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Liebesbriefe unter dem TintenfassKerpener Ehepaar ist seit 65 Jahren verheiratet

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Die Hochzeit von Sibylle und Albert Linke fand 1956 in Bachem statt.

Kerpen-Balkhausen – Sie besuchten dieselbe Realschule in Frechen. Morgens wurden dort die Mädchen unterrichtet, nachmittags die Jungen. Und sie saßen am selben Pult und tauschten Briefchen aus, die unterm Tintenfass versteckt wurden. Aus dem Flirt wurde Liebe, 1956 heirateten Sibylle und Albert Linke in der Buschbeller Pfarrkirche.

Sibylla Linke (89), geborene Maxrath, ist in der Antoniterstraße in Frechen aufgewachsen. Nach der Realschule absolvierte sie eine Lehre, fing beim Postamt an und verdiente anschließend als Arzthelferin ihr Geld. Von den 80er-Jahren an arbeitete sie mit ihrem Mann im Büro der Firma Schmalfuss in Türnich.

Albert Linke wird Inhaber der Firma Schmalfuss

Albert Linkes (90) Elternhaus steht kaum 200 Meter entfernt in der Klarengrundstraße. Nach der Realschule machte er eine Lehre bei Rheinbraun, in Köln Abitur und sein Diplom als Ingenieur. Nach einigen Jahren bei Klöckner Humboldt in Kalk und im Motorenwerk Deutz wurde er in den 70er-Jahren Geschäftsführer und Inhaber der Firma Schmalfuss, die chemotechnische Artikel produziert.

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1978 baute er ein Werk in Türnich und in den 90er-Jahren eines in Ostdeutschland auf. Erfolgreich war das Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten und fünf Auslandsvertretungen seit über 100 Jahren mit Mottenkugeln und später unter anderem mit dem von ihm kreierten Duftpetroleum. 2008 zogen er und seine Frau sich aus dem Unternehmen zurück.

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Nach der Hochzeit zog das Paar in sein Elternhaus. Ende der 50er-Jahre bauten beide ein Haus in der Graf-Hoensbroech-Straße, wo sie bis heute leben. „Außer der Hilfe von einem Gärtner und einer Putzfrau machen wir alles noch selbst“, sagt Sibylle Linke. Ihr großes Hobby war das Schwimmen. Albert Linke joggte täglich nach Feierabend. Er nahm bis 1990 an Marathons in der ganzen Welt teil und war 18 Jahre Vorsitzender des TS Frechen, deren Ehrenmitglied er heute ist. Die beiden Töchter – eine hat die Firma übernommen – sind 63 und 60 Jahre alt. Zusammen mit drei Enkeln und einem Urenkel wollen die Ehejubilare feiern.