Pulheim-Stommelerbusch – Zu einer Ausfahrt im offenen Hänger zum Kartoffelacker ließen sich viele Besucher des Kartoffelfestes der Traktorenfreunde Stommeln nicht zweimal bitten.
Bei bestem Herbstwetter ließen sich vor allem Familien mit Kindern den Wind durch die Haare wehen und genossen die Aussicht über die Felder, während Julius Lüttecke das Gespann vom Wiesenhof über die Feldwege rund um Stommelerbusch zum Acker am Ortsrand steuerte.
Am Ziel hatte der Feldarbeiter Chwalba Rafal mit einem Oldtimer, einem alten Lanz Bulldog, schon Kartoffeln ausgemacht. Mehr als genug, um die Netze der Ankömmlinge zu füllen. Herz- und Teddykartoffeln, aber auch Kartoffeln mal mit Baby oder mit Nase und viele andere Formen entdeckten die Kinder der Familie Wendlandt.
Finja, die Enkelin von Siegfried Neumann fand sogar eine „heilige Kartoffel“ und die Freunde Bela und Moritz sammelten nur die dicksten Knollen auf. Neumann fühlte sich an Zeiten erinnert, in denen Schulkinder für ein paar Groschen die Knollen einsammelten.
Mit Begeisterung seien sie der Einladung der Traktorenfreunde Stommeln zum Kartoffelfest gefolgt, schildert Claudia Wendlandt. Kartoffeln dann auch selbst zu sammeln gehöre natürlich dazu. Ihr als Lehrerin sei es wichtig Kindern zu vermitteln woher die Kartoffel stamme.
Viele hundert Menschen fanden am Feiertag auch den Weg zum Kartoffelfest auf dem Hof von Seniorlandwirt Peter Bonn und seinem Juniorchef Uli Bonn. Neben Kartoffeln im Netz, gab es dort Reibekuchen, zubereitet von der Freiwilligen der Feuerwehr Pulheim.
Kita freute sich über Spende der Traktorfreunde Stommeln
Die Traktorenfreunde sorgten für Bratkartoffeln mit Wurst und Getränke. Einen Teil des Erlös spendeten die Traktorenfreunde dem örtlichen Kindergarten Stommelerbusch, verriet Sprecher Heinz Abs. Zum Dank für die Spende stellte der Kindergarten Popcorn her.
Mit den Worten „auch die Werke der Technik zeigen die Größe des Herrn“, hatte schon am Mittag Pfarrer Andreas Luckey die Traktoren gesegnet. 29 Traktorenfreunde und viele befreundete Traktorfahrer hatten ihre alten Landmaschinen ausgestellt, darunter Pflüge, Grubber und eben Kartoffelroder.
Besonders stolz waren Matthias Schmitz, Reinhard Monitzer und Ingolf Rogan auf ihre Fahrzeuge der Marken Hatz, Fahr und Eicher. Traktoren, die im Rheinland seltener anzutreffen seien als die weit verbreiteten der Firma Magirus-Deutz, da sie aus dem Süddeutschen Raum stammten.
Franz Becker zeigte seinem Enkelkind wie man einen Traktor steuert, und das bei laufendem Motor. Noch bevor er die Zündung betätigte, fragte er den Jungen vorsichtshalber: „Bastian, hast du auch den Gang rausgenommen?“