Was der Silolastzug geladen hat und warum die Sperrung noch mehrere Stunden oder vielleicht Tage dauern kann.
Schwerer UnfallSilo-Lkw stürzt am Bahnhof Kerpen-Horrem auf Gleise – Strecke bleibt gesperrt
In Kerpen-Horrem ist am Freitag um 11.58 Uhr im Bereich des Bahnhofs ein Lastwagen von einer Brücke auf die Gleise gestürzt. Nach Informationen soll der Fahrer eines Silo-Fahrzeugs von Horrem über die Straße Am Meisenberg/ Josef-Bitschnau-Straße in Richtung Kreisverkehr Aachener Straße/L361 gefahren sein, als er auf der Brücke die Kontrolle über den Lastwagen verloren haben soll.
Abriebspuren von Reifen zeigen, dass das Silofahrzeug zunächst nach rechts von der Fahrbahn abkam, über einen erhöhten Gehweg fuhr, das Brückengeländer durchbrach, bevor der Lkw etwa 10 Meter in die Tiefe auf die Gleisanlage fiel. „Dabei wurden Oberleitungen von drei Gleisen abgerissen beziehungsweise beschädigt“, so ein Bahnsprecher. Der Lkw-Fahrer, der bei dem Unfall schwere Verletzungen erlitten hatte, wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Die Polizei hat eine großräumige Absperrung aufgebaut. Die Deutsche Bahn hat die Zugstrecke zwischen Köln-Ehrenfeld und Düren gesperrt. "Ersatzbusse werden eingesetzt und Fernzüge weiträumig umgeleitet", berichtet der Sprecher der Bahn AG weiter. Der komplette Bereich an der Unfallstelle wurde stromlos geschaltet.
Kurz vor der Unfallstelle stoppte noch rechtzeitig der Fahrer einer S 12 die Bahn. Die Insassen sind alle unverletzt geblieben und wurde am Nachmittag mit einem Bus nach Köln gebracht. Von der Sperrung betroffen sind unter anderem die S12, die S19, der RE1, der RE9 sowie die RB38. Auch Autofahrer sollen den Bereich von Kerpen-Horrem weiträumig umfahren. Der Lkw-Silo soll mit Kunststoff-Granulat beladen sein. Gefahr gehe davon nicht aus, hieß es von Seiten der Feuerwehr. Die Feuerwehr Kerpen ist mit etwa 50 Kräften unter der Leitung von Sascha Platzcek und Manfred Reuter im Einsatz.
Wie der Bahnsprecher weiter mitteilt, könne noch nicht gesagt werden, wann die Bahnstrecke wieder freigegeben werden kann. Das hänge von den Schäden ab. Am Nachmittag waren Experten vor Ort, um zu überlegen, wie der Lkw von den Gleisen gehoben werden könnte. Fest steht, dass zunächst die 40 Tonnen Granulat im Silo abgepumpt werden müssten. "Wir müssen dann prüfen, ob es neben den Schäden an den Oberleitungen auch noch weitere Schäden gibt. Dabei wird unter anderem auch kontrolliert, ob die Schwellen und das eigentliche Gleis beschädigt sind", so der Sprecher weiter. Auf jeden Fall bleibe die Strecke bis heute Abend gesperrt, wahrscheinlich sogar noch am Samstag oder Sonntag.