Erftstadt-Liblar – Über einen neuen Saal für Theater und Konzerte freut sich die Freie Waldorfschule Erftstadt sich. Das Gebäude fügt sich in die harmonische Formgebung der anderen Bauten auf dem Schulgelände ein. Die Nettogrundfläche beträgt 765 Quadratmeter, einschließlich Requisitenraum und Lüftungsanlage über der Bühne.
An seinem höchsten Punkt misst das Dach elf Meter, die Länge des Raumes beträgt 15 Meter, berichtet Schulpressesprecher Andreas Holst. Der Bühnenboden weise eine leichte Steigung von zwei Prozent auf, um dem Publikum auf dem Parkett die Optik bei Aufführungen zu verbessern.
Ansteigende Sitzreihen im neuen Saal
Der Saal bietet Platz für 406 Sitzplätze, verteilt auf zwölf räumlich ansteigende Sitzreihen. „Darüber hinaus ist der Saal multifunktional konzipiert“, erläutert Holst.
Die ersten sechs Sitzreihen ließen sich bei Bedarf demontieren. Ein Akustik-Konzept mit ausfahrbaren Schallabsorbern ermögliche optimale Klangqualität für Chor und Orchesteraufführungen wie auch für Sprachdarbietungen.
Zur offiziellen Einweihung wurde gefeiert, gesungen und getanzt. Max Laumann stand für die Schülervertretung auf der Bühne und zitierte einen Achtklässler mit dessen Saalbewertung: „Ich würde dem 10 von 10 Punkte geben.“
Erste Ideen entstanden bei der Schulgründung in Erftstadt
Auch wenn man unter Einbeziehung aller kleinen Meckereien eher auf eine „8 von 10“ komme, seien sich Kinder und Jugendlichen sich doch einig: „Toll, dass wir diesen Saal haben“, berichtet Andreas Holst. vom Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit.
Erste Ideen für den Saal entstanden bereits mit der Schulgründung und dem Bau vor mehr als 30 Jahren. Holst: „Im Vergleich dazu ist die reine Saalbauphase mit letztlich nur drei Jahren dann doch recht kurz ausgefallen.“
Finanzierung und Realisierung für Neubau in Liblar
Finanzierung und Realisierung des Saalbaus seien nur möglich gewesen, weil viele Menschen geholfen und beitragen hätten. Oberstufenkoordinatorin Andrea Errenst kam bei der Feier nicht umhin, auf Goethe zu verweisen: „Ein Einzelner hilft nicht, sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinigt.“
Von den Mitgliedern des Saalbaukreises organisiert, schaffte es die Schulgemeinschaft innerhalb von drei Monaten, die erforderlichen 50 000 Euro zu sammeln und im Ergebnis noch zu übertreffen. Für die Architektur zeichnete Harry Wehner verantwortlich.
Planung musste mehrfach überdacht werden
Die Planung musste mehrfach überdacht und verändert werden. „So hat die Notwendigkeit der Erdbebensicherheit zum Verbauen von deutlich mehr Stahl und Beton geführt als ursprünglich gedacht“, berichtet Holst.
Schließlich sei das Rheinland durchaus als Erdbebenzone zu betrachten.
Architekt Wehner dankte seinerseits für die Möglichkeit, den Bau der Waldorfschule seit 1990 begleiten und dem Saalbau nun auch abschließen zu dürfen.
Noch fehlt Technik
Die Aufzählung verbliebener Restarbeiten vergaß er darüber nicht: Technik fehle, ein Teil der Klappsitze sei noch nicht montiert und die Holzverkleidung der Bühne stehe aus. Hier freut sich die Freie Waldorfschule über Spenden.
„Der Saal bereichert das Schulleben, indem er den Klassen einen Ort bietet, um zu zeigen, was sie können.“ Eine Möglichkeit, die auch anderen Vereinen offenstehen soll, betont Holst.
Bürgermeisterin Carolin Weitzel gratulierte der Schule auf der Feier mit einem Grußwort zum Neubau. Der Geist stehe im Mittelpunkt. Der Saal als Atelier zwischen den Menschen biete dafür den Ort.