AboAbonnieren

Fehlende KabelAn der Bahnstation in Kerpen-Sindorf droht erneut Lebensgefahr

Lesezeit 2 Minuten
Fehlende Erdungskabel an einem Geländer der Bahnstation.

An der Bahnstation in Sindorf werden regelmäßig Erdungskabel geklaut.

Schon wieder fehlen Erdungskabel an der Bahnhaltestelle Sindorf. Die Politik fordert deshalb schnellen Ersatz von der Deutschen Bahn.

Mittlerweile kommt es jährlich vor: Bürger bemängeln fehlende Erdungskabel an der Bahnstation. Fünf Stück sind es dieses Mal, die entlang des Fußweges zum Parkplatz fehlen. Für den SPD-Stadtverordneten Branko Appelmann ist klar, wer dafür verantwortlich ist: Kabeldiebe. Von der Deutschen Bahn fordert er schnellen Ersatz. Denn ohne die Kabel droht Gefahr für Bahngäste.

„Wenn das Erdungskabel fehlt und der Fahrdraht zum Beispiel das Geländer trifft, steht alles unter Hochspannung. Das ist lebensgefährlich“, sagt Appelmann, der von Beruf Elektrotechniker ist. „Ich muss aber auch sagen: Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering.“ Dennoch müsse die Bahn schnell handeln.

Deutsche Bahn ersetzte fehlende Kabel erst nach einem Jahr

In der Vergangenheit hat sie das nicht immer getan. Vergangenes Jahr warteten Bürger nach einer Beschwerde mehr als einen Monat, 2020 noch länger. 2015 dauerte es sogar fast ein Jahr bis die Bahn die fehlenden Erdungskabel ersetzte – und das, nachdem sich Eisenbahn-Bundesamt und die Kerpener Stadtverwaltung eingeschaltet hatten. Dieses Mal haben sich Bürger mit einer Schadensmeldung an die Bahn gewandt.

In einem Gespräch im Oktober 2022 sagte Appelmann der Redaktion: Kabeldiebe seien wahrscheinlich für das häufige Fehlen der Kabel verantwortlich. „Das sind dicke Kupferkabel. Die lösen sich nicht einfach.“

Kerpen: Ortsvorsteher will mit Aktionstag für Probleme sensibilisieren

Die Bahnstation Sindorf ist wegen Vandalismus und Müll oft Gesprächsthema im Ort. „Manche Anwohner beschweren sich über Wildpinkler, bei anderen ist der Müll Dauerthema“, erläutert Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker. „Sindorf landet immer auf den hinteren Rängen im Ranking des Nahverkehrs Rheinland.

Der Ortsvorsteher hofft deshalb auf Hilfe der Stadt. Einen entsprechenden Antrag bereite er vor, sagt Bröcker. Doch der Ortsvorsteher hat noch einen weiteren Plan, um die Bürger für die Probleme der Bahnstation zu sensibilisieren. Er will einen Aktionstag Bahnstation einführen. Das ganze Umfeld der Station müsse publikumswirksam saubergemacht werden, sagt er. „Damit die Leute verstehen: Das ist ihre Bahnstation. Müll und Vandalismus fallen schließlich nicht vom Himmel.“