren Besuchen in der Region.

Konzept für Dauerausstellung

Ebenso würdigt die Organisation, dass er den Anstoß für die Einrichtung der LVR-Gedenkstätte im früheren Frauenhaus der Abtei Brauweiler gab. Der 82-jährige Stommelner und der Brauweiler Historiker Hermann Daners haben das Konzept für die Dauerausstellung entwickelt, die der Landschaftsverband Rheinland 2008 eröffnete. Dieses Material und die Ergebnisse weiterer Recherchen haben sie in dem Buch „Was in Brauweiler geschah“ verarbeitet.

Arbeit zeigt Wirkung

„Ich freue mich, natürlich, man erwartet es ja nicht“, sagt Josef Wißkirchen. Eine solche internationale Beachtung bestärke ihn in dem, was er tue. Das Schreiben sei eine eher einsame Tätigkeit. Die Auszeichnung gebe ihm das Gefühl, dass seine Arbeit einen gesellschaftlichen Sinn und eine Wirkung auf die Öffentlichkeit habe. Einfluss zu nehmen sei ihm ein Anliegen, gerade heute, in einer Zeit, in der Rechtsradikalismus verstärkt um sich greife.

Joel Obermayer, Geschäftsführer der Organisation Widen the Circle, nennt die Preisträgerinnen und -träger „Vorbilder, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, in denen man sich bemüht, ein Vermächtnis von brutalem Rassismus und Diskriminierung zu überwinden“.

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Die Preisverleihung findet am Dienstag, 25. Januar, anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages in Berlin statt. Die Feier wird ab 18 Uhr auf den Websites des Berliner Abgeordnetenhauses und der Organisation Widen the Circle im Live-Stream übertragen.