Bergheim-Quadrath-Ichendorf – Rund 1400 Fanklubs mit etwa 70 000 Mitgliedern hat der 1. FC Köln, doch einer ist ein ganz besonderer: Der „1. FC Köln Anhängerclub Ichendorf 2.0“ ist zwar erst ein paar Wochen alt, blickt aber trotzdem auf eine uralte Geschichte zurück: Er ist der Nachfolger des ältesten offiziellen FC-Fanklubs.

„Die Tradition lebt weiter“, sagt Monika Thomas, Vorstandsmitglied und Frauenbeauftragte des Vereins. In der Gaststätte Meurer in Ichendorf, dort, wo sich heute der Gebetsraum der Türkisch-Islamischen Gemeinde befindet, sei am zweiten Weihnachtstag 1959 der „1. FC Köln Anhängerclub Ichendorf“ von rund 20 Fans gegründet worden. Neben Vereinswirt Willi Meurer gehörte Rainer Esser zu den Gründern. In der Vereinssatzung hieß es unter anderem: „Meckern und etwas gegen den FC Köln sagen wird mit einer vom Vorstand festzulegenden Spende für die Reisekasse bestraft.“

Fanclub mit großer Geschichte

Die Klubmitglieder hätten den Verein zu jedem Spiel begleitet, berichtet Monika Thomas. „Neben Fußball legten die FC-Fans auch großen Wert auf Geselligkeit.“ Der FC-Vorstand um Franz Kremer habe den Klub in der Vereinsgaststätte besucht, „und zum Tanzabend erschien sogar die komplette Vertragsspielermannschaft samt Trainer Oswald Pfau in Ichendorf“, berichtet Monika Thomas aus der Geschichte des Vorläufervereins.

Doch der Verein existierte nur bis Mitte der 1960er-Jahre. „Doch als Anfang des Jahres ein Bericht im »Geißbockecho« über die »Pioniere aus der Provinz« erschien, entschieden sich drei Familien, darunter die Familie des Mitbegründers Esser, den Verein zu reaktivieren“, sagt Monika Thomas. Mehr als 55 Jahre nach der Gründung sei beim FC die Anerkennung mit dem Namenszusatz „2.0“ beantragt und eine Satzung verfasst worden. Vorsitzender ist Klaus Esser, Geschäftsführer Bernd Varoquier. Dass sie als FC-Fans leidensfähig sind, mussten die Klubmitglieder auch schon beweisen: Die erste Reise führte die Fans zum Auswärtsspiel nach Mainz, das verloren ging.

www.fc-anhaenger-ichendorf.de