Kerpen-Horrem – Am Dienstagabend musste die Feuerwehr Kerpen zu einem Brand in einem Hochhaus an der Rathausstraße in Horrem ausrücken. Kurz nach 21 Uhr waren mehrere Notrufe bei der Leitstelle der Feuerwehr und Polizei eingegangen. Die Anrufer berichteten von dichten Rauchschwaden und vielen Menschen, die sich noch in ihren Wohnungen befänden. Zudem war das Treppenhaus verqualmt, so dass einigen Bewohnern der Fluchtweg versperrt war.
Der Brand war im Keller des Gebäudes ausgebrochen. Der Qualm zog durch einen verbundenen Kellergang auch ins Nachbargebäude.
Bei der Feuerwehr wurde Großalarm ausgelöst. Neben den Beamten der Hauptwache eilten Einsatzkräfte der Löschzüge Horrem, Sindorf, Götzenkirchen, Türnich-Balkhausen zur Rathausstraße. Zudem wurden zwei Notärzte, drei Rettungswagen, das DRK sowie Verstärkung aus Frechen angefordert.
Unter der Leitung von Stefan Peters begannen die Einsatzkräfte sofort mit der Menschenrettung. Mit Hilfe von Fluchthauben, die den Bewohnern über den Kopf gestülpt wurden, konnten mehr als 20 Menschen innerhalb von wenigen Minuten ins Freie gebracht werden. Ein Bewohner wurde über eine Leiter in Sicherheit gebracht. Zwei erlitten leichte Verletzungen, mussten aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden.
Parallel kämpften sich Wehrleute durch den dichten Qualm ins Kellergeschoss vor. Dort konnten sie schließlich den Brandherd ausfindig machen und löschen. Die Bewohner wurden während des Einsatzes in einem beheizten Zelt untergebracht, das die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes aus Kerpen auf der Rathausstraße aufgebaut hatten.
Nach den Löscharbeiten wurden beide Gebäude mit Hilfe von Hochleistungsventilatoren gelüftet. Dennoch ist eine Wohnung derzeit nicht nutzbar. Die Bewohner kamen noch in der Nacht bei guten Freunden unter. Feuerwehrchef André Haupts aus Kerpen und Kreisbrandmeister Peter Fenkl informierten sich an der Einsatzstelle.
Erst gegen 2 Uhr konnten die meisten Kräfte wieder einrücken. Eine Brandwache blieb bis Mittwoch gegen 7 Uhr dort. Die Polizei beschlagnahmte die Keller der Gebäude. Die Beamten suchen nun in den abgebrannten einzelnen Holzverschlägen nach der Brandursache.