Mit dem städtischen Ordnungsamt führten Polizei, DB Sicherheit und Nahverkehr Rheinland in Kerpen-Horrem eine Maskenkontrolle durch.
Ausgerechnet ein Busfahrer bereitete dem Ordnungsamt den größten Ärger des Tages.
Kerpen-Horrem – Die Maske lässig am Kinn baumelnd schlendern einige Jugendliche auf den Bahnsteig des Horremer Bahnhofes zu. Plötzlich treten ihnen ein Polizist, ein Vertreter des Kerpener Ordnungsamtes und Mitarbeiter der Nahverkehr Rheinland entgegen. „Würden Sie bitte die Maske richtig aufsetzen! Die Maskenpflicht beginnt schon auf dem Bahnhofsgelände und gilt auch für den Bahnsteig.“ Freundlich, aber bestimmt weist der Ordnungsamtsmitarbeiter die jungen Leute auf die Rechtslage hin. Die sind erst mal baff angesichts solch geballter Staatsgewalt.
So wie den Schülerinnen und Schüler ging es Donnerstagnachmittag fast 1000 Zugreisenden. Mit dem städtischen Ordnungsamt führten Polizei, DB Sicherheit und Nahverkehr Rheinland die Aktion durch, die bis 18 Uhr dauerte.
Horrem: In den Zügen klappt es nahezu reibungslos
Bei den meisten Bahnkunden stieß die Kontrolle auf Zustimmung. „Solche Aktionen sind schon gut. Das kann man schon mal machen. Wir kennen das ja auch aus dem Unterricht“, sagte ein Schüler. Zwei Freundinnen hatten durchaus unterschiedliche Wissensstände zum Thema Maskenpflicht: „Dass man auch hier draußen auf dem Bahnsteig eine Maske anziehen muss, das wusste ich gar nicht“, sagte die eine. Die Freundin widersprach: „Das sagen die doch dauernd durch. Und außerdem steht es an jeder Ecke.“
Holger Klein, Sprecher des Nahverkehrs Rheinland, erläuterte den Sinn der Kontrollen: „In den Zügen hat sich das Tragen von Masken schon sehr gut durchgesetzt. Heute geht es uns vor allem darum, deutlich zu machen, dass die Maskenpflicht auch schon auf dem Bahnsteig und dem ganzen Bahnhofsgelände gilt.“ Für Horrem bedeute dies: „Auf dem Parkplatz im Gleisdreieck benötige ich noch keine Maske, aber sobald ich den Tunnel oder den Bahnhofsbereich betrete, muss ich eine geeignete Gesichtsmaske anlegen.“
Maskenpflicht: Ein Busfahrer sorgt für Ärger
Widerstand gegen diese Anweisung gab es Donnerstagnachmittag kaum. Auf ihr Fehlverhalten angesprochen, legten fast alle den Schutz an oder zupften ihn so zurecht, dass Nase und Mund richtig bedeckt waren. Und wer keine Maske dabeihatte, dem spendierten die Mitarbeiter des Kerpener Ordnungsamtes eine.
Stadtsprecher Erhard Nimtz betonte: „Es geht uns nicht darum, möglichst viele Bußgelder einzutreiben, sondern darum, dass die Sicherheit erhöht wird. Davon profitieren wir schließlich alle.“
Nur wer auch nach Aufforderung partout nicht bereit war, eine Gesichtsmaske anzulegen, dessen Personalien wurden aufgenommen, so dass er mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen muss. In der ersten Stunde der Großkontrolle sei das nur einmal der Fall gewesen, berichtete das Ordnungsamt. Nimtz: „Ausgerechnet ein Busfahrer zeigte sich uneinsichtig und hat sich auch nach mehrmaliger Ansprache geweigert, eine Maske anzuziehen, weil er rauchen wollte. Jetzt kriegt er von uns Post.“