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„Das haben wir schon anders erlebt“Feuerwehr lobt Fahrgäste nach Zugunglück in Frechen

Lesezeit 4 Minuten
Der betroffene Zug im Gleis.

Die Bahnstrecke war für mehrere Stunden gesperrt. Etwa 200 Reisende, die im Zug festsaßen, wurden von der Feuerwehr versorgt.

Nach dem Zugunglück in Frechen-Königsdorf, bei dem am Mittwochvormittag zwei Menschen gestorben sind, blickt die Feuerwehr auf den Einsatz zurück.

Bei einem Unglück im Bahnhof Frechen-Königsdorf sind am Dienstag um 11.30 Uhr zwei Menschen von einem Zug überfahren worden. Bis zum Nachmittag war die Zugstrecke gesperrt. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, war der Gleisabschnitt zwischen Köln-Ehrenfeld und Kerpen-Horrem betroffen.

Feuerwehr lobt Verhalten der Fahrgäste

Etwa 200 Bahngäste mussten etwa drei Stunden im Zug ausharren, der in Richtung Düren unterwegs war. Die Feuerwehr Frechen lobt das vorbildliche Verhalten der Fahrgäste, bis das betroffene Bahnunternehmen National Express Busse besorgt hatte, die die Fahrgäste zu den Bahnhöfen Horrem oder Weiden-West brachte. „Das haben wir auch schon anders erlebt“, so einer der Einsatzkräfte.

Die Fahrgäste seien alle diszipliniert und verständnisvoll gewesen. Die Feuerwehr unter der Leitung von Torsten Kremer hatte zunächst mit Getränken die Fahrgäste versorgt und hilfebedürftigen Reisenden geholfen, den Zug zu verlassen.

Feuerwehr und Rettungskräfte waren bei dem Einsatz vor Ort.

Polizei und Rettungskräfte waren bei dem Einsatz vor Ort und kümmerten sich um Zeugen und Bahngäste.

"Dass es bei solchen Vorfällen zu längeren Verspätungen kommt, ist unvermeidlich. Grundsätzlich ist bei jedem Vorfall die Ursache zunächst unbekannt. Entsprechend leiten Landespolizei und Kripo eine Untersuchung ein, um den mutmaßlichen Hergang zu ermitteln. Erst wenn diese Untersuchungen abgeschlossen sind, kann vor Ort an einer Weiterbeförderung der Fahrgäste gearbeitet werden", teilte eine Sprecherin von National Express auf Anfrage mit.

Darüber hinaus müsse am Einsatzort sichergestellt werden, dass zum Zeitpunkt der Evakuierung bereits alle Spuren des Vorfalls beseitigt worden seien, um eine Traumatisierung der Fahrgäste zu vermeiden.

Die Polizei hatte zeitweise auch die Aachener Straße zwischen der Augustinusstraße und Brauweiler Straße in Frechen für den Autoverkehr gesperrt.

Seelsorger im Einsatz

Über mehrere Stunden kam es zu Zugausfällen, geänderten Streckenverläufen und Verspätungen. Betroffen, so die Deutsche Bahn, waren die Züge S19 und S12 sowie die Züge des RE1, RE9 und RB38. Wie bekannt wurde, hatten Zeugen von der Brücke der Augustinusstraße beobachtet, wie zwei Personen gemeinsam ins Gleisbett gesprungen sein sollen, als der durchfahrende Zug sich näherte und die beiden Menschen überfuhr.

Die Zeugen, eine Mutter mit Kind, mussten anschließend vom Rettungsdienst betreut werden. Auch ein Notfallseelsorger wurde an die Einsatzstelle gerufen, der sich um Mutter und Kind kümmerte. Der Lokführer soll einen Schock erlitten haben. Auch er wurde seelsorgerisch betreut.

Einzelheiten zu dem Unglück und zu den Opfern gab die Polizei nicht bekannt. „Die Ermittlungen laufen noch. Wir haben derzeit aber keine Hinweise, die auf ein Fremdverschulden hindeuten“, sagte eine Sprecherin der Polizei.


Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

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