Das siebte Album von Oliver Strucken-Bathke unter dem Namen „Fluffstuff“ ist mehr politisch als persönlich.
„Fluffstuff“Kerpener Musiker Oliver Strucken-Bathke veröffentlicht neues Album
Lebensfreude und Melancholie, Ernüchterung und Ermutigung – die Bandbreite seiner Texte ist gewaltig. Oliver Strucken-Bathkes siebtes Album „Head Up High“, veröffentlicht unter dem Bandnamen „Fluffstuff“, ist weniger persönlich eingefärbt als sein sechstes „Fifty Fifty Chance“, dafür eine Prise politischer und philosophischer. Er schreibt hier ausschließlich in englischer Sprache, kein Wunder: Sein Anglistik-Studium und diverse Aufenthalte in Großbritannien und den USA hinterlassen sprachliche Spuren.
Sympathisch an diesem Musiker aus Kerpen-Sindorf ist, dass er nicht vorgibt, alles zu wissen: „We don't know“ heißt ein programmatischer Song. Strucken-Bathke stellt die Frage radikal: Was wissen wir überhaupt? Macht es Sinn, alles zu hinterfragen? „Knowing nothing can save you time“ („Wenn Sie nichts wissen, können Sie Zeit sparen“) ist sein Fazit.
Kerpen: Musiker hat auch Mutiges für die Fans zur Hand
Seine Einschätzung der Weltlage ist dementsprechend kontrovers. In „Where has the power gone?“ („Wo ist die Macht geblieben?“) gibt er uns wenig Hoffnung. Zum Glück aber bleibt er nicht im politischen Tal der Tränen, sondern hat auch Ermutigendes zur Hand. In „Nala's Tune“ beruhigt er uns schon mal prophylaktisch: Die Welt sei besser als es scheint, und überall gebe es Liebe. Diese Grundhaltung findet dann ihre konkrete Umsetzung in „Don't let it bring you down!“ („Lass Dich nicht unterkriegen“).
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Wohin das führen kann, erzählt der Song „We've got the Funk“ schon im Titel: Funk-Musik ist bekanntlich charakterisiert durch eine repetitive Rhythmik, die ohne Umwege ins Blut geht, den Beweis erbringt Strucken-Bathke mühelos. Dass er auch psychologisch-emotionale Themen ins Spiel bringt, zeigen zum Beispiel die Stücke „I've been there“ und „This is where we are“.
Im ersten Song stellt er die Frage, ausgelöst durch die existenzielle Krise eines Freundes: Bin ich ein anderer Mensch geworden? Habe ich mich verändert? Sieh mich genau an, verstehe, wer ich jetzt bin! Der zweite Song ist ein Lied über Trennung, Beziehungschaos, Erinnerung an früheres Glück, den Wunsch, zusammenzubleiben.
Was ist musikalisch zu erwarten? „Fluffstuff“ war ursprünglich ein Bandprojekt, mit dem Strucken-Bathke in verschiedenen Besetzungen tourte. Mit „Fuse“ ist er immer noch als Trio unterwegs. „Fluffstuff“-Alben klingen nach opulenter Bandbesetzung, beschreiben aber seit Jahren ein erstaunliches Soloprojekt.
Kerpen: Der Sänger ist auch Bassist, Schlagzeuger, Gitarrist und mehr
Strucken-Bathke ist von Haus aus Sänger und Bassist, Schlagzeug, Gitarre und Keyboard kann er auch. Was er vor allem beherrscht wie kaum ein zweiter, ist das Komponieren und Produzieren am Rechner, hier ist ein Sprung nach vorne unüberhörbar. Diese Arbeitsweise birgt Fluch und Segen zugleich, wie der Musiker einräumt.
Er ist an einer Zusammenarbeit mit einem Programmierer, Keyboarder, Komponisten oder Produzenten interessiert, um die künstlerische Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Sein Ziel: 100 Songs sollen es in der Gesamtschau werden. Das ist nicht unrealistisch – 67 sind es bisher. Das Fluffstuff-Album „Head Up High“ ist ab sofort auf allen gängigen Streaming-Portalen zu finden.