Unverpackt-Laden in KerpenIm „Fräulein Unverpackt“ gibt es Waren ohne Plastikmüll
Lesezeit 2 Minuten
In Kerpen-Sindorf hat mit „Fräulein Unverpackt“ der erste Unverpackt-Laden eröffnet.
Geschäftsinhaberin Jennifer Giesen setzt auf Produkte ohne Plastikmüll.
Sie erklärt, wie das Hygienekonzept in Corona-Zeiten funktioniert und welche Waren besonders beliebt sind.
Kerpen-Sindorf – Frisches Obst und Gemüse, festes Shampoo, Kämme und Zahnbürsten aus Holz und Bambus-Taschentücher sind nur einige Sachen, die der neue Laden „Fräulein Unverpackt“ an der Kerpener Straße 78 anbietet.
Aus großen Kanistern können sich die Kunden unter anderem Ahornsirup, Sojasauce, Sonnenblumenöl und auch Balsamico abfüllen. Aus großen Glasgefäßen können Haferflocken, verschiedene Sorten Nudeln, Linsen, aber auch Süßigkeiten und Gewürze genommen werden. Doch wie funktioniert das eigentlich mit dem verpackungsfreien Einkauf?
Unverpackt-Laden in Kerpen: Inhaberin trotzt Corona
Im Idealfall bringt jeder die Verpackung von zu Hause mit. Die Verpackung wird dann vor dem Einkauf im Laden gewogen, damit das Eigengewicht später an der Kasse nicht mitgerechnet wird.
„Am 18. März habe ich mich dafür entschlossen, einen Unverpackt-Laden in Sindorf zu eröffnen“, sagte die Besitzerin des Ladens, Jennifer Giesen. Die Idee entstand also mit Corona. Generell finde sie Unverpackt-Läden sehr hygienisch. „Die Hilfsmittel werden regelmäßig gewaschen und am Eingang steht Desinfektionsmittel. Die Leute müssen keine Angst haben, in meinen Laden zu kommen.“
Damit der Abstand eingehalten werden kann, dürfen immer nur acht Leute gleichzeitig in den Laden. Am Tag der Eröffnung war der Andrang groß. Viele Menschen, jung und alt, bildeten im Freien eine Schlange und warteten darauf, in dem ersten Unverpackt-Laden in Kerpen-Sindorf einzukaufen.
Sindorf: Der erste Laden dieser Art in der Nähe
„Um in einem Unverpackt-Laden einkaufen zu gehen, hätte ich immer bis nach Köln fahren müssen. Das ist der erste Laden dieser Art hier in der Nähe. Ich werde auf jeden Fall alles, was trocken ist, wie Nudeln, Linsen und Müsli hier holen. Auch Säfte, die ich sonst beim Bauern hole, werde ich vielleicht von hier mitnehmen“, erzählte die Kerpenerin Laura Steinhauer, die in der Schlage wartete.
Gemeinsam mit ihrem Freund Oliver Theis hat Jennifer Giesen den Laden gestaltet. „Anfang Juli haben wir die Schlüssel bekommen. Insgesamt haben wir zwei Monate gearbeitet, bis alles fertig war“, berichtete sie. Jennifer Giesen hat sich viele Unverpackt-Läden angeschaut und sich bei der Einrichtung und der Auswahl der Produkte an diesen orientiert. „Ich habe damit gerechnet, dass am meisten Nudeln gekauft werden, aber bis jetzt sind die gefriergetrockneten Bio-Erdbeerscheiben fast bei jedem Einkauf dabei“, erzählte die Besitzerin lachend.
Der Pänz-Kindergarten aus Sindorf hat mit Jennifer Giesen bereits vereinbart, einmal in der Woche für die Koch-AG einzukaufen. Auch zwei Fröbel-Kindergärten werden Lebensmittel bei „Fräulein Unverpackt“ bestellen.