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Stand-up-ComedyDjavid findet in Stommeln einen Ausländer – den Dieter

Lesezeit 2 Minuten
Der Comedian Djavid ist mit einer Frau aus dem Publikum im Zwiegespräch.

Der Comedian Djavid ging mit seinem Publikum auf Tuchfühlung. 

Zu seiner Show „Böse Zungen“ hatte er Comedians eingeladen, die als Newcomer brillierten oder als erfahrene Leute auf Comedy-Fernsehbühnen.

Einen Auftritt vor stehendem Publikum habe er noch nicht erlebt, versicherte der Comedian und Moderator Djavid im ausverkauften Zelt an der Gaststätte „B 59“. Dort verteilten sich 80 Gäste überwiegend an Stehtischen. Das „gehe“ auch, zeigte sich Djavid nachdenklich, das mache Sinn, es heiße ja „Stand-up-Comedy“.

„Böse Zungen“ nennt Djavid Sediqi seine Show mit je nach Verfügbarkeit wechselnden Kräften. Diesmal hatte er Comedians eingeladen, die als Newcomer brillierten oder als erfahrene Leute auf Comedy-Fernsehbühnen. Der Stommelner Raphael Ohly von der Eventagentur „Karnevalsjeck“ hatte Djavid mit der Auswahl der Künstler betraut. Der Comedy-Abend im Ort sei ihm eine „Herzensangelegenheit, sein Geschenk“ an die Menschen in Stommeln, sagte Ohly zu Beginn.

Pulheim: Klare Regeln und tosender Applaus

Gekommen waren unter anderem Rita und Dieter, Fifi und Anja, Alex und Marlies sowie Helmut mit seiner Frau, hatte Djavid bald im lockeren Gespräch herausgefunden, und wie Moderatoren das mitunter gerne tun, gleich ein paar Spielregeln aufgestellt: „Geht raus, wenn ihr reden wollt.“ Eine galt Helmut, der sich im anbahnenden Wortgefecht mit dem Moderator als schlagfertig erwiesen hatte.

Immer wenn der Name Helmut falle, solle es tosenden Applaus geben, verordnete Djavid. Eine Regel, der das Publikum am Abend oft, gerne und lautstark nachkam, denn eine Figur namens Helmut hatten unvermittelt alle Comedians im Repertoire. „Habt ihr Ausländer hier?“, nahm Faiz Mangat die Stommelner aufs Korn. „Was einen? Na, nennen wir ihn Dieter“, da war Helmut noch nicht dabei, aber Dieter vom Nebentisch.

Als „Bounty, außen schwarz, innen weiß“, stellte sich Faiz Mangat vor. Die Tatsache, dass er in Bad Honnef der einzige Junge mit brauner Haut gewesen sei, habe für Verwirrung gesorgt, vor allem bei ihm selbst, sagte der heutige Wahl-Kölner mit kenianischen Eltern. Faiz Mangat setzte das Thema des Abends: „Geschichten von Exoten“. Jamie Wierzbicki erzählte von seinen polnischen Wurzeln, einer Oma, die ihn im Supermarkt laut aufforderte, doch die „großen Tieten“ zu kaufen.

Vincent Tophorn outete sich als Rothaariger ohne Vorhaut. Pujan fürchtete sich vor Remigration, „meine Freunde müssen nach Marokko zurück, ich nach Münster, wo ich früher Fahrräder geklaut habe“. Die Belgierin Christiane Olivier erwies sich als alleinerziehende Mutter eines erwachsenen Sohnes und Kennerin von Porno und Politik.