Im Schulgebäude des Schulzentrums Horrem-Sindorf hat ein Mitarbeiter der Stadt erneut einen Wasserschaden bemerkt.
Zwei Flure betroffenWeiterer Wasserschaden an Kerpener Schulzentrum
Erneut ist das Schulzentrum Horrem-Sindorf nach mehreren Regentagen von einem Wasserschaden betroffen. In zwei Fluren im ersten Obergeschoss entdeckte der Hausmeister am Freitag eintretendes Wasser. Klassenräume sind laut Verwaltung aber nicht betroffen.
„Es wurden sofort Sicherungsmaßnahmen ergriffen, um den Schaden möglichst gering zu halten“, sagt Harald Stingl, Sprecher der Stadtverwaltung. Noch am Freitag sei ein Dachdecker damit beauftragt worden, die Ursache des Wassereintritts zu finden. Weil es aber durchgehend geregnet habe, habe er sie noch nicht finden können. Im Lauf des Montags sollte der Dachdecker die Flure erneut überprüfen.
Stadt Kerpen fürchtet irreführende Bilder in den sozialen Medien
Unter Verwaltungsmitarbeitern ist die Sorge groß, dass irreführende Informationen in den sozialen Medien kursieren und eine Eigendynamik entwickeln. „Wichtig ist, dass die aktuellen Schäden in keinem Zusammenhang mit dem Vorfall Ende der Sommerferien stehen“, sagt Stingl. Fotos und Videos, die in den sozialen Medien kursierten, zeigten nicht die aktuellen Schäden, sondern welche aus der Vergangenheit.
Im Juli war nach Dacharbeiten Wasser in das Gebäude eingetreten. Räume standen unter Wasser, Material wurde beschädigt und Schimmel breitete sich aus. Die Schulleitungen von Gesamt- und Realschule sowie die Verwaltung ordneten Distanzunterricht an, um die Gesundheit der Schüler nicht zu gefährden.
Schüler kriegen wieder Mittagessen
In den Herbstferien teilte Kristiane Benedix, stellvertretende Leiterin der Gesamtschule, den Eltern mit, dass alle Klassenräume wieder genutzt werden können. Noch immer nicht freigegeben ist das Treppenhaus zum Obergeschoss. Das Lehrerzimmer bleibt weiter in der Mensa. Auf ein warmes Mittagessen müssen die Schüler aber nicht mehr verzichten: Seit Montag arbeitet die Schule wieder mit einem Caterer zusammen.
Noch immer gesperrt sind die Fachräume für Naturwissenschaften und Musik. Und das ändert sich zunächst auch nicht. In einem Elternbrief, den der Technische Beigeordnete Thomas Marner am 11. Oktober verschickt hat, spricht er zwar davon, dass die Stadt „mit Hochdruck“ an der Sanierung arbeite: „Wir sind aber sehr stark abhängig von der Versicherung des Verursachers. Bedeutet: Hier haben wir die zeitliche Abwicklung nicht alleine in der Hand.“ Das bestätigt auch Stadtsprecher Stingl auf Nachfrage.
Aus den politischen Fraktionen gibt es Forderungen nach anderen Lösungen, um die Sanierung zu beschleunigen. David Held von der BBK-Fraktion etwa fordert eine „pragmatische Lösung“, die Stadt müsse in Vorleistung gehen. Auch die Grünen wollen die Sanierung beschleunigen. Die beschädigten Fachräume müssten den Schülern so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen, sagt Fraktionsvorsitzender Peter Abels. Einen entsprechenden Antrag haben die Grünen für den Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend gestellt.