Pulheim-Stommeln – Die Situation ist irgendwie verfahren. „Das Team macht tolle Arbeit“, sagt Katharina Blöcker vom Elternbeirat der Kita Räuberhöhle. Dennoch läuft es nicht rund, obwohl nur eine Stelle unbesetzt ist.
„Die Situation ist katastrophal“, seit Wochen gebe es erhebliche Personalprobleme. Da dringende Urlaube anstünden, das Personal Überstunden abbauen müsse und es viele kurzfristige Krankheitsfälle gebe – „die Mitarbeiter geben sich die Klinke in die Hand“ – sei ein geregelter Kindergartenbetrieb nicht möglich.
Vertretung geschickt
Statt der insgesamt rund 60 Kinder seien vergangenen Donnerstag, 13. Dezember, lediglich 48 und am Freitag, 14. Dezember, 36 Kinder betreut worden.
„In dieser Woche ist es ganz massiv“, jeden Tag hätten Kinder zu Hause bleiben oder anderweitig betreut werden müssen, sagt die Stommelnerin. Damit die Nachricht die Mütter und Väter nicht kalt erwischt, hat der Elternbeirat ein Kommunikationssystem aufgebaut. „Die Leiterin schickt uns am Vorabend eine Mail, wir geben die Nachricht dann weiter.“ Das klappe gut, aber nicht immer. Teils komme die Nachricht, dass nur 30 Kinder betreut werden könnten, erst morgens um 7 Uhr, teils erführen sie es erst an der Kita. „Das stellt uns vor eine große Herausforderung. Die Eltern fangen wahnsinnig viel auf.“
Verwaltung schickt Vertretung
In ihrer Not sind die Eltern vor einigen Wochen im Pulheimer Rathaus aufmarschiert. „Wir arbeiten gut mit der Verwaltung zusammen, wir stehen immer in Kontakt, aber sie sagt, dass es keine Lösung gibt.“ Ausnahmsweise habe die Verwaltung in der vergangenen Woche eine Vertretung aus einer anderen Kita geschickt, in der die Situation nicht so dramatisch sei. „Aber sie war am nächsten Tag krank“, bedauert Katharina Böcker.
Dass der Elternbeirat jetzt an die Öffentlichkeit gehe, sei ein absoluter Hilferuf. „Wir kämpfen gegen Windmühlen.“ Die Verwaltung müsse die Personaleinsätze flexibler gestalten. Bisher geschehe das auf freiwilliger Basis. „Das ist unser dringender Appell.“
Verbesserung im neuen Jahr
Die Räuberhöhle ist nicht die einzige der zwölf städtischen Kitas, die Notdienste anbieten muss. „Das ist kein strukturelles Problem, es ist ein aktuelles, ausgelöst durch einen hohen Krankenstand“, sagt Stadtsprecher Dirk Springob. Eine Verbesserung kündigt der Stadtsprecher für das neue Jahr an.
„Die Vollzeitstelle, die vakant ist, wird Mitte beziehungsweise Ende Januar besetzt.“ Und auch dies stellt er in Aussicht: „Wenn die Situation Anfang Januar unverändert ist, dann könnte der Räuberhöhle eine Aushilfskraft zugewiesen werden. Aus dem Vertretungspool Wilde 13 mit fünf Vollzeitstellen.“