Kerpen-Sindorf – Knapp 18 Stunden nachdem zahlreiche Passanten ein Feuer im Gewerbegebiet Europarc in Kerpen-Sindorf gemeldet haben, ist die Feuerwehr noch immer vor Ort im Einsatz. Der Einsatzleiter geht von einem Millionenschaden aus.
Gegen 17 Uhr waren am Donnerstag zahlreiche Notrufe bei der Kreisleitstelle der Feuerwehr sowie der Polizei eingegangen. An der Daimler Straße brannten eine Schreinerei mit Lager sowie eine Autowerkstatt lichterloh. Bei der Feuerwehr Kerpen wurde Großalarm ausgelöst. 160 Feuerwehrleute waren im Laufe des Einsatzes vor Ort, dazu 20 weitere Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus Viersen und Bergisch Gladbach.
Kerpen: Große Löscharbeiten erst gegen 1.30 Uhr beendet
Erst gegen 1.30 Uhr in der Nacht hatten die Einsatzkräfte die größten Löscharbeiten abgeschlossen. Doch auch am Freitagmorgen war die Feuerwehr noch damit beschäftigt, mit Hilfe des THW große Fahrzeuge und Teile vom Gelände zu bringen und Brandnester zu löschen. Erst gegen 14 Uhr sollen alle Löscharbeiten nach Auskunft des Einsatzleiters abgeschlossen sein. Dann übernimmt die Kriminalpolizei die Ermittlungen.
Neben Wasser wurde auch Löschschaum eingesetzt. Es sei gelungen, mehrere Fahrzeuge aus der Werkstatt zu schieben und vor den Flammen zu retten, hieß es an der Einsatzstelle. Doch längst nicht alle Fahrzeuge konnten gerettet werden. Einige ausgebrannte Autos und Pritschenwagen standen am Morgen nach dem Feuer auf dem Gelände. Der Einsatzleiter sprach von einem Millionenschaden, zur Brandursache konnte er jedoch am Freitagmorgen noch keine Angaben machen.
Feuer in Kerpen: Anwohner in Sindorf hatten Glück im Unglück
Die Polizei sperrte das Gebiet am Donnerstagabend weiträumig ab. Zeugen berichteten, kleinere Explosionen gehört zu haben. Bis in den Kreis Düren waren die Rauchschwaden zu sehen. Der Geruch von Rauch war noch in Blatzheim wahrzunehmen. Zwischenzeitlich wurde der städtische Streudienst alarmiert, weil das Löschwasser bei den niedrigen Temperaturen an der Einsatzstelle gefror.
Dabei hatten die Anwohner in Sindorf nach Auskunft der Kerpener Feuerwehr noch Glück im Unglück. Da der Wind aus Nord-Ost kam, was selten der Fall sein soll, zogen die Rauchwolken über ein freies Feld neben dem Gelände ab. Die Feuerwehr spricht von den günstigsten Windverhältnissen – bei normalem Wind wären die Rauchwolken vermutlich über Sindorf hinweggezogen.
Kerpener Feuerwehr: „Zum Glück ist Karneval ausgefallen“
„Zum Glück ist Karneval ausgefallen“, betonte der Einsatzleiter am Morgen nach dem Feuer. Wegen weiterer Einsätze am Abend und in der Nacht wäre es für die Feuerwehr wohl sonst sehr schwer geworden.
Verletzt wurden durch den Brand zwei Passanten, die giftigen Rauch eingeatmet hatten. Sie wollten jedoch nicht für eine weitere Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.