Kerpen-Horrem – Noch erinnert ein kleiner Fahrplan an der Fahrradstation am Horremer Busbahnhof an sie, doch die Zeit der Flixbusse am Horremer Bahnhof ist vorbei. Das bestätigte Flixbus-Sprecherin Marika Vetter aus Berlin gegenüber dieser Zeitung: „Den Halt in Kerpen-Horrem haben wir von Mitte Juli bis Ende November auf unserer Nachtverbindung N79 von Dortmund nach Brüssel und Paris bedient. Das Angebot auf dieser Linie wurde mit dem Wechsel zum Winterfahrplan umstrukturiert, wodurch der Halt in Kerpen-Horrem entfiel und stattdessen Leverkusen sowie der Flughafen Köln/Bonn angebunden werden.“
Seitdem die Stadt Köln Ende 2015 ein Fernbusverbot für die Innenstadt verhängt habe, so die Sprecherin, seien Ausweichstandorte wie die Haltestelle Kerpen-Horrem benötigt worden, „um den Tausenden Fernbus-Reisenden von und nach Köln dennoch den Anschluss an diese bequeme, günstige und klimafreundliche Mobilitätsalternative zu Pkw und Billigfliegern bieten zu können“.
Vier-Standorte-Lösung
Im vergangenen Sommer habe aber die Firma Flixbus „der Kölner Politik“ allerdings eine neue Vier-Standorte-Lösung vorgeschlagen, sagte Marika Vetter. Im Norden gebe es eine Flixbus-Haltestelle in Leverkusen, im Osten in Bergisch Gladbach-Refrath und im Süden am Köln-Bonner Flughafen. Außerdem werde für die Kölner Innenstadt noch nach einem zusätzlichen Haltepunkt gesucht, sagte die Flixbus-Sprecherin weiter: „Welcher das sein wird, steht noch nicht fest.“ Das werde noch mit der Kölner Stadtverwaltung verhandelt.
Die neuen vier Standorte bedeuteten aber nicht nur das Aus für Horrem, sondern auch für Troisdorf, betonte Marika Vetter: „Dies lag unter anderem auch an den aktuellen Genehmigungsverfahren – ausdrücklich nicht der Stadtverwaltungen Troisdorf und Horrem –, die Probleme bereiteten. Wir bedauern, dass wir die Haltestellen in Troisdorf und Horrem nicht mehr bedienen, aber die Fernbussituation ist aufgrund der Kölner Verkehrspolitik, die eher Pkw und Flugverkehr unterstützt, schwierig.“
Auch in der Kerpener Stadtverwaltung löste die Nachricht Unverständnis und Enttäuschung aus, wie Pressesprecher Erhard Nimtz bestätigte: „Wir bedauern das, zumal der Bahnhof Horrem sehr stark frequentiert wird mit rund 12 000 Reisenden täglich. Außerdem verfügt er über eine sehr gute Erreichbarkeit mit über 1000 Parkplätzen sowie mit Bussen und Bahnen, die halten.“