Kerpen – Die Sanierung der Edelhoff-Altlast im Hambacher Forst ist abgeschlossen. Wie RWE-Projektleiter Axel Ritter berichtete, seien auf einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern etwa 90.000 Tonnen belastetes Bodenmaterial ausgegraben und fachgerecht auf Sondermülldeponien entsorgt worden.
Das Gelände sei dabei bis zu einer Tiefe von elf Metern abgegraben worden. Hinterher sei es mit rund 50.000 Tonnen Kies und Sand wieder verfüllt worden.
Sanierung kostete Millionen
Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag hat RWE nach Ritters Worten in die Entsorgung der Altlast investiert, die das Unternehmen selbst nicht zu verantworten hatte.
Denn der Boden ist durch Firmen verunreinigt worden, die bis in die 1980er-Jahre hinein im Wald ein Zwischenlager für Sondermüll betrieben und dort unter anderem auch Transformatoren gereinigt hatten. Das Erdreich wurde dabei hochgradig mit Polychlorierten Biphenylen (PCB), Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) sowie leicht flüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) verunreinigt. Die Firmen selbst gingen insolvent, sodass sie nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden konnten.
Mit Planen abgedeckt
Über Jahrzehnte hatte die Stadt Kerpen das Gelände mit Planen abgedeckt und abgezäunt. Es sollte im Zuge des Tagebaus Hambach von RWE abgegraben werden, das dafür vorher die Altlast hätte entsorgen müssen. Damit war schon begonnen worden, als die Tagebauplanung im Zuge der Proteste um den Hambacher Forst geändert wurde.
Der Wald bleibt nun stehen. So wurden auch die Sanierungsarbeiten vorerst gestoppt. Nachdem das Thema auch den NRW-Landtag in Düsseldorf beschäftigte, erklärte sich RWE bereit, auch auf Drängen der Stadt Kerpen, die Sanierung der Altlast fortzusetzen.
Projekt für Artenvielfalt
Das Gelände besteht nun aus einer leichten Mulde, die durch natürliche Sukzession wieder begrünt werden soll. Mit Hilfe von Tongruben sollen dort auch wasserfeuchte Standorte entstehen, die die Artenvielfalt stärken. Eine Forschungsgruppe der Technischen Hochschule Köln wird das Projekt wissenschaftlich begleiten.
Neben der Edelhoff-Altlast befindet sich noch eine ehemalige Hausmülldeponie, die nicht saniert wurde. Untersuchungen hatten ergeben, dass von dieser Deponie keine besonderen Gefahren ausgehen sollen.