Olivenöl- und Bier-EisIm Eiscafé Venezia in Stommeln gibt es verblüffende Kreationen
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Isa Anjos und ihr Ehemann Nelson aus Portugal sind Quereinsteiger ins Eis-Geschäft
Oft sitzen sie abends zusammen, um sich neue Eis-Kreationen auszudenken
Was dabei herauskommt, ist ebenso köstlich wie ausgefallen
Pulheim-Stommeln – Wie wäre es mit einem Olivenöl-Eis zur Erfrischung? Oder einem Kölsch-Eis? Gibt’s nicht? Doch! Bei Isa und Nelson Anjos im Eiscafé Venezia mitten in Stommeln.
Allerdings haben die beiden diese Sorten nicht ständig im Angebot. „Das Bier-Eis gibt es bei uns jedes Jahr zur Stommelner Woche“, erklärt Isa Anjos und lacht. „Es ist ein Fruchteis mit Kölsch und wird nicht nur von den Feuerwehrmännern hier um die Ecke gern gegessen.“ Das Olivenöl-Eis gibt es indes alljährlich zum Stommelner Olivenfest. Der Oliven-Gartenhof Becker bringt ihr dafür sein bestes Olivenöl vorbei und Isa Anjos macht daraus ihr köstliches Eis. Hellgrün sieht es aus, schmeckt fruchtig und intensiv nach Olivenöl.
So viel Obst im Eisbecher wie nirgends sonst
Aber andere verblüffende Sorten gibt es das ganze Jahr über. Das Basilikum-Minze-Zitronen-Eis zum Beispiel ist der Renner der Saison und wirklich sehr erfrischend. Isa Anjos macht es fast jeden Morgen aus frischen Zutaten selbst, frische Minze- und Basilikumblätter werden später auf dem Eisbecher großzügig verteilt.
Die Klassiker unter den Eissorten sind immer noch Vanille, Schokolade und Erdbeere. Aber es gibt auch originelle Kreationen, mit denen Eismacher im Rhein-Erft-Kreis ihre Kunden überraschen. Und andere Eisdielen, die einfach mit toller handwerklicher Qualität überzeugen. Wir haben uns umgeschaut und natürlich auch probiert. In loser Folge stellen wir Eiscafés und die Geschichte ihrer Inhaber vor. (uj)
Unter den 38 Eissorten im gemütlichen Eiscafé mit angrenzendem Garten gibt es natürlich auch Vanille, Schokolade und Erdbeere. Aber interessanter für die Schleckermäulchen sind Sorten wie Schoko-Chili, Apfelkuchen-Eis, Joghurt-Sanddorn, Jogurette-Eis, Cola-Kirsch und Milchreis-Eis mit viel Zimt, dessen Genuss bei einigen der Stammgäste ihre Kindheit wieder aufleben lässt. „Wir kommen sogar aus Köln hierher“, schwärmen Eileen und Theo. „Das Eis ist so lecker und so viel Obst wie hier bekommt man in Köln in keinem Eisbecher.“
Quereinsteiger aus Portugal
Frühstücken kann man im Eiscafé Venezia auch. Neben den Eissorten werden auch Toast, Waffeln und Crêpes angeboten. Das Eiscafé Venezia hängt voller venezianischer Masken, Fotos der Rialto-Brücke und dem Markusplatz. Das lässt doch auf die Herkunft der Inhaber schließen, oder? „Nein, mein Mann und ich kommen aus Portugal“, sagt Isa Anjos. Nicht gerade eine Eiscreme-Hochburg. „Doch, ich liebe Eis sehr. Aber dass wir schon seit acht Jahren ein eigenes Eiscafé führen, das grenzt wirklich an ein Wunder.“
Isa Anjos und ihr Ehemann Nelson sind quasi Quereinsteiger. In Portugal war sie in einem Restaurant beschäftigt. In Deutschland begann Isa Anjos vor 20 Jahren zunächst als Bedienung in einem Eiscafé in Dortmund, später in Köln, wechselte dann nach Stommeln ins Eiscafé Venezia. Vor acht Jahren schließlich übernahmen sie und ihr Ehemann das über 30 Jahre alte Eiscafé von ihrem italienischen Partner.
Viel Arbeit aber auch viel Liebe
Er war es auch, der sie mit den Geheimnissen der Speiseeis-Herstellung vertraut machte. Seitdem sitzen sie oft abends zusammen und tüfteln an neuen, ungewöhnlichen Eiskreationen. Walnuss-Feigen-Eis fiel ihnen im letzten Winter ein. Weil die Kundschaft auch im Frühling und Sommer nicht darauf verzichten wollte, gibt es das nun immer noch.
Allerdings sei ihr Beruf auch mit ziemlich viel Arbeit verbunden. Denn das Eiscafé ist – bis auf drei Wochen im Dezember – das ganze Jahr über von 9.30 Uhr bis 22 Uhr im Sommer und von 9.30 Uhr bis 20.30 Uhr im Winter geöffnet. Gemeinsam in den Urlaub fahren sei da einfach nicht drin. Glücklicherweise wohnen sie mit ihrer neunjährigen Tochter direkt über dem Eiscafé, das mache vieles leichter. „Unser Eis stellen wir immer mit viel Liebe her“, betont Isa Anjos. „Wir haben wirklich einen tollen Job.“