Pulheim – Für mehrere Anwohner der Hauptstraße in Stommeln war am Donnerstag die Nacht um 2 Uhr vorbei. Zwei Explosionen kurz hintereinander hatten die Bewohner aus dem Schlaf gerissen. Sie beobachteten, wie mehrere dunkel gekleidete Menschen aus der völlig zerstörten Filiale der Kreissparkasse über die Straße zu einem dunklen Auto liefen, das sie mit Gegenständen, vermutlich Geldkassetten, beluden. Sekunden später raste der Wagen davon.
Ein Anwohnerin sagte: „Mein Mann und ich sind aufgeschreckt. Wir dachten zunächst, dass das Kraftwerk in Niederaußem explodiert sei. Dann sahen wir die Trümmerteile und die ganzen Glassplitter auf der Straße. Seitdem haben wir kein Auge mehr zugemacht.“
Geldkassetten in den Fluchtwagen geladen
Eine Stommelnerin, die über einem benachbarten Supermarkt wohnt, berichtete: „Es waren zwei heftige Explosionen, kurz hintereinander. Als ich die Rollläden hochgeschoben hatte, sah ich das Chaos auf der Straße.“
Die Feuerwehr Pulheim und die Polizei eilten zur Hauptstraße. Auf dem Gehweg konnte noch ein 50-Euro-Schein sichergestellt werden, den die Täter verloren hatten. Wie hoch ihre Beute ist, konnte die Polizei gestern noch nicht sagen. In der Filiale stehen mehrere Computer, an denen die Kunden Geld abheben, Überweisungen einlegen und Kontoauszüge ausdrucken können. Alle sind zerstört, ebenso sind Verkleidungen aus den Wänden und der Decke herausgebrochen. Die Wucht der Explosionen war so stark, dass eine Glasscheibe gegen ein vor der Filiale geparktes Auto flog.
Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein, doch die Täter konnten entkommen. Zeugen hatten beobachtet, dass der Fluchtwagen von der Haupt- auf die Venloer Straße abbog. „Es soll sich um einen schwarzen BMW oder Mercedes gehandelt haben“, sagte Thomas Held von der Polizeipressestelle. Die Ermittler fragen: Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer hat die Täter bei der Flucht gesehen und kann nähere Angaben zu dem Fluchtwagen und den Insassen machen? Hinweise per E-Mail oder unter 02233/520. (be)